Volleyball hier, Study room dort.

 

Nach dem Spätabendgespräch mit Timothy hatten wir nun große Pläne. Wir beschwerten uns nicht, dass es erst 9.00 Uhr für uns Frühstück geben sollte, sondern begannen einfach schon bei angenehmen Temperaturen um 8.00 Uhr mit dem beseitigen der Grasstoppeln auf dem Volleyballfeld. Wie schnell sich doch die Natur Flächen zurück holt. Mit den urig, indisch typischen Werkzeugen quälten wir uns Meter für Meter. An Aufgeben wurde auch gedacht. Aber wir taten es einfach nicht. Mit Unterstützung von Brahesch, einem fleißigen 15 Jährigen, standen wir 4 Frauen stolz vor unserem Werk. Die gesamte Volleyballfläche war nun bespielbar und schon bald erstrahlte die Ziegelbegrenzung in einem neuen blauen Farbanstrich.

 

Anschließend sortierten und säuberten wir gemeinsam mit den Kindern den großen Spielraum. Sogar ein Dienst wurde eingeteilt, um besser darauf zu achten, dass nach der Spielzeit alles wieder zu seinem Platz zurück kehrt.

Unsere drei Männer kümmerten sich mit viel Geduld um die notwendigen Reparaturen an der Elektrik. Wir Frauen fanden: „Ihr habt viel geschafft!“ Unsere drei deutschen Techniker hakten es eher unter grobe Schadensbegrenzung ab. Doch an den nächsten Tagen sollte es weiter gehen.

Unser geplantes Projekt, einrichten des PC-Raumes für unsere zwei neuen Laptops (dickes Dankeschön an alle Spender), wurde kurzerhand etwas erweitert. Unser Sergej kristallisierte sich schnell als Leiter heraus. Die großen Jungs schraubten mit voller Kraft mit. Die Laptops werden noch 2-3 Tage auf ihren Platz warten müssen.

Nach dem Abendbrot, meistens gibt es Reis mit einer leckeren, natürlich scharfen Linsen-Gemüsevariante, animierte Sabine die Kinder zu vielerei Fingertricks. Auch Timothy genoss diese Zeit und brachte sich mit lustigen Games ein.

Unser Team wertete den Tag bis 23.00 Uhr aus und schlüpfte dann in die Zwei- oder Dreibettzimmer. Zum Glück sind die Mücken nicht allzusehr auf Angriff gebürstet.

Sonntags-Frühstück

Wenn wir einen Weihnachtswunsch frei haben …

Liebe Mitglieder und Freunde,

Zur Vorweihnachtszeit möchten wir euch mit einer sehr bewegenden Geschichte in die Arbeit von Imcares mitnehmen.

Danke für eure bisherige Unterstützung, die schon so viel bewegt hat!

 

Aufgeblüht – Bushan’s Geschichte

Ein Sohn, und zugleich ihr erstes Kind, wurde in die Familie Kumbhar geboren. Die Familie lebt in Mumbais Slum „Mahim“. Einen Sohn zu gebären erfüllt indische Eltern mit viel Stolz. So nannten sie ihn „Bushan“, das bedeutet „Stolz“. 
Was die jungen Eltern damals nicht ahnten … der Junge kam mit einer Behinderung auf die Welt. In seiner Entwicklung zeigte sich schnell, dass er sich weder umdrehen, noch sitzen oder gar laufen konnte. Auch lief ihm der Speichel unkontrolliert aus dem Mund und er begann nicht zu sprechen. Für die Eltern war dies im kulturellen Hintergrund eine Schande. Sie behielten ihren Sohn im Haus, um die verurteilenden Kommentare der Gesellschaft zu vermeiden.

Die Mitarbeiter von Imcares besuchten Familie Kumbhar erstmals  im Jahr 2015 und ermutigten sie, Bushan in das Imcares Tageszentrum zu bringen. In diesem Zentrum werden seit über 25 Jahren benachteiligte Kinder vom Vorschul- bis ins Schulalter betreut. Sie erhalten dort Bildungsangebote und eine vollwertige Mahlzeit, sodass sich die Kinder in ihrem vollen Potential entwickeln können. 

Bushan mit Mutter und Schwester

Von nun an konnten wertvolle Schritte eingeleitet werden. Bushan lernte mit anderen Kindern  zu interagieren, selbstständig zu sitzen und mit seinen eigenen Händen zu essen. Dank  großzügiger Spenden, konnte Imcares dem Jungen eine Operation ermöglichen. Anschließend lernte er an Krücken zu gehen. Plötzlich begann Bushan sogar zu sprechen. 

Heute läuft der Junge jeden Tag mit seiner Mutter zu einer staatlichen Schule. Imcares betreut die Familie weiterhin pädagogisch und therapeutisch.  So kann Bushan und seine Familie immer mehr in ein selbstbestimmtes und freies Leben hineinwachsen. Familie Kumbhar hat ihren verlorenen Stolz zurück gewonnen!

 

 

 

 

 

„Ankur“ bedeutet „Aufblühen/Aufspreißen“. Mit diesem Projekt setzt sich Imcares für Kinder ein, die von Behinderung und lebensbedrohlichen, chronischen Krankheiten betroffen sind. Die betreuten Kinder stammen aus Familien, die in bitterer Armut leben und mit weniger als 1,50€ pro Tag ums Überleben kämpfen. Derzeit profitieren rund 100 Kinder von den therapeutischen und pädagogischen Angeboten. Hierbei findet auch die Vermittlung an staatliche Ressourcen, wie Schulen, Krankenhäuser, Medikamentenvergabe, Essensausgaben, etc. statt. Durch Unwissenheit und logistischen sowie gesundheitlichen Herausforderungen blieben vielen Familien diese Angebote ohne die Hilfe von Imcares verwehrt. 


Durch Eure Spenden können wir diesen Kindern wieder eine Stimme verleihen und Licht in ihr Dunkel bringen! Jede Eurer Spenden kommt zu 100% bei Imcares an.  

Wir freuen uns, wenn wir dieses Weihnachtsfest nutzen können, um das Projekt Ankur ein Jahr lang mit Spendengeldern zu sichern. Mit nur 35 Euro können die Betreuung und Versorgung eines Kindes durch Imcares für einen Monat gesichert werden.
Gemeinsam mit Euch können wir das bewirken!

 

Sparkasse Bamberg
Verwendungszweck: „Imcares Ankur“
IBAN    DE717705 0000 0302 8603 41
BIC       BYLADEM1SKB

 

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Herzliche Grüße,
Rebekka Kaminski
(1. Vors. Seek & Care e. V.)

Rückblick – Besuch Timothy und Sonali Gaikwad in Deutschland

 

Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer,

der Juni 2018 war so ereignisreich, dass wir nicht umhin kommen, ihn mit euch zu teilen.

Timothy Gaikwad (Leiter von Imcares) und seine Frau Sonali waren fünf Wochen in Deutschland. Gemeinsam haben wir mit ihnen viele Veranstaltungen durchgeführt, neue Netzwerke geknüpft, bestehende Kontakte gepflegt und aufgefrischt, Spenden gesammelt und unsere Zusammenarbeit gestärkt. 

Die vielen großen und kleinen Erfolge dieser Tour möchten wir nun kurz zusammenfassen.

Insgesamt fanden dreißig Veranstaltungen in Form von Vorträgen, Besprechungen, Seminaren, Filmvorführungen und Treffen in Kleingruppen statt. Wir haben fünf neue Mitglieder gewonnen und über 6.000 € an Spenden für Imcares gesammelt. 

Sonali und Timothy Gaikwad im Lichtspiel Kino Bamberg

Im thüringischen Jena luden Timothy und Sonali Gaikwad zum traditionellen Chicken Curry ein.  Auf der Leinwand des Kinos im Schillerhof konnte man sich mit Timothy’s Film „Zindagi – Break the cycle“ über Menschenhandel in Indien informieren. Neben Gesprächen mit alten und neuen Bekannten trafen Timothy, Sonali und Nancy Reichel (2. Vors. Seek&Care e. V.) auf unsere neue Freiwillige und ihre Eltern. Die 18Jährige wird im September für 9 Monate nach Mumbai reisen und das Team von Imcares unterstützen. Vor allem die Eltern der Abiturientin hatten viele Fragen zu ihrem Aufenthalt. Abschließend kündigten sie an, dass sie ihre Tochter gern nächstes Jahr in Mumbai besuchen wollen. Vielleicht im Team der nächsten Seek & Care – Reise? 

In Filderstadt wurde ebenfalls Timothy’s Film ausgestrahlt. Mit 40 Besuchern und leckeren indischen Snacks, fanden im Anschluss viele intensive Gespräche statt und wurden neue Mitglieder für Seek & Care e. V. gewonnen.  

Auch in Bambergs Lichtspiel Kino war die Filmvorführung von „Zindagi – Break the cycle“ mit anschließender Podiumsdiskussion ein gewinnbringender Abend für unsere Netzwerkarbeit. 

Ein Seminar mit der Psychotherapeutin Dorothea Weinberg brachte Timothy und Sonali die neuesten Erkenntnisse im Bereich der Traumatherapie nahe. So erhielten sie einen tieferen Einblick in Behandlungsansätze bindungstraumatisierter Kinder durch den Einsatz der traumatherapeutischen Spieltherapie und der Fallsupervision. 

Rebekka Kaminski (1. Vors. Seek&Care e. V.) begleitete Timothy und Sonali bei nahezu allen Veranstaltungen als Übersetzerin und Ansprechpartnerin für Seek&Care e. V.

Durch den frisch gewonnenen Kontakt zum Therapiezentrum Rombach in Regensburg, konnte sie ein neues Programm ins Leben rufen. ITHA ist ein Interkulturelles Austauschprogramm für Therapeuten aus Deutschland, die ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft für einige Wochen bis Monate in Mumbai zur Verfügung stellen möchten. Mit dem Therapiezentrum Rombach beginnt die erste Umsetzung. Wir sind gespannt wie sich das Programm ITHA entwickelt und freuen uns es in seinem Wachstum formen und begleiten zu dürfen.  

Vortrag in der EFG Aschersleben

Vorträge und Kurzpredigten bei freien Kirchgemeinden in Regensburg, Bayreuth, Neunkirchen a. Br., Aschersleben und Bamberg gaben einen persönlichen Einblick in die liebevoll aufopfernde Arbeit von Imcares in Mumbai. Anhand einiger Fallbeispiele konnten die Veränderungen im Leben kranker, bettelarmer und verachteter Menschen aufgezeigt werden. Die Liebe, Fürsorge und der Wert, den diese Menschen von den Imcares Mitarbeitern zugesprochen bekommen, verwandeln Hoffnungslosigkeit in Lebensfreude mit Perspektive. Es ist einfach ermutigend und ein großer Ansporn, die Erfolgsgeschichten in diesen Menschenleben zu bezeugen. 

Wir möchten ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten dieser Tour aussprechen. Im Hintergrund und an der Front waren viele liebe Menschen engagiert, haben geplant, organisiert, ausgeholfen, chauffiert, übersetzt, gekocht, eingeladen und vieles mehr. Danke für all die Zeit, Energie und Begeisterung, die ihr mit uns investiert und geteilt habt!

Danke an Timothy und Sonali Gaikwad, die sich auf den Weg gemacht haben, um uns ganz persönlich in ihre Arbeit mit zu nehmen. In ihren Vorträgen und bei Gesprächen wurde das so weit entfernte Indien zu uns vor die Haustür gebracht und dadurch auch mit dem Herzen greifbar. 

Abschließend danken wir Jedem, der durch seine finanzielle Unterstützung die Arbeit in Mumbai mit trägt.
Mit Euch können wir die Gehälter der Mitarbeiter in Mumbai sichern. Ohne diese engagierten Sozialarbeiter, Kinderpfleger, Sozialassistenten, Buchhalter, Pädagogen, etc. wäre der Einsatz für die Ärmsten der Gesellschaft in Mumbai nicht möglich. 

Bitte unterstützt dies weiterhin, sodass noch viele Kinder und Familien eine freudvolle Zukunft vor sich haben können. Sie danken es euch!

Im Namen des Vorstandes von Seek & Care e. V.

Und im Namen von Imcares

Herzliche Grüße und ein großes Dankeschön! 

Rebekka Kircher
(1. Vorsitzende Seek & Care e. V.)

Weihnachtsfeier Teil 2

Hallo 🙂

172DB369-EBD0-4588-826C-58A9E8E0264BAm 17.12 war die offizielle Weihnachtsfeier im Agape Village. Ich kam erst an dem Sonntag Mittag dazu, um zu helfen, aber Till hat schon am Samstag die Bühne mit aufgebaut. Das Weihnachtsprogramm war echt schön. Erst wurde gesungen, dann wurden die Tänze von den Kindern aufgeführt. Mich hat es sehr gefreut, die eh schon guten Tänze nochmal auf einem ganz anderen Niveau zu sehen. Till, ich und 2 andere Freieillige aus Argentinien und Costa Rica haben zum Abschluss ein kleines Konzert von Stille Nacht gegeben. Auf Spanisch, Deutsch und Englisch. Nach der Bescherung und einem Abendessen, welches eines solchen Events gebührig ist, klang der Abend mit einem Lagerfeuer aus. Der Freiwillige aus Costa Rica hatte mit den Kindern ein Schlagzeug aus alten Dosen und Reifen gebaut und ihnen einen Rhytmus Crashkurs gegeben. Das gelernte Wissen wurde beim Lagerfeuer gleich angewandt. Die Jamsession, die folgte, war ein guter Abschluss eines gelungenen Abends.

CA340A76-A8C4-472D-B2DB-42F391E79669Weihnachten war sehr ähnlich und so ganz anders als gewohnt. Reinzufeiern und morgens um 1 eine Tanzparty zu veranstalten hab ich an Weihnachten noch nicht erlebt. Die bunte und fröhlich Art zu feiern ist nicht nur sehr indisch, sondern wie ich fand auch sehr passend 🙂 Danach gab es mittags nochmal ein Weihnachtsprogramm für die Freunde, Lehrer und Bekannten der Kids. 150 Leute insgesamt 🙂

Ich hab jetzt knapp 2 Wochen Ferien, in denen es sehr abenteuerlich durch Indien geht. Deswegen wünsche ich euch jetzt schon ein gutes neues gesegnetes Jahr.

Lg Naomi 🙂

Freiwilligendienst Nr. 2

Hallo liebe Freunde von Seek & Care und alle anderen Leser!

 

TillMein Name ist Till Morgenfrüh, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Jena.
Mit den kommenden Zeilen möchte ich mich kurz vorstellen, also könnt ihr euch ja vielleicht schon denken, was es damit auf sich hat. Ich werde in den kommenden Tagen der zweite Freiwillige bei IMCARES sein und freue mich schon auf die kommenden 4 Monate.

Nachdem ich 2016 die Schule mit meinem Abitur abschloss, absolvierte ich im letzten Jahr bereits einen einjährigen Freiwilligendienst in einem Soziokulturellen Zentrum in Rudolstadt. Bereits zu dieser Zeit spielte ich mit dem Gedanken im kommenden Jahr mir Zeit zu nehmen, um vor meiner beruflichen Zukunft Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
So war ich glücklich, als durch den persönlichen Kontakt zu Seek & Care e.V. die Möglichkeit entstand eben jene Erfahrungen bei IMCARES in Indien zu sammeln.

In meiner Freizeit treibe ich gern Sport, zumeist Fußball und Basketball, mache Musik und hoffe, dass ich meine Interessen auch im Agape Village einbringen kann. Die meiste Zeit werde ich, genau wie Naomi, im Agape Village arbeiten, worauf ich mich, nach dem Lesen der Blogeintrage, ungemein freue.
Ich freue mich auf eine erfahrungsbringende, spannende Zeit, auf das Kennenlernen einer völlig neuen Kultur und der Menschen und bereichernde Monate, die bereits heute am 18.11. in Mumbai beginnen werden (ich bin etwas spät dran mit meiner Vorstellung auf seekandcare.de).

Über das, was dann alles passiert werde ich euch natürlich am Laufenden halten.

Liebe Grüße von Till!

Küchenerfolge und Gärtnerfreuden

Hallo :),
Wow es ist schon November. Die Zeit verfliegt förmlich. Mit dem November bricht auch hier der
Winter an. Nicht nur von der Temperatur her ist ein Unterschied zu bemerken, sondern es wird
nun auch eifrig für das Weihnachtsprogramm geprobt.
Die kleinen Jungs (6-13 Jahre), die großen Jungs (13-17) und die kleinen Mädels (6-13) werden je einen Tanz aufführen und die großen Mädels (13-17) zwei. Auch ich werde bei den großen Mädels mittanzen, doch ich werde mit Yarden (Heimmutter) extra Tanzproben haben müssen. Ich war nämlich schon mit dem Tanz der kleinen Mädels überfordert und der ist um einiges leichter als meiner. Beim Weihnachtsprogramm werden auch Theaterstücke vorgeführt und es wird vorgesungen. Ich bin mir sicher das wird sehr lustig 🙂 .

WhatsApp Image 2017-11-08 at 07.06.52Hier im Heim wird sehr viel angebaut, vor allem Früchte. Es gibt mehrere riesige Mangobäume, ungefähr ein halbes dutzend Papayabäume, Bananen und Guavas. Die Papayas sollten in den nächsten 3-4 Wochen reif sein. Auch Erdnüsse werden angebaut. Wusstet ihr das Erdnüsse unter der Erde wachsen? Als ich das gesehen hab war ich echt erstaunt wie wenig ich eigentlich darüber weiß, wie Essen angebaut wird. Der Name ergibt jetzt sehr viel mehr Sinn als vorher.
Dadurch das es bis zum nächsten Monsun nicht mehr regnen wird haben wir einen kompletten Vormittag damit verbracht ein Bewässerungssystem um die Bäume herum zu graben. Die Farmarbeit ist körperlich echt anstrengend vor allem, da es sehr schnell sehr heiß wird, sobald die Sonne da ist. Am Ende waren uns aber nicht nur die Bäume für das Wasser dankbar, sondern Hira, der Hund des Heims, sichtlich auch.

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In der Küche bin ich nun immer mehr eine Hilfe da ich die meisten Rezepte mittlerweile gut genug kenne, um schon im Voraus zu wissen, wie ich die Kartoffeln und die Zwiebeln zu schneiden und den Knoblauch zu schälen habe. Was mich sehr gefreut hat war, als Maushi und ich mal wieder Chapati gebacken haben und ich ihr diesmal wirklich helfen konnte, da meine Chapati mittlerweile brauchbar sind. So haben wir nur 20-30 Minuten anstatt 50-60 Minuten gebraucht. Maushi ist übrigens kein Name sondern die Bezeichnung für ein Mutter Tochter Verhältnis. In Indien, vor allem auf dem Land, werden nur selten Namen gesagt und sehr häufig solche Anreden wie Maushi, Adji (Großmutter), Didi (große Schwester), Dada (großer Bruder), Tai (weitere Bezeichnung für Mutter) oder Uncle verwendet. Der eigentliche Name der Person wird dieser Bezeichnung vorne dran gestellt, um zu spezifizieren wer gemeint ist.

 

Liebe Grüße,
Naomi Burg

Von indischen Zügen, Hühnerstall und Cricket

Hallo :),
Es ist doch etwas länger her seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Vom 15.-28. Oktober waren Diwali Ferien. Neben den Sommerferien im Mai sind das die zweiten großen Ferien. Für Weihnachten gibt es nur am 25. einen freien Tag, keine Ferien wie in Deutschland, außer man geht auf eine private christliche Schule. In den Ferien gehen die meisten Kinder zurück zu ihren Familien, dadurch reduziert sich die Anzahl der Kinder im Heim von 25 auf nur 7.

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Ich war die Erste Woche selbst in Mumbai und habe im Office mitgearbeitet. Die Rückfahrt zum Dorf war ein Erlebnis für sich. Diesmal haben wir den Zug genommen und durch die Ferien war er mehr als überfüllt. In den Gängen und zwischen den Sitzen, überall standen/saßen Leute.
Bei einem Stop haben wir dann aus dem Fenster heraus Wada Pav gekauft. Der Indische Burger ist mit einem scharfen Kartoffel mix gefüllt und dann von Weißbrot umgeben. Eine Indische Zugfahrt sollte jeder mal erleben 😀 . Die Türen sind während der Fahrt offen um kühle Luft in die Wagons zu lassen. Auch sind an der Decke des Wagongs überall Ventilatoren angebracht.

Die zweite Woche war ich im Heim und hatte erstmals in meinem Leben sowas wie Ferien auf dem Dorf. Man bekommt nach einem Tag nichts tun den Drang zu arbeiten und aktiv zu werden. So Haben wir den Hühnerstall repariert, so das von nun an keine Katzen mehr reinkommen. Eine hälfte des Hühnerstalls hatte kein Dach mehr. Dieses haben die 4 Jungs und ich durch Bleche wieder hergestellt und anschließend wurde alles durch ein Tuch abgedichtet 🙂
Mehr gab es aber nicht zu tun, weshalb wir uns wieder dem Cricket zugewendet haben. Durch das viele Üben bin ich doch langsam recht gut geworden und hab das Spiel immer besser verstanden. Die ODI (One-Day-International) haben wir im Fernsehen natürlich verfolgt. Diese Spiele zwischen Indien und den anderen Cricketspielenden Nationen dauern wirklich den ganzen Tag, mindesten von 13:30 bis 21:00.

Der Winter bricht so langsam an. Es wird Abends kälter was mich sehr freut da es ein guter Ausgleich zu den 30 Grad ist, die es im laufe des Tages hat. Die Regenzeit ist seit circa 2 Wochen rum und man merkt sofort welche Auswirkungen dies hat. Die Berge die noch Anfang September knallgrün waren sind nun braun mit kleinen Flecken grün.

Liebe Grüße aus Indien, Naomi

Mülltrennung leicht gemacht

Ein Projekt, welches ich leiten sollte hieß „Aktion Mülltrennung im Agape Village“. In Indien wird kein Müll getrennt und eine Müllabfuhr außerhalb von Großstädten hab ich noch nicht entdecken können. Daher wird der Müll einfach auf den Boden geschmissen und landet neben der Straße. Diese Müllhaufen werden gelegentlich auch verbrannt, was bei Plastik doch recht schädlich wird. So starteten wir das Müllprojekt um nicht nur einen Plastikfreien Kompost zu erhalten sondern auch um das Verhalten der Kids zu verändern.WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.41.21

WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.40.58Das eingeführte System ist recht Simpel. Papier, Plastik und Kompost werden getrennt. Restmüll fällt eigentlich keiner an. Für die Essensreste und anderen Kompost wurde schon ein circa 2 1/2 x 1 1/2 x 3/4 M tiefes Loch gegraben. Wir nutzten zwei alte Wassertanks als Papier und Plastik Mülltonnen. Papier malten wir nach deutschem Vorbild Blau an und Plastik wurde Gelb. Das Papier wird verbrannt und für das Plastik schauen wir uns noch nach Recycle Möglichkeiten um.

Nachdem das Projekt fast eine Woche am laufen ist funktioniert es doch recht gut. Ich bin zuversichtlich dass diese einfach Trennung bestand haben wird.

Ich hab mich mittlerweile sehr gut im Agape Village eingelebt und die Zeit vergeht wie im Flug. Mit den Kids schau ich manchmal die U-17 Fußball WM an, die momentan in Indien stattfindet. Sie sind schon ware Deutschland Fans geworden 🙂

Liebe grüße aus dem doch recht verregneten Indien,

Naomi Burg

Von Fußball, Chapati und dem großen Ausmisten

Hallo :),

Nach einer langen Blogpause mal wieder ein Update von mir. Ich bin jetzt seit fast 2 Wochen im Agape Village und es ist so einiges passiert. Ich werde hier im Heim vielseitig eingesetzt. Mal bin ich Assistenz Köchin, mal Nachhilfelehrerin, mal Fußballcoach aber meistens einfach nur Didi – große Schwester.

In der Küche helfe ich viel mit da ich die Indische Küche besser kennen lernen will. Hier fängt die Arbeit um 6:30 an. Mit Yakob oder Jarden (Hausmutter) bereite ich das Frühstück vor. Nur am Schulfreien Sonntag gibt es sowas wie ausschlafen, da muss man erst um 7:30/8:00 auf der Matte stehen. Ich dachte am Anfang, dass ich das frühe Aufstehen nicht verkraften werde. Jedoch gewöhnt man sich mit der Zeit an fast alles. Mittlerweile

WhatsApp Image 2017-09-27 at 18.46.53Ist es sogar schon fast entspannend so früh aufzustehen und nach getaner Arbeit draußen in Ruhe einen Chai Tee zu trinken 🙂 Mittags und Abends helfe ich Mauschi, die angestellte Köchin, beim schneiden, abspülen, putzen und beim Chapati backen.
Nachhilfelehrer bin ich Abends während die Kids ihre Hausaufgaben machen, Vor allem in English und in Mathe, welches auch auf English unterrichtet wird, helfe ich viel. Mit viel Geduld bekommt man auch Erfolgserlebnisse 🙂 Mangesh und ich haben angefangen an den freien Tagen also 1 mal in der Woche einen Englischkurs zu starten. Während ich die Grammatik erkläre und an die Tafel male übersetzt er 🙂 Die Kinder hören so gut und sind so ruhig das ist der Hammer.

Fußball wird meistens im Hof gespielt. Auf dem Kies bilden zum einen eine Treppe und zum anderen ein kleiner Strauch und ein Pinguin Mülleimer die benötigten Tore. Barfuß, FlipFlops oder richtige Schuhe – es ist egal welches Schuhwerk man trägt solange man rennen kann jedoch hab ich für mich gelernt nur bei richtigen Schuhen bekommt man keine Blasen. Die Jungs spielen fast täglich und haben mich herzlichst in ihre Spielgemeinschaft aufgenommen. Doch auch die Mädels haben am Sport gefallen gefunden. Nachdem ich ihnen ein paar Basics gezeigt habe ging es auch gleich ans Spielen, Ihr Fazit war am Ende :“ Didi, tomorrow Football?“

 

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mein fertiges Zimmer =)

Der Anlass für das große Ausmisten war ich. Ich sollte nämlich in ein altes Mitarbeiterzimmer auf der Mädchen Etage bekommen doch dieses wurde bis vor kurzem noch als Abstellkammer verwendet. Doch wenn man so viele fleißige Kids hat die mithelfen geht so ein Umräumen auch echt schnell.
Das Zimmer wurde anschließend noch geputzt und neu gestrichen. In den nächsten paar Tagen werde ich dann vom Gästezimmer dorthin ziehen.

Liebe Grüße aus dem Agape Village 🙂

Naomi

Q&A mal anders – die ersten 2 Wochen

Hallo :),
1 1/2 offizielle Arbeitswochen sind nun vorbei. Wow des verging echt wie im Flug! Hier sind ein paar Antworten auf noch nicht gestellte Fragen.

DropInCenter KopieWas sind meine Aufgaben vor Ort?
Ich hab diese Woche im Office mitgearbeitet und war Teil von Meenas (Sozialarbeiterin) Team. Hier hab ich in der Klinik und bei der Pavement Ministry mitgeholfen. Es war meine Aufgabe das Team zu unterstützen. Dies erwies sich teils schwerer und teils einfacher als gedacht.

Wieso Schwerer? – zum einen ist das Ablaufen der so genannten “Rounds”, eine fixe Strecke wo wir als Team den Menschen auf der Straße helfen, ziemlich anstrengend. Nicht nur wegen der Hitze sondern auch weil die Distanz insgesamt um die 7-8 Km beträgt die man zu Fuß abläuft.

Wieso Leichter? – bei der Buchhaltung kann ich mich gut einbringen. Ich dokumentiere was wir bei den Rounds gemacht haben und helf Tabellen und Eintragsbücher für die Klinik zu beschriften und vorzubereiten.

Was waren Highlights der Woche?
Bei einem unserer Rundgänge haben wir ein zufrühgeborenes Kind besucht welches im Rotlichtviertel in einer kleinen Zelthütte aufwächst. Dieses Kleine Kind zu sehen, hat mir echt das Herz gebrochen. Ich war aber auch froh, dass das Team regelmäßig vorbeikommt, hilft und schaut wie es dem Kind geht.
Ein weitaus positiveres Highlight war Bushan zu treffen. Obwohl er korperlich beinträchtigt ist und seine Familie und er allesamt unter der Armutsgrenze Leben so strahlen sie doch eine Lebensfreude aus die einfach nur anstekend ist. Das strahlen in den Gesichtern seiner Eltern, als sie uns gezeigt haben, wie er nun mithilfe von Beinschienen laufen kann ist unbeschreiblich.

Wie geht es nun weiter?
Heute geht es weiter ins Agape Village wo ich voraussichtlich einen Monat bleiben werde.

Liebe Grüße aus Mumbai! 🙂
Naomi

P.S. konkrete Fragen einfach in die Kommentare 🙂