Von indischen Zügen, Hühnerstall und Cricket

Hallo :),
Es ist doch etwas länger her seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Vom 15.-28. Oktober waren Diwali Ferien. Neben den Sommerferien im Mai sind das die zweiten großen Ferien. Für Weihnachten gibt es nur am 25. einen freien Tag, keine Ferien wie in Deutschland, außer man geht auf eine private christliche Schule. In den Ferien gehen die meisten Kinder zurück zu ihren Familien, dadurch reduziert sich die Anzahl der Kinder im Heim von 25 auf nur 7.

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Ich war die Erste Woche selbst in Mumbai und habe im Office mitgearbeitet. Die Rückfahrt zum Dorf war ein Erlebnis für sich. Diesmal haben wir den Zug genommen und durch die Ferien war er mehr als überfüllt. In den Gängen und zwischen den Sitzen, überall standen/saßen Leute.
Bei einem Stop haben wir dann aus dem Fenster heraus Wada Pav gekauft. Der Indische Burger ist mit einem scharfen Kartoffel mix gefüllt und dann von Weißbrot umgeben. Eine Indische Zugfahrt sollte jeder mal erleben 😀 . Die Türen sind während der Fahrt offen um kühle Luft in die Wagons zu lassen. Auch sind an der Decke des Wagongs überall Ventilatoren angebracht.

Die zweite Woche war ich im Heim und hatte erstmals in meinem Leben sowas wie Ferien auf dem Dorf. Man bekommt nach einem Tag nichts tun den Drang zu arbeiten und aktiv zu werden. So Haben wir den Hühnerstall repariert, so das von nun an keine Katzen mehr reinkommen. Eine hälfte des Hühnerstalls hatte kein Dach mehr. Dieses haben die 4 Jungs und ich durch Bleche wieder hergestellt und anschließend wurde alles durch ein Tuch abgedichtet 🙂
Mehr gab es aber nicht zu tun, weshalb wir uns wieder dem Cricket zugewendet haben. Durch das viele Üben bin ich doch langsam recht gut geworden und hab das Spiel immer besser verstanden. Die ODI (One-Day-International) haben wir im Fernsehen natürlich verfolgt. Diese Spiele zwischen Indien und den anderen Cricketspielenden Nationen dauern wirklich den ganzen Tag, mindesten von 13:30 bis 21:00.

Der Winter bricht so langsam an. Es wird Abends kälter was mich sehr freut da es ein guter Ausgleich zu den 30 Grad ist, die es im laufe des Tages hat. Die Regenzeit ist seit circa 2 Wochen rum und man merkt sofort welche Auswirkungen dies hat. Die Berge die noch Anfang September knallgrün waren sind nun braun mit kleinen Flecken grün.

Liebe Grüße aus Indien, Naomi

Mülltrennung leicht gemacht

Ein Projekt, welches ich leiten sollte hieß „Aktion Mülltrennung im Agape Village“. In Indien wird kein Müll getrennt und eine Müllabfuhr außerhalb von Großstädten hab ich noch nicht entdecken können. Daher wird der Müll einfach auf den Boden geschmissen und landet neben der Straße. Diese Müllhaufen werden gelegentlich auch verbrannt, was bei Plastik doch recht schädlich wird. So starteten wir das Müllprojekt um nicht nur einen Plastikfreien Kompost zu erhalten sondern auch um das Verhalten der Kids zu verändern.WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.41.21

WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.40.58Das eingeführte System ist recht Simpel. Papier, Plastik und Kompost werden getrennt. Restmüll fällt eigentlich keiner an. Für die Essensreste und anderen Kompost wurde schon ein circa 2 1/2 x 1 1/2 x 3/4 M tiefes Loch gegraben. Wir nutzten zwei alte Wassertanks als Papier und Plastik Mülltonnen. Papier malten wir nach deutschem Vorbild Blau an und Plastik wurde Gelb. Das Papier wird verbrannt und für das Plastik schauen wir uns noch nach Recycle Möglichkeiten um.

Nachdem das Projekt fast eine Woche am laufen ist funktioniert es doch recht gut. Ich bin zuversichtlich dass diese einfach Trennung bestand haben wird.

Ich hab mich mittlerweile sehr gut im Agape Village eingelebt und die Zeit vergeht wie im Flug. Mit den Kids schau ich manchmal die U-17 Fußball WM an, die momentan in Indien stattfindet. Sie sind schon ware Deutschland Fans geworden 🙂

Liebe grüße aus dem doch recht verregneten Indien,

Naomi Burg

Von Fußball, Chapati und dem großen Ausmisten

Hallo :),

Nach einer langen Blogpause mal wieder ein Update von mir. Ich bin jetzt seit fast 2 Wochen im Agape Village und es ist so einiges passiert. Ich werde hier im Heim vielseitig eingesetzt. Mal bin ich Assistenz Köchin, mal Nachhilfelehrerin, mal Fußballcoach aber meistens einfach nur Didi – große Schwester.

In der Küche helfe ich viel mit da ich die Indische Küche besser kennen lernen will. Hier fängt die Arbeit um 6:30 an. Mit Yakob oder Jarden (Hausmutter) bereite ich das Frühstück vor. Nur am Schulfreien Sonntag gibt es sowas wie ausschlafen, da muss man erst um 7:30/8:00 auf der Matte stehen. Ich dachte am Anfang, dass ich das frühe Aufstehen nicht verkraften werde. Jedoch gewöhnt man sich mit der Zeit an fast alles. Mittlerweile

WhatsApp Image 2017-09-27 at 18.46.53Ist es sogar schon fast entspannend so früh aufzustehen und nach getaner Arbeit draußen in Ruhe einen Chai Tee zu trinken 🙂 Mittags und Abends helfe ich Mauschi, die angestellte Köchin, beim schneiden, abspülen, putzen und beim Chapati backen.
Nachhilfelehrer bin ich Abends während die Kids ihre Hausaufgaben machen, Vor allem in English und in Mathe, welches auch auf English unterrichtet wird, helfe ich viel. Mit viel Geduld bekommt man auch Erfolgserlebnisse 🙂 Mangesh und ich haben angefangen an den freien Tagen also 1 mal in der Woche einen Englischkurs zu starten. Während ich die Grammatik erkläre und an die Tafel male übersetzt er 🙂 Die Kinder hören so gut und sind so ruhig das ist der Hammer.

Fußball wird meistens im Hof gespielt. Auf dem Kies bilden zum einen eine Treppe und zum anderen ein kleiner Strauch und ein Pinguin Mülleimer die benötigten Tore. Barfuß, FlipFlops oder richtige Schuhe – es ist egal welches Schuhwerk man trägt solange man rennen kann jedoch hab ich für mich gelernt nur bei richtigen Schuhen bekommt man keine Blasen. Die Jungs spielen fast täglich und haben mich herzlichst in ihre Spielgemeinschaft aufgenommen. Doch auch die Mädels haben am Sport gefallen gefunden. Nachdem ich ihnen ein paar Basics gezeigt habe ging es auch gleich ans Spielen, Ihr Fazit war am Ende :“ Didi, tomorrow Football?“

 

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mein fertiges Zimmer =)

Der Anlass für das große Ausmisten war ich. Ich sollte nämlich in ein altes Mitarbeiterzimmer auf der Mädchen Etage bekommen doch dieses wurde bis vor kurzem noch als Abstellkammer verwendet. Doch wenn man so viele fleißige Kids hat die mithelfen geht so ein Umräumen auch echt schnell.
Das Zimmer wurde anschließend noch geputzt und neu gestrichen. In den nächsten paar Tagen werde ich dann vom Gästezimmer dorthin ziehen.

Liebe Grüße aus dem Agape Village 🙂

Naomi

Streichen in Indien vs. Deutsche Gründlichkeit

Hier sind wir wieder 🙂

Am Samstag haben wir zunächst die Ruhe und die morgendliche Frische des Landlebens auf dem Dach unseres Schlafraumes genossen.

Heute wollten wir mit dem Streichen der Spielplatzgeräte beginnen.

IMG_6224Nach einem erfolgreichen Einkauf von Schleifpapier, Farbe, Terpentin und verschiedenen Pinseln in einem nahegelegenen „Miniort“ ging es am Nachmittag an die Arbeit: erstmal Abschleifen!

IMG_6232Die Kinder vom Agape Village waren sofort voll dabei und entdeckten sehr schnell, dass man mit der abgeschliffenen Farbe sich die Gesichter anmalen kann. Es war ein riesen Spaß für sie, auch für uns. 🙂

Von deutscher Präzisionsarbeit mussten wir uns leider verabschieden. Das Metal ist zum Teil derart verrostet und aufgesprungen, dass die Farbe nur bedingt haftet. Hinzu kommen unzählige kleine Fliegen, die von den frisch leuchtenden Farben angezogen wurden. So wurden dir Geräte gleichzeitig zur Fliegenfalle.

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Nichts desto Trotz war das Ergebnis am Abend sehr zufrieden stellend. Als Stärkung zwischendurch gab es einen sehr leckeren Kokos-Milchbrei aus etwas Ähnlichem wie Gries hergestellt.

Der Tag ging zu Ende mit einer Andacht der Hauseltern. Wir haben mit Liedern und einem Puppentheater dazu beigetragen.

 

Uta