Das Projekt Ankur sucht und findet Kinder die von Behinderung und/oder lebensbedrohlichen Krankheiten betroffen sind. Imcares kümmert sich um diese Kinder, die aus bettelarmen, an den Rand gedrängten Familien in Mumbai stammen.
Imcares ist davon überzeugt, dass Kinder ein Geschenk Gottes und sehr wertvoll sind. Dennoch gibt es Kinder, die von der (indischen) Gesellschaft als ungewollt, nutzlos und sogar als Fluch betrachtet werden. Oft werden diese Kinder vernachlässigt und ignoriert, nahezu vergessen. In armen Familien werden sie mit einer Schnur im Haus festgebunden wie Tiere, während die Eltern hinaus gehen und nach Arbeit suchen. Verbaler Missbrauch ist an der Tagesordnung, indem die Kinder als Fluch und Last für die Familie beschimpft werden. Viele dieser Kinder haben noch nie ihren Geburtstag gefeiert oder werden von Feierlichkeiten ausgeschlossen, nur wegen ihrer Andersartigkeit. Einige von ihnen haben seit Jahren nicht mehr das Haus verlassen! Neben den Kindern mit verschiedensten geistigen und körperlichen Behinderungen gibt es auch Kinder, die unter lebensbedrohlichen Krankheiten leiden. Erbärmliche Armut bis hin zu komplexen Leidensgeschichten der gesamten Familie, katapultieren diese an den absoluten Rand der Gesellschaft, kurz vor dem Absturz.
Das Wort „Ankur“ bezeichnet im Sanskrit „einen aufkeimenden Samen“. So sollen auch die Kinder in ihrem vollen Potential “aufkeimen”.
Das Projekt Ankur hebt den Wert eines jeden dieser Kinder hervor. Das erste Ziel ist es, diese versteckten und verlorenen Kinder zu finden. Einmal gefunden, bietet das Ankur-Programm dem Kind und seiner Familie Betreuung, Beratung, Bildungs- und Rehabilitationsmaßnahmen an. Die vermittelten Beratungs- und Bildungsangebote stellen sicher, dass sich die Familie und darüber hinaus die Gesellschaft behindertenfreundlich entwickelt kann.
Das Projekt Ankur ist sehr zeit- und personalintensiv. Es hat sich zum Ziel gesetzt die Stimme für diese stimmlosen Kinder zu sein und sie würdevoll in die Öffentlichkeit zu bringen. So sollen die Kinder in die Gesellschaft integriert werden und als gleichwertige Bürger ihren Teil darin beitragen dürfen.
Ausblick
Durch eine optimale Beratung der Familien soll sich Ankur dahin entwickeln, die Entstehung von Behinderung und Erkrankungen schon vor der Schwangerschaft zu reduzieren. Die Frauen und Familien sollen hierbei ausführlich über eine ausgewogene Ernährung vor, während und nach der Schwangerschaft aufgeklärt werden und lernen, wie sie ihr Ungeborenes von Anfang an durch einen gesunden Lebenswandel schützen können. Damit will Ankur am Ursprung der Entstehung von Krankheit und Behinderung ansetzen.
Erfolgsgeschichte:
Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.
If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.
Ein Erfahrungsbericht von Rebekka K.
Ende 2015 war ich sechs Wochen vor Ort, um dieses wunderbare neue Projekt mit aufzubauen. Hierbei konnte ich meine ergotherapeutischen Fähigkeiten einfließen lassen, die Struktur und Abläufe des Projekts mit gestalten und wichtige Anknüpfungspunkte zu einheimischem Fachpersonal schaffen.
Als ich die Lebensumstände dieser Kinder kennenlernte und plötzlich Teil dieser kleinen Leben wurde, fühlte ich mich im ersten Moment sehr ratlos, hilflos und fehl am Platz. Was konnte ich schon tun, um hier einen Perspektivwechsel anzuregen, Hoffnung zu geben und die Kinder in irgendeiner Weise zu fördern?
Viele dieser Kinder leben vernachlässigt, ignoriert und missverstanden in bettelarmen Verhältnissen. Sie hausen auf offener Straße oder in Armenvierteln. Oft fehlt das Verständnis der Eltern für das Potential des eigenen Kindes.
Obwohl durch IMCARES ein Angebot geschaffen wird, das für jede Familiensituation individuell gestaltet werden kann, ergreifen nicht alle diese Chance. Oft ist die Hoffnung in das eigene Kind bereits aufgegeben. Hier ist viel Feingefühl und Ermutigung gefragt, um die Familie gemeinsam auf den Weg zu bringen.
In allen Fällen, die ich während meines Aufenthaltes gesehen habe, gab es kein einziges Kind, das sich selbst bereits aufgegeben hat. Alle waren, ihrer Einschränkungen zum Trotz, fröhlich, motiviert und interessiert, wenn erst mal das Eis gebrochen war.
Meine anfangs lähmende Hilflosigkeit verwandelte sich schon beim ersten Kinderlächeln in eine treibende Kraft, um diese Familien zu unterstützen
Es ist ein Leichtes für uns, unser Wissen weiterzugeben, zu ermutigen und beratend zur Seite zu stehen. Und das macht einen großen Unterschied in den einzelnen Leben, denen wir begegnen.
Jedes Kind hat das Recht seine Potentiale zu entfalten und aufzublühen. Für dieses Recht steht Ankur mit viel Engagement und Herz ein.