Erste Eindrücke – Besuch bei Imcares

Liebe Blogleser,

mein Name ist Luisa, ich bin 26 Jahre alt und wohne im schönen Hamburg.

Nachdem ich 2016 das erste Mal nach Indien gereist bin und mich direkt in Mumbai verliebt habe, war mein Entschluss gefasst, eine Organisation vor Ort monatlich zu unterstützen.

Nachdem sich die Suche nach einer passenden Organisation schwieriger herausstellte als gedacht, da mir die meisten Projekte zu intransparent waren, fand ich Seek und Care.

Mir war es besonders wichtig die Möglichkeit zu haben, die Projekte vor Ort besuchen zu können. Was von den meisten Organisationen direkt abgelehnt wurde, war bei Seek und Care von Anfang an kein Problem.

Und so kam es, dass ich nun, im November 2019 auf meiner Reise durch Indien und Nepal, erneut einen Stopp in Mumbai gemacht habe.

Ich hatte bereits einige Monate im Voraus meinen Besuch angekündigt und mir wurde zugesagt, dass ich das Büro von Imcares und eventuell auch den Slum besuchen dürfte.

Kurzfristig hat mich Timothy, der Leiter von Imcares, dann jedoch zu einem WochenendeinsAgape Village eingeladen.

Sehr gespannt was mich dort erwarten wird, traf ich mich freitags Abends mit Timothy, seiner Frau Sonali und der neuen Kinderpsychologin Juie im Büro von Imcares.

Im Anschluss starteten wir unsere 5 stündige Fahrt zumAgape Village, wo wir um 4 Uhr morgens eintrafen.

Zusammen mit Juie schlief ich in einem einfachen kleinen Haus neben den Häusern, in welchen die Bewohner schlafen.

Am nächsten Morgen lernte ich alle Bewohner und Mitarbeiter kennen und konnte mir einen Einblick über das Leben vor Ort machen. Das Engagement das Timothy, seine Frau, die Mitarbeiter und auch die Freiwillige aus Deutschland vor Ort zeigen, ist mehr als beeindruckend.

Jedem einzelnen Kind wird so viel Aufmerksamkeit und Zuneigung wie möglich geschenkt und man hat wirklich das Gefühl, dass sich die Kinder hier von dem Schrecken den sie erlebt haben, wieder erholen können.

Zufällig waren an diesem Wochenende ehemalige Bewohner, die mittlerweile erwachsen sind, zu besuch. Es hat mich sehr berührt zu sehen, dass diese Kinder, die so fürchterliches durchgemacht hatten, nachdem Sie imAgape Village aufgewachsen sind, zu so großartigen Erwachsenen wurden.

Ich habe mich mit einigen unterhalten die studiert haben, nun verheiratet sind und teilweise eigene Kinder haben. Alle stehen auf Ihren eigenen Beinen und die Dankbarkeit gegenüber Imcares ist groß.

Nach einem ereignisreichen Wochenende mit viel Essen, Tanz und guter Laune haben wir uns Sonntags wieder auf den Rückweg nach Mumbai gemacht.

Ich bin mehr als glücklich, dass ich das Projekt vor Ort besucht habe. Es hat mir einen Einblick darüber gegeben, wofür das Geld der Spender benutzt wird und ich bin froh und auch stolz, dass ich meinen Teil dazu beitrage, dass Imcares diese unfassbar wichtige Arbeit vor Ort durchführen kann.

Volleyball hier, Study room dort.

 

Nach dem Spätabendgespräch mit Timothy hatten wir nun große Pläne. Wir beschwerten uns nicht, dass es erst 9.00 Uhr für uns Frühstück geben sollte, sondern begannen einfach schon bei angenehmen Temperaturen um 8.00 Uhr mit dem beseitigen der Grasstoppeln auf dem Volleyballfeld. Wie schnell sich doch die Natur Flächen zurück holt. Mit den urig, indisch typischen Werkzeugen quälten wir uns Meter für Meter. An Aufgeben wurde auch gedacht. Aber wir taten es einfach nicht. Mit Unterstützung von Brahesch, einem fleißigen 15 Jährigen, standen wir 4 Frauen stolz vor unserem Werk. Die gesamte Volleyballfläche war nun bespielbar und schon bald erstrahlte die Ziegelbegrenzung in einem neuen blauen Farbanstrich.

 

Anschließend sortierten und säuberten wir gemeinsam mit den Kindern den großen Spielraum. Sogar ein Dienst wurde eingeteilt, um besser darauf zu achten, dass nach der Spielzeit alles wieder zu seinem Platz zurück kehrt.

Unsere drei Männer kümmerten sich mit viel Geduld um die notwendigen Reparaturen an der Elektrik. Wir Frauen fanden: „Ihr habt viel geschafft!“ Unsere drei deutschen Techniker hakten es eher unter grobe Schadensbegrenzung ab. Doch an den nächsten Tagen sollte es weiter gehen.

Unser geplantes Projekt, einrichten des PC-Raumes für unsere zwei neuen Laptops (dickes Dankeschön an alle Spender), wurde kurzerhand etwas erweitert. Unser Sergej kristallisierte sich schnell als Leiter heraus. Die großen Jungs schraubten mit voller Kraft mit. Die Laptops werden noch 2-3 Tage auf ihren Platz warten müssen.

Nach dem Abendbrot, meistens gibt es Reis mit einer leckeren, natürlich scharfen Linsen-Gemüsevariante, animierte Sabine die Kinder zu vielerei Fingertricks. Auch Timothy genoss diese Zeit und brachte sich mit lustigen Games ein.

Unser Team wertete den Tag bis 23.00 Uhr aus und schlüpfte dann in die Zwei- oder Dreibettzimmer. Zum Glück sind die Mücken nicht allzusehr auf Angriff gebürstet.

Sonntags-Frühstück

Moviestar

Unsere letzte Woche war nochmal ganz schön aufregend.

 

Wir lernten das Team von Seek and Care aus Deutschland kennen. Wir wurden 3 Tage von einem Filmteam, das unsere Arbeit hier dokumentiert, begleitet. Und wir legten noch einmal all unsere Energie in die Therapie der Kinder.

 

 

 

Außerdem hielten wir Mitte der Woche einen Workshop für das Team von Imcares. Hier gaben wir zunächst einen Überblick über die unterschiedlichen Krankheitsbilder und versuchten möglichst praktisch einige Übungen zu etablieren, die dann in Zukunft durch die Sozialarbeiter ausgeführt werden. So können wir sicher sein, dass das Team ein großes Repertoire an Übungen besitzt und die Kinder weiterhin gut fördern können auch wenn wir nicht mehr Vorort sind.

 

Damit ihr einen kleinen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommt, hier ein kurzes Beispiel.

Einen Jungen konnten wir in den letzten Wochen mehrmals behandeln. Er ist 11 Jahre alt, aufgeschlossen und sehr freundlich. Hat aber eine sehr geringe Rumpfstabilität und große Probleme in fein- und grobmotorischen Bewegungen sowie der Koordination. Außerdem spricht er kaum und kommuniziert nur über Laute und Gesten. Er strahlte schon immer über das ganze Gesicht, wenn er uns sah und freute sich auf die kommenden Übungen. Motiviert konnte er die Übungen in den unterschiedlichsten Variationen ausführen und mit unseren selbstgebastelten Motivkarten konnten wir sogar objektbezogene Gesten anbahnen.

Wir hoffen sehr, dass die Übungen durch die Eltern und die Sozialarbeiter weitergeführt werden. Denn wir haben bereits kleine, aber bemerkenswerte Fortschritte beobachten können.

 

Wir hatten eine wundervolle Zeit hier in Mumbai und kehren mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck nach Hause. Wir hatten viel Freude daran unser therapeutisches Wissen hier in Indien anzuwenden, denn es gibt so viele Kinder, die diese Unterstützung sehr gut gebrauchen können.

Wir sind überzeugt, davon viele Therapeuten vom Interkulturellen Therapeutenaustausch (ITHA) begeistern zu können, denn wir hatten eine „once in a lifetime experience“.
Es war WUNDERVOLL.
Vielen Dank Imcares für diese tolle Erfahrung!

Miri und Kathi

Laptops für das Kinderdorf

In Mumbai angekommen, stand bereits eine wichtige Aufgabe auf unserem Programm:
Laptops für das Agape Village kaufen! Das versprach spannend zu werden.
An dieser Stelle noch einmal ein großer Dank an alle Spender zu Hause, die dies möglich machten! Damit können die Kinder nun Hausaufgaben und andere Schulprojekte für die ein Laptop notwendig ist, entsprechend zu erledigen.
Kaum in Mumbai angekommen, ging es damit los. Unser Gastgeber Timothy hatte eigentlich schon alles organisiert und wir sollten nur noch die Laptops im Hotel in Empfang nehmen. Über einen Mitarbeiter aus der IT-Branche hatte er ein günstiges Angebot direkt vom Produzenten erhalten.
Tja ganz so einfach und schnell wie sich ein Deutscher dieses Prozedere vorstellt geht es hier in Indien bei weitem nicht. Drei Stunden nach der verkündeten Ankunftszeit kam der Händler im Hotel an und eine Stunde später war der Verkaufsprozess dann endlich abgeschlossen. Typisch indisch!
Nach dem nun endlich geglücktem Kauf der Laptops folgte sofort die Ernüchterung:
Eins der TouchPads der Laptops funktionierte nicht! Jeglicher Reparaturversuch von unseren 3 Laptop-Inbetriebnahmespezialisten Mario, Sergei und Marcus blieb leider erfolglos. Mist, die Laptop-Odyssee ging wohl weiter.
Nach dem erfolglosen Reparaturversuch tags darauf sah auch der Verkäufer ein, dass wohl ein Hardware-Defekt vorliegt. Also musste ein neuer Laptop ran. Jeder nahm natürlich an, dass einfach ein neuer Laptop desselben Typs aus dem Regal genommen wird und an uns verschickt wird, aber weit gefehlt. Ein komplett anderer Laptop als der gekaufte kam am 3. Tag dieser ganzen Misere an. Gott sei dank sah Sergei sofort beim Anschauen des Paketes, dass etwas nicht stimmte.
Also startete wieder eine gefühlt endlose Diskussion über viele Ecken, bei der versucht wurde einen möglichst guten Kompromiss zu finden. Das konnte ewig dauern.
Plötzlich, nach gefühlt zwei Stunden, war dann doch etwas möglich. Es wurde vom Verkäufer zumindest ein Modell gleicher Größe und mit vorhandenen DVD Laufwerk angeboten – ein Muss für den angedachten Einsatzzweck – und hoffentlich mit funktionierendem TouchPad!
Dieser wurde zu unserem Gastgeber geliefert, während wir schon im Bus nach Pune sahsen. Er brachte den neuen Laptop gestern mit ins Kinderdorf.
Die Kinder haben einen nicht genutzten Raum beräumt und gesäubert. Die Laptops werden heute von uns eingerichtet, mit nützlichen Programmen, Security-Software, ect. Morgen kann der Computerraum dann eröffnet werden!
Was für eine Odyssee mit dieser chaotischen Mentalität der Inder. Aber nun bin ich wirklich guter Dinge, die Kinder viel Freude an diesen Laptops haben werden.
Liebe Grüße nach Deutschland,
Euer Marcus

Auch wir haben schon einiges gelernt…

…Wenn man denkt es passen nur drei Leute auf die Sitzbank, gehen auf jeden Fall noch vier bis fünf mehr. Wenn es heißt wir gehen jetzt los, dauert es mindestens noch 30 – 60 Minuten. Wenn es heißt wir therapieren heute nur drei Kinder kommen sechs Kinder. Wenn es heißt es kommt heute nur ein Kind, kommt keins. 🙂 Ihr seht also Spontanität ist gefragt und unsere deutsche Struktur muss etwas bei Seite gelegt werden. Außerdem halbiert sich das deutsche Schritttempo um mit der indischen Gelassenheit mithalten zu können. Eine volle sechsspurige Straße zu überqueren funktioniert auch ohne Fußgängerampel, und für uns mittlerweile ohne erhöhten Puls.

   

Die meisten Kinder hier leiden an Epilepsie, Deformitäten, hyperflexiblen Gelenken, Lähmungserscheinungen, Polio, Autismus und oft kommen auch noch Sprachprobleme und mentale Entwicklungsverzögerung hinzu. Vorwiegend üben wir mit den Kindern an den motorischen Defiziten, sodass sie wieder besser im Alltag zurechtkommen. Aber wichtiger als die Übungen für die Kinder, ist die Kommunikation mit den Eltern. Dies soll sie motivieren die Übungen zuhause fortzusetzen. Oftmals fehlt das Verständnis für die Wichtigkeit einer regelmäßigen Therapie und Arztbesuche. In einem besonderen Fall unterstützen die Eltern das Kind nicht zur Therapie zu gehen, da es durch das Betteln mit einer Behinderung mehr Geld bekommt. Ohne Behinderung würde die Haupteinnahmequelle der Familie wegfallen.
Viele Eltern sind aber sehr motiviert und nehmen extra den langen Weg zu dem DayCare Center auf sich um an unserer Therapie teilzunehmen. Somit konnten wir manchen Kindern schon täglich eine Therapie ermöglichen.
Trotz der Verständnisschwierigkeiten funktioniert es immer sehr gut durch Gesten den Kindern zu zeigen was wir von ihnen wollen. Im Zweifelsfall ist aber immer einer der Sozialarbeiterinnen als Dolmetscher an unserer Seite. Es ist sehr schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder über die ganze Aufmerksamkeit freuen und dadurch aufblühen. Sie überraschen uns immer wieder zu was sie alles fähig sind trotz ihrer Einschränkungen. Die Kinder probieren selbst die schwersten Übungen aus und sind sehr motiviert. Auch bei einem Misserfolg können alle lachen und haben Spaß.

Wir sind gespannt, ob unser Trainingsplan auch zuhause regelmäßig umgesetzt wird. Aber noch haben wir eine Woche Zeit, um es in ihrem Gedächtnis zu verfestigen.  🙂

Bunte Grüße aus Mumbai
Kathi & Miri

Unsere ersten Eindrücke…

Hallo aus Mumbai 🙂

Wir freuten uns riesig, als wir nach unserem langen turbulenten Flug von Timothy herzlich empfangen wurden. Nachdem wir endlich unser Auto im riesigen Parkhaus gefunden hatten (der nette indische Aufzugwächter kennt uns jetzt sehr gut), machten wir uns auf den Weg in unser neues Zuhause.
Die Autofahrt war für uns „Deutsche“ schon etwas gewöhnungsbedürftig.
Der Linksverkehr, die vielen vielen Autos und das ständige Gehupe. Nachdem wir
unser Schlafbedürfnis gestillt hatten, richteten wir unsere neue Bleibe gemütlich ein
und lernten unsere Gastgeber Timothy und Sonali kennen.
Unser Wochenende diente zur Orientierung und wir konnten schon viele tolle
Eindrücke von Mumbai sammeln.
(z.B. das Kala Ghoda Arts Festival, unser erster Gottesdienst auf Hindi)

Die Woche startete mit einem Kennenlernen des Office, der Mitarbeiter und allen wichtigen Details über die Organisation IMCARES. Nachmittags gingen wir mit unserer Sozialarbeiterin das erste Mal auf die Straßen Mumbais um dort zwei Kinder, die von IMCARES betreut werden, zu besuchen.
Es waren schon ziemlich neue Eindrücke, Gerüche und Lebenssituationen, die wir so noch nicht kannten. Da diese Kinder wie viele andere hier, auch ihr tägliches „Brot“ durch betteln verdienen, sind sie nicht immer so leicht aufzufinden. Somit waren unsere Besuche mit langen Fußmärschen auch nur teilweise erfolgreich.

Am zweiten Tag schnappten wir uns ein sehr stylisches Taxi, welches für unsere Homevisits diente. Wir sagen nur so viel dazu – eine Taxifahrt kann bei dem Verkehrsaufkommen in Mumbai schon mal die dreifache Zeit in Anspruch nehmen.
Heute bekamen wir einen Einblick in das DayCare Center. Als wir in den Raum kamen, begrüßten uns ganz herzlich ca. 30 Kinder zwischen zwei und fünf Jahren, die in den Slums leben und denen dort ein Vorschulprogramm ermöglicht wird. Außerdem durften wir Bhushan kennenlernen, der für uns damals der Anlass war dieses Projekt zu unterstützen. Mit zwei weiteren Kindern konnten wir heute im DayCare Center eine kleine Therapieeinheit durchführen.

 

Wir sind begeistert wie herzlich wir aufgenommen wurden und freuen uns sehr durch unser therapeutisches Wissen ein paar kleine Herzen höher schlagen zu lassen.

Gespannt erwarten wir die kommende Woche.

Bis bald
Kathi und Miri
 

 

Alles Neue bringt der Februar

Hallo liebe Leser,

auch wir möchten uns heute im Blog kurz vorstellen.
Wir sind Miriam (Ergotherapeutin) und Katharina (Physiotherapeutin) und werden bald für drei Wochen in Mumbai das Projekt Ankur unterstützen.
Genauer genommen nennt sich das Programm „ITHA“ = Interkultureller Therapeuten Austausch, das heißt wir werden unsere therapeutischen Fähigkeiten, die wir tagtäglich hier in unserer Heimat Regensburg anwenden, dort zur Verfügung stellen. Wir hoffen einerseits, dass wir somit vor allem den benachteiligten Kindern mit körperlichen Einschränkungen ein Stück weit helfen können, damit diese ihren Alltag leichter bewältigen können. Andererseits möchten wir gerne einen Teil unseres Wissens dort lassen und angestellte Sozialarbeiter in therapeutische Möglichkeiten einarbeiten.

Der Kontakt mit Seek and Care e. V. und die Idee zu einem Therapeutenaustausch kam über unsere Arbeitsstelle, dem Therapiezentrum Rombach in Regensburg, und hier speziell durch unsere Chefs Matthias und Silvia Rombach zu Stande. Hier bekamen wir das umwerfende Angebot Seek and Care e. V. und somit IMCARES in Mumbai zu unterstützen und müssen dabei weder auf Gehalt noch Überstunden verzichten.
Dafür auch ein großes Dankeschön an alle unsere Kollegen, die uns in dieser Zeit in der Heimat vertreten werden.

Wir sind schon ein bisschen stolz die ersten Küken des ITHA sein zu dürfen und freuen uns auf die nächsten Wochen. Es wird sicher eine spannende Zeit werden.
Damit ihr auch einen kleinen Einblick bekommt, werden wir hier im Blog von unseren Erlebnissen berichten.

Liebe Grüße
Miri und Kathi

 

Wenn wir einen Weihnachtswunsch frei haben …

Liebe Mitglieder und Freunde,

Zur Vorweihnachtszeit möchten wir euch mit einer sehr bewegenden Geschichte in die Arbeit von Imcares mitnehmen.

Danke für eure bisherige Unterstützung, die schon so viel bewegt hat!

 

Aufgeblüht – Bushan’s Geschichte

Ein Sohn, und zugleich ihr erstes Kind, wurde in die Familie Kumbhar geboren. Die Familie lebt in Mumbais Slum „Mahim“. Einen Sohn zu gebären erfüllt indische Eltern mit viel Stolz. So nannten sie ihn „Bushan“, das bedeutet „Stolz“. 
Was die jungen Eltern damals nicht ahnten … der Junge kam mit einer Behinderung auf die Welt. In seiner Entwicklung zeigte sich schnell, dass er sich weder umdrehen, noch sitzen oder gar laufen konnte. Auch lief ihm der Speichel unkontrolliert aus dem Mund und er begann nicht zu sprechen. Für die Eltern war dies im kulturellen Hintergrund eine Schande. Sie behielten ihren Sohn im Haus, um die verurteilenden Kommentare der Gesellschaft zu vermeiden.

Die Mitarbeiter von Imcares besuchten Familie Kumbhar erstmals  im Jahr 2015 und ermutigten sie, Bushan in das Imcares Tageszentrum zu bringen. In diesem Zentrum werden seit über 25 Jahren benachteiligte Kinder vom Vorschul- bis ins Schulalter betreut. Sie erhalten dort Bildungsangebote und eine vollwertige Mahlzeit, sodass sich die Kinder in ihrem vollen Potential entwickeln können. 

Bushan mit Mutter und Schwester

Von nun an konnten wertvolle Schritte eingeleitet werden. Bushan lernte mit anderen Kindern  zu interagieren, selbstständig zu sitzen und mit seinen eigenen Händen zu essen. Dank  großzügiger Spenden, konnte Imcares dem Jungen eine Operation ermöglichen. Anschließend lernte er an Krücken zu gehen. Plötzlich begann Bushan sogar zu sprechen. 

Heute läuft der Junge jeden Tag mit seiner Mutter zu einer staatlichen Schule. Imcares betreut die Familie weiterhin pädagogisch und therapeutisch.  So kann Bushan und seine Familie immer mehr in ein selbstbestimmtes und freies Leben hineinwachsen. Familie Kumbhar hat ihren verlorenen Stolz zurück gewonnen!

 

 

 

 

 

„Ankur“ bedeutet „Aufblühen/Aufspreißen“. Mit diesem Projekt setzt sich Imcares für Kinder ein, die von Behinderung und lebensbedrohlichen, chronischen Krankheiten betroffen sind. Die betreuten Kinder stammen aus Familien, die in bitterer Armut leben und mit weniger als 1,50€ pro Tag ums Überleben kämpfen. Derzeit profitieren rund 100 Kinder von den therapeutischen und pädagogischen Angeboten. Hierbei findet auch die Vermittlung an staatliche Ressourcen, wie Schulen, Krankenhäuser, Medikamentenvergabe, Essensausgaben, etc. statt. Durch Unwissenheit und logistischen sowie gesundheitlichen Herausforderungen blieben vielen Familien diese Angebote ohne die Hilfe von Imcares verwehrt. 


Durch Eure Spenden können wir diesen Kindern wieder eine Stimme verleihen und Licht in ihr Dunkel bringen! Jede Eurer Spenden kommt zu 100% bei Imcares an.  

Wir freuen uns, wenn wir dieses Weihnachtsfest nutzen können, um das Projekt Ankur ein Jahr lang mit Spendengeldern zu sichern. Mit nur 35 Euro können die Betreuung und Versorgung eines Kindes durch Imcares für einen Monat gesichert werden.
Gemeinsam mit Euch können wir das bewirken!

 

Sparkasse Bamberg
Verwendungszweck: „Imcares Ankur“
IBAN    DE717705 0000 0302 8603 41
BIC       BYLADEM1SKB

 

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Herzliche Grüße,
Rebekka Kaminski
(1. Vors. Seek & Care e. V.)

l’Art pour l’Art – die Entstehung eines Musikraums

Hallo liebe Leser!

Erstmal vorab ein persönliches Update. Nach doch recht krankheitsgeplagten 2 1/2 Monaten kommt von mir mal wieder ein Update, momentan kuriere ich meine Bronchitis aus. Ich hoffe euch geht es allen besser in Deutschland. Hier in Indien ist der Sommerangebrochen, Abends gerade so 10 Grad und Mittags locker 40 Grad. Leider läuft mein Einsatz steil dem Ende entgegegen… ahhhh nur noch 16 mal schlafen und dann Deutschland, ich pack es einfach nicht. Ich hab mir deshalb zum Ziel gesetz jetzt nochmal besonders kleine Veränderungen zu puschen und Projekte die lange Zeit schon besprochen und geplant waren anzufangen umzusetzen. So zum Beispiel auch der Musikraum 😀

Das Agape Village schlägt schon jetzt mit einem musikalischen Herzschlag. Jeden morgen und Abend erklingt das Heim voller Musik. Mit Trommeln, kleinen Pauken und 20 entzückende Kinderstimmen. Die Musik ist jedoch nicht nur auf die Andachtszeit beschränkt. Nur selten hört man keinen vor sich her singen.
Um dieses Interesse weiter zu fördern und allgemein musikalisches Interesse zu wecken haben wir angefangen einen Musikraum einzurichten. Die Eröffnung kommt erst nach Ende der Abschlussprüfungen. Der Musikraum wird mit 2 Gitarren, einem Keyboard und Musiknoten ausgestattet. Einen Teppich und angemalte Wände werden hoffentlich ein freundliches Klima für künstlerische Arbeit bilden. Die Wände werden von den Kids selber angemalt und bis jetzt sieht der Raum echt gut aus. Na gut von unserer Vision ist noch nicht viel in die Tat umgesetzt worden… ABER das Gitarrenbild steht schonmal. Es fehlen nur noch die Noten und der Musikalische Motivations Spruch auf englisch, falls ihr einen passenden habt, einfach in die Kommentare posten. Wir freuen uns über jeden Beitrag 😉

Nächste Woche fangen die wichtigsten Prüfungen des Jahres an weshalb sehr viel und intensiv gelernt wird. Mein arbeits Schwerpunkt hat sich von der Küchenhilfe zu mithilfe in der Buchhaltung und Nachhilfe geben gewendet. Englisch, Mathe und Science steht auf dem Programm. Es ist schön sein Wissen über Magnete, Planeten, Addieren, und komplizierteren Oberstufenmathe aufrischen zu können. Mich fasziniert momentan wie die Kinder doch teilweise recht schlechtes Englisch sprechen jedoch ohne Probleme Science in Englisch kapieren.

Ich wünsche euch einen schönen Palmsonntag!
Lg,

Naomi 😀

gitarrenbild

Weihnachtsfeier Teil 2

Hallo 🙂

172DB369-EBD0-4588-826C-58A9E8E0264BAm 17.12 war die offizielle Weihnachtsfeier im Agape Village. Ich kam erst an dem Sonntag Mittag dazu, um zu helfen, aber Till hat schon am Samstag die Bühne mit aufgebaut. Das Weihnachtsprogramm war echt schön. Erst wurde gesungen, dann wurden die Tänze von den Kindern aufgeführt. Mich hat es sehr gefreut, die eh schon guten Tänze nochmal auf einem ganz anderen Niveau zu sehen. Till, ich und 2 andere Freieillige aus Argentinien und Costa Rica haben zum Abschluss ein kleines Konzert von Stille Nacht gegeben. Auf Spanisch, Deutsch und Englisch. Nach der Bescherung und einem Abendessen, welches eines solchen Events gebührig ist, klang der Abend mit einem Lagerfeuer aus. Der Freiwillige aus Costa Rica hatte mit den Kindern ein Schlagzeug aus alten Dosen und Reifen gebaut und ihnen einen Rhytmus Crashkurs gegeben. Das gelernte Wissen wurde beim Lagerfeuer gleich angewandt. Die Jamsession, die folgte, war ein guter Abschluss eines gelungenen Abends.

CA340A76-A8C4-472D-B2DB-42F391E79669Weihnachten war sehr ähnlich und so ganz anders als gewohnt. Reinzufeiern und morgens um 1 eine Tanzparty zu veranstalten hab ich an Weihnachten noch nicht erlebt. Die bunte und fröhlich Art zu feiern ist nicht nur sehr indisch, sondern wie ich fand auch sehr passend 🙂 Danach gab es mittags nochmal ein Weihnachtsprogramm für die Freunde, Lehrer und Bekannten der Kids. 150 Leute insgesamt 🙂

Ich hab jetzt knapp 2 Wochen Ferien, in denen es sehr abenteuerlich durch Indien geht. Deswegen wünsche ich euch jetzt schon ein gutes neues gesegnetes Jahr.

Lg Naomi 🙂