Im Januar 2015 reisten wir, ein buntes Team aus Deutschland, zum Agape Village, um eine schöne Zeit mit den Kindern zu verbringen und etwas Sinnvolles zu hinterlassen. Wir entschieden uns für das Bauen eines Hühnerstalles. Für 20 Hühner sollte eine eingezäunte Fläche entstehen, die die Hühner vor Greifvögeln sowie anderen wilden Tieren schützt. Außerdem muss der Hühnerstall auch die Regenzeit überstehen, in der Unmengen von Wassermassen durch das Gelände und damit auch durch den Hühnerstall fließen. Wir hatten 7 Tage Zeit dafür.
Die erste Herausforderung stellte sich in der Materialbeschaffung. In Indien dauert es ein paar Tage von der Bestellung des Zaunes, ect. bis zur Lieferung. Das Kinderheim befindet sich in einem Bergdorf, sodass der Heimwerkermarkt um die Ecke das Material nie vorrätig hat. Die zweite Herausforderung ergab sich durch das Fehlen passender Werkzeuge. Da wir darauf vorbereitet sein wollten, nahmen wir so viel Werkzeuge mit, wie es die Gewichtsgrenze unserer Koffers zuließ. So waren wir ausgerüstet mit Schaufelblatt, Handsägen, Hammer, Handschuhen und Scharnieren, ect. Als wir beim Ausheben der Löcher für die Einzementierung der Zaunpfähle auf Felsen stießen, stellten wir fest, dass wir doch nicht ausreichend vorbereitet waren. Da die Beschaffung eines elektrischen Bohrhammers zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte, wurden die Löcher mit Hammer und Meißel mühevoll angefertigt. Der Steinmetz unter uns musste aber schnell seine Zieltiefe der Löcher von 80 cm auf 60 cm korrigieren. Die Arbeiten zogen sich dadurch stark in die Länge und die Zeit drängte. Der Tag unserer Abreise ließ sich nicht nach hinten verschieben.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts, nachdem auch noch für 2 Stunden der Strom ausfiel, konnte das Dach des Stalls erst sehr spät aufgeschraubt werden. Die Sonne war schon untergangen, als wir mit ein paar Kindern die Hühner von befreundeten Familien im Dorf abholten. In jeder Hand ein Huhn liefen wir zurück zum Heimgelände und setzten unter großem Jubel der Kinder die Hühner in ihr neues Heim.
Im Januar 2016 kehrte ich erneut in das Heim zurück und beschaute den Hühnerstall. Die Sitzstangen für die Hühner wurden abmontiert. Indische Hühner scheinen nicht in der Höhe sitzen zu wollen. Das Gehege hat der Regenzeit Stand gehalten und der Stall wird von den Kindern regelmäßig gesäubert und umsorgt. Die Hühner erhalten durch die abfallenden Gemüsereste aus der Küche genügend Futter. Eine Henne musste einem Wildkatzenangriff zum Opfer fallen. Um dem entgegen zu wirken, wohnt nun einer der Wachhunde im Hühnergehe. Die Hühner scheint ihr neuer Mitbewohner nicht zu stören.
Besonders gefreut hat mich natürlich die Legefreudigkeit der Hennen. Jede von ihnen gibt mehrmals wöchentlich ein Ei. Nur brüten wollen sie noch nicht so recht.
Nancy Reichel
Great job. My well wishes to you and your team to complete your mission successfully. May God help and empower you to complete your projects which you have keenly undertaken.
I extend my well wishes to you.