Seit meiner Ankunft sind vier Tage vergangen. Nach all den Eindrücken, kommt es mir schon viel länger vor.
Bisher haben Timothy und ich viele Ideen, Erwartungen, Gedanken und Visionen ausgetauscht. Sowohl über das neuen Projekt Ankur, als auch bezüglich der Zusammenarbeit zwischen IMCARES und Seek and Care. Alles ist sehr spannend und aufregend, wenn ich mir das bisherige Ergebnis unserer Gespräche ansehe. Der Austausch mit Timothy ist sehr tiefgründig und von Transparenz und Vertrauen geprägt. Seine Visionen überraschen und begeistern mich immer wieder.
Neben dem Strukturaufbau und den fallenden Formalitäten war ich viel mit Meena unterwegs.
Meena arbeitet hauptsächlich bei Ankoor und erfasst momentan die Fallgeschichten einzelner Kinder. Gemeinsam mit Meena habe ich ein knapp zweijähriges Mädchen besucht, die mit ihrer Familie auf der Straße lebt. Sie haben dort seit vielen Jahren ihren festen Wohnsitz. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, konnte ich schließlich zu dem Mädchen durchdringen und herzlich mit ihr lachen. Wir erklärten der Familie unsere Behandlungsansätze und deren Bedeutung für die Entwicklung ihrer Tochter.
Es ist sehr schwierig zu manchen Angehörigen durchzudringen. Oft sind sie nicht wie verabredet daheim anzutreffen, oder erscheinen nicht zum vereinbarten Termin bei IMCARES.
Die Verhältnisse, aus denen die Kinder stammen, sind wirklich schockierend. Wenn wir sagen, wir besuchen dieses oder jenes Kind in ihrem Haus, dann verbirgt sich dahinter mit etwas Glück eine etwa vier Quadratmeter große Fläche, die von einer Plane überdacht ist. Mindestens vier Familienmitglieder leben hier mit ihrem gesamten Hausrat. Die Kinder sind oft allein und schutzlos, während die Eltern den Lebensunterhalt einbringen müssen.
Umso schöner ist es dann, ein Kinderlachen zu sehen und Fortschritte zu erleben, die vielleicht im Kleinen anfangen, aber langfristig einen großen Unterschied für das Kinderleben machen können.
Rebekka