Hi, ich heiße Christine und bin zum aller ersten Mal in Mumbai.
Sofort war ich begeistert von der Wärme und der Lebendigkeit dieser Stadt. Da ich Mitglied von Seek and Care e. V. in Bamberg bin, war ich sehr gespannt IMCARES life kennen zu lernen und schreibe hier vor allem von Timothys Einführung in die Arbeit.
Seit über 25 Jahren ist IMCARES dabei caritative Arbeit für die Armen anzubieten. Es hat sich gezeigt, dass zur Zeit doch viele andere gute Projekte auch in den Slums stattfinden und auch die Regierung gute Unterstützung wie medikamentöse Versorgung und Ernährungsprogramme bieten.
Ein wichtiger Schritt zur Neuorientierung bestand darin nicht zurück zu schauen, sondern auf Neues, bzw. auf das was kommt. Alte Erfolge und auch das was runter zieht, schwer war, loszulassen.
Timothy bewegte in einer intensiven Zeit Projekte, Ziele von IMCARES in seinem Herzen um zu wissen wo es hin gehen sollte.
Dabei wurde es immer deutlicher anlehnend an dem Gleichnis vom verlorenem Schaf sich um das Verlorene zu kümmern, sich auf die Armen der Armen auszurichten. Ihnen ihre vom Staat her anerkannte Existenz wirklich zu geben. Das heißt Ihnen zu helfen ihre Geburtsurkunde einzufordern, sie zu Behörden und in Krankenhäuser zu begleiten. So nimmt der Dienst auf dem Bürgersteig einen neuen wichtigen Raum ein – sich um die zu kümmern, die gar keiner will.
Die, die im Abseits, ohne Beachtung, gebrandmarkt als nicht existent, ohne Rechte, verloren im umfassenden Sinne sind, will IMCARES unterstützen.
Timothy faßte dies in 2 Konzepten zusammen:
1: das R-R-R Konzept. Rescue-Rehabilitation-Reinstatement
Rescue: die Armen der Armen finden.
Rehabilitation: Ihnen Stimmrecht, Bürgerschaft verleihen, Rechte, die Ihnen zustehen an medizinischer Hilfe, vom Staat Angebote wahrzunehme. Dies ist oft sehr Personal- und Zeitaufwendig.
Reinstatement: Kinder, die aus ihrer Umgebung in eine sichere Wohnumgebung gebracht wurden, wie z.B. das Agape Village wieder in die Gesellschaft zu integrieren. So konnten schon viele dieser Kinder einen Beruf erlernen und ins Arbeitsleben starten.
2: Das W-W-W Konzept welfare-wellbeing-wholesamness
Versorgung-Wohlsein-Ganzheit
Neben den vielen Eindrücken der Armut, des Staubes des Hupgetöses, sah ich hier immer wieder Oasen für mein Auge: Papageien in den Bäumen am Straßenrand. Den farbenfrohen Gemüsemarkt, Zitronen, die mit ihrem Gelb einen schönen Kontrast zum grünen, violetten, roten, weißen, orangen Gemüse boten.
Begeistert bin ich von den Kleidern der Frauen. Es ist eine Freude fürs Auge. So bunt und farbenfroh. Endlich kombiniert mal jemand Farben wie Safran mit Rosa oder Orange und Rot, oder Türkis mit Pink…
Nachmittags war dann ein praktischer Einsatz. Wir sind im Viertel mit einer Mitarbeiterin mitgelaufen. Sehr beeindruckend fand ich Ihren Respekt gegenüber den Armen. Das Mißtrauen sich trotz größter Not nicht helfen zu lassen und einfach nach Namen zu fragen und weiter zu gehen im Wissen Hilfe angeboten zu haben. So kam dieser Mann am nächsten Tag selber zu IMCARES, im Rahmen des Medical Care und ließ sich seine Wunde versorgen.
Und am Bahnhof habe ich als ungeübter Betrachter erst mal nach geraumer Zeit erkannt, daß ganze Familien einfach dort leben, Essen kochen, Kinder spielen, …und nicht auf den Zug warten.
Die Mitarbeiterin verriet uns, wenn die Polizei kommt, rennen alle los, sie werden vertrieben und ihr weniges was sie haben, wird einfach weggeschmissen und sie müssen von vorne anfangen.
Das zu Montag dem 30.01.17.
Christine