Als Krankenschwester in Mumbai

Hi ich bin Regina und hab einen 2 Wöchigen ITHA Anfang bis Mitte Februar bei Imcares gemacht. In diesem Blogeintrag will ich euch ein bisschen von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten.

Als Krankenschwester in Mumbai, dass hört sich vielleicht einfach an, aber ich hatte so meine bedenken. Zum einen, da ich die Sprache überhaupt nicht verstehe und nicht wusste wie es mit der Kommunikation funktionieren wird, zum anderen aber auch, weil ich das System der Wundversorgung in Deutschland kenne und mein Wissen sich darauf aufbaut. Aber: die bedenken waren absolut unberechtigt. In Mumbai wurde ich Liebevoll aufgenommen und bin extrem positiv überrascht, von dem Gesundheitssystem in Indien. Da wo ich komplette Hoffnungslosigkeit erwartet hatte, sah ich Hoffnung und zwar bei Menschen mit unterschiedlichsten Wunden, Krankheiten, aber auch bei den Kindern aus dem Ankur Projekt. In verschiedenen Bereichen konnte ich ein wenig meine Erfahrungen mit einbringen und ich habe es geliebt, mit den Mitarbeitern von Imcares die täglichen Rounds durch Mumbai zu drehen. Beim verbinden der Wunden waren es wirklich nur Kleinigkeiten, wo ich Veränderungen vorgeschlagen habe (dazu muss ich aber auch sagen, dass es nicht extrem viele Wunden zu versorgen gab) wie z.B. die Mullbinde vom Fuß Richtung Herzen zu wickeln. Das Ankur Projekt hat es mir mehr angetan. Ich werde einen Besuch nicht vergessen. Wir haben einen jungen Mann im Alter von ca. 17 Jahren besucht, der nach einem Epileptischen Anfall sein Gedächtnis zum größten Teil verloren hat. Dazu kommt noch, dass seit dem Epileptischen Anfall die Orale Ernährung eingestellt worden ist und er über eine Nasensonde ernährt wird. Jedoch nicht Ausreichend genug. Dies hatte zur folge das der Junge Mann enorm Gewicht verloren hat und sich nicht mehr alleine Bewegt. Seine Mutter kümmert sich Liebevoll um ihn, aber die Versorgung ihres Sohnes geht auch auf ihre Gesundheit. Ich war Dankbar, dass mir das Rückenschonende Arbeiten in Deutschland ein Anliegen war und ich mich immer wieder mit Kinästhetik beschäftigt habe (was ganz einfach Ausgedrückt, die Bewegungslehre ist). So konnte ich der Mutter und einigen Mitarbeitern erklären, wie sie eine Person im Bett bewegen können, ohne selber viel Kraft aufzuwenden und die Kraft in der zu Bewegenden Person zulassen. Es hat mir Freude bereitet mein Wissen zuteilen wo es nötig war. Beide Seiten haben praktisch gelernt. Ich von ihnen und sie von mir.

Nach ca. 2 Wochen in Mumbai, habe ich einen ersten Einblick in das Indische Gesundheitssystem erhalten und ebenfalls in die Arbeit von Imcares. Trotz Sprachbarriere durfte ich vieles dazu lernen und hoffe bald wieder in Mumbai das Team unterstützen zu dürfen. Es ist unbeschreiblich was das Team täglich leistet und es war ein großer Segen ein Teil von Ihnen für zwei Wochen zu sein. Das was ich theoretisch alles auf der Homepage von Seek and Care lesen konnte, durfte ich zum Teil praktisch erleben. Was ich ganz besonders in den zwei Wochen lernen durfte, ist das die Menschen, egal ob Mitarbeiter oder Klienten, bereit sind das Letzte aus Dankbarkeit abzugeben. Wo ich mich häufig noch an mein Letztes geklammert habe, haben sie bereitwillig abgegeben. Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ich will dies von ihnen lernen.

Auf einem der Fotos seht ihr meinen Lieblingsort in Mumbai. Marine Drive. Es war irgendwie schnell klar, dass ich an diesem Ort abschalten kann und in Ruhe alles Reflektieren kann was ich sehe und erlebe. Also auch ein Tip von mir an alle die nach Mumbai gehen: Besucht diesen Ort und genießt den Sonnenuntergang. Er ist einfach wunderschön 😊

Das erstmal als kleinen Einblick von meinem ersten Besuch in Mumbai bei Imcares. Hoffentlich bleibt es nicht der letzte Einblick und mein Visum wird im Sommer wieder so schnell genehmigt wie diesesmal.

Herzliche Grüße

Regina

 

Marine Drive – Mumbai
Regina im Einsatz mit Imcares

2 Kommentare

  1. Ich habe ein Stellenangebot für Kinderkrankenschwester im Ausland bekommen. Ich finde super, dass du so gute Erfahrungen machen konntest und dir Mitarbeiter und Klienten so viel Dankbarkeit entgegenbrachten. Das motiviert mich für meine Stelle umso mehr.

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