Alles begann im Sommer 2011 in Gera.
Timothy Gaikwad, der Leiter von IMCARES, und seine Frau Sonali waren nach Deutschland gereist, um Freunde und Unterstützer ihrer Organisation zu besuchen. Während ihres Aufenthaltes kreuzten sich unsere Wege. Wir verstanden uns auf Anhieb wunderbar. Sonali lud mich sofort ein, nach Mumbai zu kommen.
Gesagt getan. Im März 2012 flog ich gemeinsam mit einem deutschen Team nach Indien, um vor Ort Projekte zu unterstützen. In Mumbai bekamen wir einen intensiven Einblick in die Projekte von IMCARES. Ich war zu tiefst von ihrer Arbeit in den Slums und auf den Straßen bewegt. Zugleich faszinierten mich die Freude der Mitarbeiter und Timothys Visionen für weitere Projekte und Aufklärungsarbeit.
In den darauffolgenden Jahren kam ich immer wieder nach Indien. In kurzen aber intensiven Treffen mit Timothy und Sonali wuchs eine tiefe Freundschaft heran, die nach wie vor von Offenheit, Vertrauen und viel Freude geprägt ist.
Von Deutschland aus unterstützte ich IMCARES durch private Spendensammlungen. Über die Jahre hatte ich jedoch immer mehr das Gefühl, für IMCARES noch mehr bewegen zu wollen und zu können.
So entstand Anfang 2015 die Idee, einen Verein zu gründen, der einerseits finanzielle Hilfe und andererseits aktive Unterstützung vor Ort zum Ziel hat. Nach einigen Gesprächen fand ich schnell Mitstreiter, die mein Herzensanliegen mit gestalten wollten. So konnten wir innerhalb weniger Monate den Grundstein für Seek and Care e. V. legen.
Auf dem Weg von der privaten Unterstützung bis hin zur Vereinsgründung spielte auch mein Glaube eine entscheidende Rolle. Immer wieder stellt mich Gott vor Herausforderungen, an denen ich wachsen kann. Das Feuer für Mumbai wurde durch solche Herausforderungen entfacht. Aus dem Glauben heraus sollten nun Taten wachsen.
Mein Herz hängt an diesem Verein. Denn ich sehe nicht nur die Aufopferung der Mitarbeiter in Mumbai, sondern auch die Früchte, die ihre Arbeit trägt. Ein missbrauchtes Kind, das plötzlich wieder ausgelassen spielt und lacht. Eine verzweifelte Mutter, die neue Perspektiven für sich und ihre Kinder sieht. Ein ausgestoßener Obdachloser, der plötzlich Wertschätzung erfährt.
Gespannt und voller Freude blicke ich auf die gemeinsame Arbeit, die unzähligen, wertvollen und bereichernden Momente im Austausch mit IMCARES und freue mich über jeden, der sich im Großen wie im Kleinen für unsere Arbeit einsetzt.
Rebekka Kircher