Amelie´s und Melissa´s erste Eindrücke

Hallo,

Wir, Amelie und Missi, berichten euch mal von unserer ersten Zeit hier in Indien.

1 Ankunft
Wir sind beide zu verschiedenen Zeitpunkten losgeflogen aber die Eindrücke waren sehr ähnlich.
Wir sind in Mumbai angekommen und wurden von allen Seiten angestarrt und beobachtet. Auf dem Flug und am Flughafen war Missi eine der Größten und auch die einzige Weiße.

Amelie, Melissa und die Hauseltern

Wir wurden von zwei Mitarbeitern des IMCares Teams abgeholt und sind direkt ins Agape Village gefahren. Das ist 4 Stunden von Mumbai entfernt (180km).
Im Agape Village wurden wir sehr herzlich von den Hauseltern und Mitarbeitern aufgenommen.

Die Kommunikation findet mit Händen und Füßen statt, weil hier Vorort alle nur sehr wenig Englisch verstehen, der indische Akzent macht’s auch nicht leichter sie zu verstehen.

Amelie ist schon seit einer Woche hier und konnte dadurch schon bei einigen Sachen helfen.

2 Eindrücke aus dem Kinderdorf

Im Agape Village leben neben 7 Mädchen und 9 Jungen noch die Hauseltern.
Es gibt ein Mädchen- und ein Jungenhaus. Die Kinder werden hier streng getrennt.

Missi mit den Mädchen bei den Hausaufgaben

Der Tagesablauf der Kinder ist strikt durchgeplant und jedes Kind bekommt Aufgaben aus dem Haushalt zugewiesen. Es findet ein richtiges Familienleben statt, auch wenn die Erziehung in einigen Bereichen ganz anders ist, durch die Kultur und auch die Hintergrundgeschichten der Kinder.

Wir sind hier die großen Schwestern. Deswegen werde werden wir “Didi” genannt, dass bedeutet große Schwester. Diesen Namen zu bekommen hat vieles leichter gemacht. Erstens konnten sie sich ganz schnell so unseren Namen merken und es entstand direkt eine familiäre Atmosphäre zu den Kindern.

Jeden Tag sagen Missi die Kinder sie sei doch sooooo groß ist und lieben es mit ihren Haaren zu spielen. Alles hier ist sehr niedrig gebaut. Besonders Missi muss immer aufpassen sich nicht zu stoßen. Selbst Amelie (1,60) hat damit manchmal Probleme. Bei allen Tätigkeiten die an etwas Größe bedürfen wird besonders Missi dazugerufen.

Markt

In den ersten Tagen sind wir auf den Markt gegangen und im Dorf war es nochmal extremer als in Mumbai. Alle sind stehen geblieben und haben über uns geredet. Sie schicken ihre Kinder um Hallo zu sagen oder kommen selbst auf uns zu, wollen ein Bild machen oder uns die Hand geben. Außerdem wird mit den Hauseltern über uns geredet und zwischendurch bekommt man ein Lächeln zugeworfen.

3 Update

In Indien hatten wir anfangs noch die Regenzeit. Es war sehr laut und man ist eigentlich kaum rausgegangen. Aber auch so gingen wir nicht viel aus dem Haus, da Hunde hier wirklich als Wachhunde gehalten werden und nicht als Haustiere.
Wir haben hier 5 Hunde, die fast immer draußen rumlaufen. Am Tag als ich angekommen bin, hat ein Hund einen Mann angegriffen, der über den Zaun geklettert ist. Aber auch so knurren sie einen schnell an. Mittlerweile haben mich die kleinen Hunde einigermaßen akzeptiert, dennoch muss ich immer jemanden mitnehmen, wenn ich raus will. Auch wenn man auf den Markt geht muss man andauernd die Straßenseiten wechseln, weil Hunde frei rumlaufen.

Weg ins Dorf

Doch selbst wenn die Hunde eingesperrt sind können wir derzeit nicht viel draußen machen. Wir sind von Bergen und hohem Gras umgeben. Und im Gras sind viele große und auch giftige Schlagen. Vor ein paar Tagen wurde der Hausvater von einer Schlange vor dem Haus überrascht.

Es wird hier schon sehr früh dunkel und Frauen sollten, sobald es dunkel ist, nicht mehr raus oder am Fenster zu sehen sein.

4 Unsere Arbeit

Kinder beim Spielen und Gemüse putzen

Unser Tag fängt schon um 5:30 Uhr an und endet meistens um 22 Uhr. Vom kümmern um die Kinder, bis hin zum Essen vorbereiten und den Haushalt führen, helfen wir bei allem.
Die Hausmutter hat uns erzählt dass sie am liebsten kocht und putzt. Das merkt man auch.
Es wird 3 mal am Tag aufwendig gekocht und dann gibt es nachmittags auch immer noch einen Snack (der manchmal auch warm ist) Also wenn man für die ganzen Kinder gekocht hat und alles aufgeräumt hat kann man gleich wieder für die nächste Mahlzeit anfangen zu kochen.

Mittlerweile kochen wir selbst ein paar Mahlzeiten; auch wenn unser Curry von den Kindern als ,,deutsches Curry“ bezeichnet wird, weil wir es so anders würzen. Und ja bei eigentlich fast jeder Mahlzeit ist Reis mit dabei.

5 Erfahrungen und Erlebnisse

Wir haben uns hier schon gut an vieles gewöhnen können.
Das Essen mit den Händen war für mich schon am zweiten Tag normal.
Und auch die Sprachbarriere war irgendwann kein großes Problem mehr.

Wir haben uns hier schon indische Kleidung geholt. Die alltägliche Kleidung nennt man hier Punjabi. Die Kinder freuen sich immer sehr, wenn man schöne Sachen anhat.

Die Menschen hier sind, so wie wir es bisher erlebt haben, sehr laut. Wenn sie sich unterhalten hat man oft das Gefühl dass sie sich streiten.
Aber ich habe alle hier auch als sehr hilfsbereit erlebt, man muss nur etwas orientierungslos aussehen (was wir eigentlich auch immer waren) und direkt wird einem Hilfe angeboten.

Die Mücken hier sind wirklich anstrengend, vor allem abends. Aber wenn wir Feuer im Haus anmachen oder eine bestimmte Creme auftragen, hilft das meistens gut.

Während der Arbeit haben wir schnell gemerkt, dass es immer nur eine „richtige Weise“ gibt, wie man etwas macht.
Es fängt schon beim Essen machen an. Für alles gibt es einen bestimmten Topf. Für den Tee, den Reis , die Eier. Und das Problem ist, alle Töpfe sehen gleich aus. Am Anfang hatte ich damit echt Schwierigkeiten, denn wenn ich schon angefangen habe zu kochen und es war der falsche Topf, musste der Topf gewechselt werden.
Mittlerweile kann ich ein paar Töpfe anhand kleiner Macken unterscheiden.
Aber selbst wenn ich die kleinen Kinder gebadet habe gab es eine „richtige Reihenfolge“. Man muss erst die Hose und dann das T-shirt ausziehen oder erst Baden und dann Zähne putzen.
Das war am Anfang sehr herausfordernd, weil einem niemand gezeigt oder erklärt hat wie man etwas machen soll oder sagen kann warum man es so machen muss, auch wenn es gar keinen Unterschied macht. Die meiste Zeit wird erwartet, dass man weiß, was man machen muss und sie schauen einem dabei immer über die Schulter. Also haben wir einfach aus vielen Fehlern gelernt. Amelie hat schon eine Reis Explosion in der Küche gemacht und die Kinder kalt gebadet, weil sie für eine Woche nicht wusste, dass es überhaupt warmes Wasser gibt.

Aber dadurch durfte man auch wirklich lernen das es manchmal nötig ist Fehler zu machen.

So weit zu unserem Einstieg.

Liebe Grüße,
Missi und Amelie

Goodbye from Jael

Hallo ihr Lieben,

Ich hoffe es geht euch allen gut. Nun bin ich schon seit August wieder in Deutschland und habe mich nach und nach wieder eingelebt. Ich bin nach Füssen gezogen und besuche dort nun eine Bibelschule. Und auch wenn es jetzt viel Neues gibt und mein Alltag sehr vollgepackt ist, denke ich jeden Tag an die Kids in Agape Village. Mit Worten kann ich gar nicht ausdrücken wie lieb ich sie alle habe und wie sehr ich sie schon vermisse. Jeden einzelnen von ihnen. Ich bin von Herzen dankbar für die Zeit die ich in Indien verbringen durfte. Ich bin dankbar für jede Beziehung die dort entstehen durfte. Ich bin den Kinder von Herzen dankbar, dass sie mich so in ihre Mitte aufgenommen haben und ich eine Familie in Indien finden durfte. Es gibt so viele Momente und Situation an die ich mich gerne zurück erinnere und ich freue mich jetzt schon drauf sie irgendwann wieder zu sehen. Ich weis, dass Gott mit jedem von ihnen was vor hat und sie sicher in seiner Hand sind. Das Jahr hat mir auch einfach nochmal gezeigt wie gesegnet ich doch bin und Dinge und Privilegien die vorher total normal für mich waren, haben einen viel größeren Stellenwert bekommen.
Ich danke euch für eure Unterstützung und wünsche euch allen, alles gute und Gottes reichen Segen.

Ganz liebe Grüße
Jael

Hello dear ones,

I hope you are all well. Now I am back in Germany since August and I have settled in again bit by bit. I moved to Füssen and am now attending a bible school there. And even though there are a lot of new things now and my everyday life is very busy, I think about the kids in Agape Village every day. Words cannot express how much I love them all and how much I miss them already. Each and every one of them. I am grateful from the bottom of my heart for the time I was able to spend in India. I am grateful for every relationship that was allowed to develop there. I am grateful to the children from the bottom of my heart that they took me into their midst and that I was able to find a family in India. There are so many moments and situations that I remember fondly and I look forward to seeing them again someday. I know that God has plans for each of them and that they are safe in His hands. The year has also shown me how blessed I am and things and privileges that were totally normal for me before have become much more important.
I thank you for your support and wish you all, all the best and God’s rich blessings.

Best regards
Jael

A late Goodbye from Tim

Hello my Dear Indian friends,

It’s been a while since I wrote my last Blog entry. Now, 2.5 months after my departure from India, I want to send you some last words from Germany. Words of gratitude, of sweet memories, and perhaps of a little nostalgia.

Making a last new friend at the airport of Mumbai

When I started my journey to India back in September 2022, I couldn’t have imagined what a kind of special experience this 11 months abroad would turn out for me. In the beginning I was totally overwhelmed by all
these people, the culture, the lights, the sounds, the food, this new world that suddenly opened up for me. In the first weeks in Agape Village, I struggled a lot to fit in, taking care of the boys and fulfilling my tasks. But as the weeks and even months went by, I noticed a personal growth I never experienced that great before. Things that were stressful and exhausting in the beginning became a comfortable routine. In Agape Village, I learned what it means to lead and to take care of a group of kids, to take responsibility, not only for myself but also for others. I learned how important it sometimes can be to just be the person that is there for someone else at any time. I learned how great a treasure it can be to be a big brother. I learned how much I was actually capable of. What it means to being a part of a home.
I also got to know the boys better, although we used to trouble or tease each other from time to time. There was a lot of stuff going on with you guys: playing Cricket, Volleyball and countless sessions of UNO. We always cleaned the kitchen really properly and went to school no matter the weather!

My favorite place to be in Agape Village. The sundawn is priceless!

We really shared a good bit of time together. I will never forget your funny jokes and creative ideas. Sometimes you guys had a special way of making me laugh.

Since my return to Germany, I really miss having this fixed task that needs to be done. I miss being a caretaker. And I miss working in a team with a mission.

August 2023 was spent visiting some friends and family.

The campus of the highschool. I live in the house marked with the red arrow.

And on 06th September my highschool started: Social work and theology. It’s good to be here, but it’s also hard leaving something behind that brought me so much life, joy and strength. But as I continue to search and keep my hopes up, I will eventually find the place where God wants me to be.

So, thanks for the time with you, this year in India is an experience I will always remember in my heart. Special Greetings to all the boys I could serve in Agape Village. Tim Dada is happy he got to know you.

Tim : )

Hallo an euch alle,

Ein später Abschied

Es ist schon eine Weile her, seit ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe. Nun, 2,5 Monate nach meiner Abreise aus Indien, möchte ich euch ein paar letzte Worte aus Deutschland zukommen lassen. Worte der Dankbarkeit, der schönen Erinnerungen und vielleicht ein wenig Nostalgie.

Als ich im September 2022 meine Reise nach Indien antrat, konnte ich mir nicht vorstellen, was für ein besonderes Erlebnis diese 11 Monate im Ausland für mich sein würden. Am Anfang war ich völlig überwältigt von all diesen Menschen, der Kultur, den Lichtern, den Geräuschen, dem Essen, dieser neuen Welt, die sich plötzlich für mich öffnete. In den ersten Wochen im Agape Village hatte ich große Mühe, mich anzupassen, mich um die Jungs zu kümmern und meine Aufgaben zu erfüllen. Aber im Laufe der Wochen und sogar Monate bemerkte ich eine persönliche Entwicklung, die ich noch nie zuvor so großartig erlebt hatte. Dinge, die am Anfang stressig und anstrengend waren, wurden mit der Zeit zu Gewohnheiten. Im Agape Village habe ich gelernt, was es bedeutet, eine Gruppe von Kindern im Alltag zu leiten, auf sie aufzupassen und Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere. Ich habe gelernt, wie wichtig es manchmal sein kann, einfach die Person zu sein, die jederzeit da ist. Ich habe gelernt, was für ein großer Schatz es sein kann, ein großer Bruder zu sein. Ich habe viel gelernt, wozu ich tatsächlich fähig bin. Was es bedeutet, ein Teil eines Zuhauses zu sein.
Mit der Zeit lernte ich auch die Jungs besser kennen, obwohl wir uns ab und zu ärgerten oder auf die Nerven gingen. Bei euch war viel los: Cricket spielen, Volleyball und unzählige Runden UNO. Wir haben die Küche immer ordentlich geputzt und sind bei jedem Wetter zur Schule gegangen!
Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht. Ich werde eure lustigen Witze und kreativen Ideen nie vergessen. Manchmal hattet ihr eine besondere Art, mich zum Lachen zu bringen.

Seit meiner Rückkehr nach Deutschland vermisse ich es, feste Aufgaben zu haben, die erledigt werden müssen. Ich vermisse es, ein Betreuer und Begleiter zu sein. Und ich vermisse die Arbeit in einem Team mit einer Mission.
Den August 2023 verbrachte ich damit, einige Freunde und Familie zu besuchen. Und am 06. September begann mein Studium an der Internationalen Hochschule Liebenzell: Soziale Arbeit und Theologie. Es ist schön, hier zu sein, aber es ist auch schwer, etwas zurückzulassen, das mir so viel Leben, Freude und Kraft gebracht hat. Doch während ich weitersuche und nicht aufgebe, werde ich schließlich den Platz finden, den Gott für mich bestimmt hat.

Vielen Dank für die Zeit mit euch allen, dieses Jahr in Indien ist eine Erfahrung, an die ich mich immer im Herzen erinnern werde. Besondere Grüße an alle Jungs, denen ich im Agape Village dienen durfte. Es war toll, euch kennengelernt zu haben.

Tim : )

Romans letzte Eindrücke

Nun befinde ich mich schon im letzten Monat meines einjährigen Aufenthalts in Indien. Diesen Blog möchte ich dafür nutzen, euch meine Erlebnisse neben des Dienstes mitzuteilen.

Zwischenseminar

„Anfang des Jahres wahren wir auf einem Seminar im südlichen Teil Indiens. Geleitet wurde das Ganze von Xavier und seiner Familie. Im Austausch und der Gemeinschaft mit anderen Deutschen Freiwilligen entstanden neue Beziehungen und Freundschaften.“

„Nach dem Zwischenseminar machten wir eine kleine Reise vom südlichsten Punkt Indiens bis nach Mumbai zurück entlang der Küste. Auf dem Weg besuchten wir mehrere Städte und Orte. Übernachteten und fuhren ein paar Tage auf einem Boot den Fluss entlang . Ritten auf Elefanten die wir am Tempel fanden. Schwammen in einem Bach am Wasserfall…

… Erkundigten Sehenswürdigkeiten mit Rikschafahrern. Ritten auf einer Kutsche zum Schloss. Sahen den Sonnenaufgang am Treffpunkt des Indischen Ozeans, des Arabischen Meeres und des Golfs von Bengalen.
Kletterten auf das Dach einer Kirche. Und jede Menge mehr.“

 

„Im Mai haben meine Eltern mich für 2 Wochen besucht. Sie hatten die Möglichkeit meine Arbeit hier vor Ort sehen zu können. Es gab ein leckeres indisches Abendessen mit meiner Gastfamilie und ich durfte sie eine ganze Woche durch Mumbai rumführen.“

„ Die andere Woche verbrachten wir im Dorf. Erkundigten die schöne Natur Indiens. Feierten den 50. Geburtstag meines Vaters und den 20. Geburtstag von Tim am 27. Mai…

 

… Abschließend möchte ich mich bei jeder Person bedanken die ich in meinem Indien Aufenthalt kennenlernen durfte. Bei allen neuen Freunden die mir ans Herz gewachsen sind. Und für die Liebe die in der Gemeinschaft unter uns war.“

 

 

 

 

Melissa stellt sich vor

Hallo, ich bin Melissa.
Ich bin 23 Jahre alt und beende gerade meine Ausbildung als Kinderkrankenschwester. Nach meinem Abschluss geht es für mich direkt nach Indien ins Agape Village.

Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen und habe es schon immer geliebt viele Menschen um mich zu haben. Vor allem die Arbeit mit Kindern bereitet mir viel Freude.
Während meiner Ausbildung habe ich in einer Kinder- und Jungendpsychatrie gearbeitet. Da wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist so behütet und geliebt aufzuwachsen, wie ich es bin. Ich durfte lernen und sehen, dass ich diese Liebe, die ich erfahren habe an diese Kinder weitergeben kann.

Ich freue mich schon sehr darauf die Kinder im Agape Village kennen zu lernen, mit ihnen gemeinsam ein Stück ihres Lebens zu gehen und auch mit ihnen diese Liebe zu teilen.

In meinem Jahr hoffe ich viele neue Menschen, die Sprache, die Kultur kennenzulernen, meine Komfortzone zu verlassen und  auch über mich hinauszuwachsen.

Amelie stellt sich vor

Warum Indien?
Das ist die Frage die ich mir selber auch gestellt habe
Ich bin Amelie 19 Jahre alt und werde jetzt mit Melissa für ein Jahr nach Indien in das wunderschöne Agape Village gehen.
Ich lebe mein ganzes Leben schon in Hamburg und bin hier sehr privilegiert aufgewachsen. Jetzt möchte ich davon etwas zurückgeben und ein Jahr für die Kinder im Kinderheim da sein. Timothy hat gesagt das Einzige was wir machen können ist unsere Freude weitergeben und das möchte ich so gut wie es geht probieren.
In Hamburg durfte ich auch schon viel mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und ich habe zum Erneuten mal gemerkt, dass mein Herz dabei aufgeht, deswegen freu ich mich jetzt besonders für das Jahr ein Teil der Familie im Kinderheim sein zu dürfen.
Es ist ein Privileg für mich das Jahr im Kinderheim zu verbringen und auch wenn ich meine Sorgen und Gedanken habe, denk ich dass ich so viel neues dazu lernen werde von der Kultur und den Kindern und das Wissen schenkt mir in den Momenten wieder neue Kraft und noch mehr Vorfreude.
Warum es genau Indien ist, weiß ich immer noch nicht. Aber ich freu mich sehr die Kultur, die Menschen und das ganze Land kennenzulernen.
Ich freu mich euch dabei mitnehmen zu können und dass ihr auch ein Teil von meinem Auslandsjahr sein könnt.

Ganz liebe Grüße
Amelie

Silvester im Agape Village

Und ab ins neue Jahr!

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr 2023. Hoffentlich seid ihr alle gut ins neue Jahr gestartet. Wir hier im Agape Village sind wir auf jeden Fall gut ins neue Jahr gerutscht. 

Unser Silvester hat mit einem späten, leckeren Abendessen begonnen. Danach haben wir es uns auf Decken um ein großes Lagerfeuer gemütlich gemacht. Während wir das Feuerspiel beobachten sangen wir einige Lieder und Kaka hielt einen kleinen Input für uns. Anschließend haben wir alle geteilt wofür wir 2022 dankbar sind und gemeinsam gebetet. Anders wie bei uns wo man gespannt wartet bis es endlich genau 0 Uhr ist und man dann direkt gratuliert und los böllert, ging unsere Gebet über 0 Uhr hinaus und danach hat man gesagt „ oh, es ist ja schon 12!“

Wir haben uns allen gegenseitig ein frohes neues gewünscht und ein paar Bekannte, Timothy, Sonali und Pastor Uncle angerufen. Einer der Jungs hatte auch noch Geburtstag, deshalb haben wir dann auch noch einen Kuchen angeschnitten und ihm gesungen. Ein paar sehr laute Böller wurden angezündet, die alle zusammen schrecken ließen. Zu Feier des Tages gab es dann noch sehr leckeres Hühnchen  und einen warmen Tee. Die Musik wurde dann noch laut aufgedreht und wir haben zusammen getanzt bis alle müde waren und wir glücklich und voll ins Bett gefallen sind.

Was mich echt gewundert hat, die Inder lassen gefühlt das ganze Jahr Rakete in die Luft aber anSilvester habe ich kein einziges Feuerwerk gesehen. So sind eben die Unterschiede. 

Jetzt haben wir 2023 und ich bin gespannt was uns dieses Jahr alles erwarten wird.

Ich wünsche euch allen ein gesegnetes neues Jahr!

Ganz liebe Grüße aus Indien🤗

Eure Jael

Ja ja, wenn Weihnachten ist …

… dann ist es bei uns kalt und grau, wir bewegen uns nur noch in dicken Jacken umher oder bleiben am liebsten gleich zu Hause. Das Eigenheim wird gemütlich eingerichtet und mit Kerzen, Engeln, vielen Lichtern, Männern in roten Mänteln, Christkindern und bei mir in Sachsen auch mit Pyramiden, Rachermanneln und Schwibbogen zugepflastert, um sich auf die süßeste Zeit des Jahres einzustimmen.

Gekennzeichnet wird diese alle Jahre wieder durch vertraute Lieder, köstliche Gerüche, fröhliche Gesichter, Stress, Vorfreude, Krippenspiele und im besten Fall auch Andacht.

Jetzt bin ich allerdings nicht da zu Weihnachten, wo ich sonst immer bin, und deshalb war alles etwas anders. Wenn ihr wissen wollt, wie eine Weihnacht ohne Eisblumen, Tannenbäume und Christstollen aussieht, dann lasst euch von mir, Tim, gerne in diese andere Weihnacht mit hineinnehmen. : )

Es ist Ende November. Weihnachten fühlt sich noch sehr weit weg an, und ich vergesse ganz, mich darauf einzustimmen. Ungewohnterweise waren im Village immer noch keine Lebkuchenherzen zu erwerben, dabei müsste die Saison doch schon vor einem Monat angefangen haben?! Naja, ich lade mir jetzt etwas passende Musik herunter, um Weihnachten trotzdem zu fühlen.

Mitte Dezember ist sehr viel zu tun. Zeit ist begehrtere Mangelware als jemals zuvor, denn es ist an uns, das Weihnachtsprogramm in die Wege zu leiten! Also ab geht es ans Lieder Einstudieren, Tänze Üben und Sketche Proben. Ach ja, Dekoration wäre auch nicht schlecht und vielleicht noch etwas Gebäck. Auf Jaels Initiative hin haben wir ein paar Süßigkeiten hübsch eingepackt um den Kindern jeden Tag eines zu geben. Davor war das Prinzip Adventskalender hier noch nicht bekannt.

Es ist erstaunlich, wie schon die simple Tätigkeit, gemeinsam Snickers-Riegel in lila-glänzendes Papier einzuwickeln, in mir das Gefühl erzeugt, mitten in einer Weihnachtswerkstatt zu arbeiten. Grüße an dieser Stelle an die Wichtel von Weihnachten im Schuhkarton, hab‘ euch liebt, nächstes Jahr bin ich wieder da, dann können wir das auch wieder machen. 😛

Am 17. Dezember schließlich feiern wir gemeinsam mit vielen Gästen und Freunden von Imcares Weihnachten. Den Plastik-Tannenbaum haben wir mit bunten Kugeln, wi(n)zigen Weihnachtsmännern, Glöckchen und glänzenden Trommeln geschmückt. In den Kinderzimmern hängen goldene, grüne und rosa Girlanden von den Decke, die ich eher der Kategorie Geburtstags-Deko zugeordnet hätte, aber schließlich feiern wir einen sehr bedeutenden Geburtstag. Auf den Büschen sowie in den oberen Stockwerten blinken Lichterketten, einen großen Stern haben wir vor das Eingangstor gehangen und einen Stall, bestehend aus einem Holzgestell, vielen Ährenbündeln und natürlich den ungewöhnlichen Teilnehmern der ersten geweihten Nacht, gibt es auch.

Stern der unseren Gästen den Weg weist
Weihnachtsfrühstuck
Weihnachtsbaum

Das Programm war sehr schön. Ich habe mit den großen Jungs einen Tanz aufgeführt, was sehr viel Spaß gemacht hat, die Mädchen hatte gleich drei eindrucksvolle Tänze, und gemeinsam mit den kleinen Kids haben wir ein Bewegungslied gesungen, das ich auf der Gitarre begleiten durfte. Da muss ich selbst mich nicht so viel bewegen. xD

Sketche gab es ebenfalls und danach noch gutes Essen.

Ein paar Tage später haben wir ein Weihnachts-Lagerfeuer gemacht, das war sehr entspannt und Jael und ich sind sogar nach Mumbai gefahren um dort mit den übrigen Angestellten von Imcares zu feiern.

Insgesamt war es schon Weihnachten, aber man musste sich oft daran erinnern, weil es einem nicht so permanent unter die Nase gehalten wird wie bei uns. Ich habe im Dezember aber gern Weihnachtslieder angehört und sie ziemlich gefühlt, das war schon toll.

In den Pausen wurde nicht nur ab und zu ein Räucherkerzchen, sondern auch etwas Lebkuchen genossen, was mir beides freundlicherweise von meiner Familie zugeschickt wurde. Danke euch. 🙂

Die ganzen Familienfeiern fallen halt weg und allein die Tatsache, dass ich mich selbst auf dem Schulweg so viel bräune, dass an meinen Füßen erkennbar ist, wo die Sandalen aufhören, verhindert, dass ich in so eine gemütliche Gefühlslage komme wie gewöhnlich.

Oder das gemeinsame Plätzchenbacken und ruhige Lieder singen, das fehlt.

Ich bin nicht traurig deswegen, es war eben anders und jetzt geht es mit dem Nächsten weiter, ich werde ja noch oft genug Weihnachten feiern können, nächstes Jahr, das morgen beginnt, werde ich es umso mehr genießen können.

Für mich war das hier eine sehr schöne wenngleich stressige Zeit und ich bin froh, das erlebt zu haben.

Wir sollten zu Weihnachten mehr tanzen, das macht viel Freude. 😀

Ich hoffe, ihr hattet gute Weihnachten, wünsche euch einen guten Rutsch sowie Freude im nächsten Jahr.

Euer Tim = )

Großstadtdschungel

Mittlerweile sind schon 3 Monate vergangen. Eindrücke die am Anfang schwerer verdaut wurden gehören nun zur Routine, eine Gewohnheit hat sich zu dem Leben und den Umständen dieser Großstadt gebildet.  

Viele Menschen flüchten aus ihren kleinen Dörfern und Wäldern mit der Hoffnung auf Arbeit in den Großstadtdschungel. Verlassen Familie und Heimat, um so für deren Unterhalt zu sorgen, auf die Gefahr hin selber vom Dschungel verschlungen zu werden. 

Dieser Mann erlitt dieses Schicksal. Seine Worte waren sehr mager und unverständlich, dafür haben seine Augen deutlich gesprochen. Wir durften ihm behilflich sein, gaben ihm zu Essen und pflegten sein äußerer Erscheinungsbild mit einem Haar und Bartschnitt. 

Diese Frau bemerkten wir zunächst nicht, wurden aber dann zum Glück auf sie aufmerksam gemacht während wir ein paar Meter weiter einen Mann behandelt hatten. Aus unbekannten Gründen vernachlässigte sie die Behandlung ihrer Wunde im Krankenhaus, sodass der Heilungsprozess stagnierte. Aus einem harmlosen Kratzer bei der Arbeit mit Metallstangen, mangelnder Hygiene, nicht rechtzeitiger Behandlung, infizierte und vergrößerte sich die Verletzung am Bein. Mit den Mitteln die uns zur Verfügung stehen säuberten und verbunden wir die Wunde. Jedoch sind bei so einem Extremfall unsere Mittel zur ausreichenden Behandlung stark begrenzt, deshalb lag der Fokus auf einer intensiven Beratung den Besuch ins Krankenhaus und die Verletzung ernst zu nehmen, damit drastische Spätfolgen vermieden werden.

Ich bin jeden Tag dafür dankbar, den bedürftigen Menschen hier in Not helfen zu dürfen. Auch wenn es manchmal als wenig erscheint, was wir für jemanden leisten. Dankbar für den größten Lohn, den man für seine Arbeit bekommen kann, ehrliche Freude und ein unverfälschtes Lächeln, das aus dem tiefsten Herzen eines Menschen kommt. 

Liebe Grüße,
Roman

Ferienausflug in Indien

Hallo Ihr Lieben,

wie auch in Deutschland, hatten wir in Indien in die letzten drei Wochen Ferien. Die Meisten der Kinder , durften ihre Ferien mit ihren Familien in Mumbai verbringen. Im Agape Village waren dann nur noch neun Kinder da, allerdings nur die drei jüngsten und die sechs ältesten Kinder, sodass es für uns echt entspannt war. 

Damit die Kids, denen es nicht möglich war zu gehen, trotzdem auch etwas besonderes in ihren Ferien erleben, haben wir ein Mädels und ein Jungstrip in die nächste Stadt gemacht. Ich kann euch jetzt natürlich nur von unserem Mädchenausflug erzählen aber von den Aktivitäten her haben wir genau das gleiche gemacht 🙂 so let’s go

Am Tag des Ausflugs haben wir uns nach dem Frühstück alle ready gemacht, um in die Stadt zu gehen. Dann sind wir, also vier Mädchen, Kaki und ich, zusammen losgegangen. Wir haben uns alle zusammen in ein kleines Auto gequetscht und wurden von einem sehr netten Fahrer in die Stadt gefahren, Pirangut.

Eine sehr kleine aber lebhafte Stadt. Als wir angekommen sind, haben wir gleich das getan was Frauen eben machen, wenn sie in eine Stadt fahren, erst einmal bisschen shoppen. Das ganze sah dann so aus, dass wir uns an einen Marktstand gestellt haben, an dem es eigentlich alles gibt, was man sich so vorstellen kann. Die Verkäuferin hat uns einen kleinen Korb gegeben, in den wir alles einladen durften was uns gefällt. Die Mädels haben sich viele Haarklammern, verspielte Haargummis, Ohrringe und noch mehr ausgesucht. Dann ging es ans bezahlen, dafür reichte uns die Verkäuferin über den Stand hinweg einen Korb an einem Holzstab, in den wir das Geld legten.

Da Shoppen wie bekannt ja müde und vor allem hungrig macht, haben wir uns in Richtung der vielen Essenstände bewegt. Als Vorspeise gab es an einem kleinen Straßenstand Pani Puri, was einfach nur himmlisch schmeckt aber auch schon echt satt macht. Mit einem halb gefüllten Magen haben wir uns dann auf die Suche nach einem richtigen Restaurant gemacht und sind schlussendlich beim Chinesen Riju gelandet. Auch hier gab es noch mal einen Vorspeise und dann wurden uns leckere Nudeln, Reis und verschiedenes Fleisch serviert. Das Essen war sehr gut, was aber noch viel besser war als das Essen, war es zu sehen wie happy die Mädels waren und wie viel Spaß sie dabei hatten. Nach dem wir uns bei Riju verabschiedet haben, sind wir noch an einem kleinen Eisstand auf vier Rädern angehalten und haben uns als krönender Abschluss auch noch ein herrliches Eis gegönnt. Ein paar leckere Früchte am Stand daneben haben wir auch noch probiert und eingekauft. Dann ging es auch schon wieder zurück nach Hause. Dort haben wir  ganz stolz Kaka unserer Einkäufe präsentiert und anschließend sind die Mädels erst mal todmüde in ihre Betten gefallen. Ich bin sehr sehr dankbar für die Zeit die wir zusammen verbringen durften und ich werden diesen Tag nicht so schnell vergessen. 

Ganz liebe grüße

Jael

Pani Puri
Stand
Eis
Eiswagen