Bhushan’s Geschichte

Bhushan ist ein Junge voller Lebensfreude und Potential. Seine Behinderung bedeutete auf den ersten Blick jedoch Schande, Ignoranz und Verleumdung. Durch Imcares konnte all das in Freude, Wertschätzung und Annahme verwandelt werden.
Bhushan’s Geschichte bewegt Herzen ….

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Streichen in Indien vs. Deutsche Gründlichkeit

Hier sind wir wieder 🙂

Am Samstag haben wir zunächst die Ruhe und die morgendliche Frische des Landlebens auf dem Dach unseres Schlafraumes genossen.

Heute wollten wir mit dem Streichen der Spielplatzgeräte beginnen.

IMG_6224Nach einem erfolgreichen Einkauf von Schleifpapier, Farbe, Terpentin und verschiedenen Pinseln in einem nahegelegenen „Miniort“ ging es am Nachmittag an die Arbeit: erstmal Abschleifen!

IMG_6232Die Kinder vom Agape Village waren sofort voll dabei und entdeckten sehr schnell, dass man mit der abgeschliffenen Farbe sich die Gesichter anmalen kann. Es war ein riesen Spaß für sie, auch für uns. 🙂

Von deutscher Präzisionsarbeit mussten wir uns leider verabschieden. Das Metal ist zum Teil derart verrostet und aufgesprungen, dass die Farbe nur bedingt haftet. Hinzu kommen unzählige kleine Fliegen, die von den frisch leuchtenden Farben angezogen wurden. So wurden dir Geräte gleichzeitig zur Fliegenfalle.

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Nichts desto Trotz war das Ergebnis am Abend sehr zufrieden stellend. Als Stärkung zwischendurch gab es einen sehr leckeren Kokos-Milchbrei aus etwas Ähnlichem wie Gries hergestellt.

Der Tag ging zu Ende mit einer Andacht der Hauseltern. Wir haben mit Liedern und einem Puppentheater dazu beigetragen.

 

Uta

Zugfahrt ins Landleben

Am Freitag machten wir uns auf den Weg ins Agape Village. Zuerst ging es mit dem Zug nach Pune. Mit Sack und Pack holte uns Mangesh, ein Mitarbeiter von Imcares, am Hotel ab. So war uns die Orientierung für jegliche Transportmittel gesichert. Christines Rücken machte einige Probleme, weshalb wir uns zunehmend der Entschleunigung hingeben mussten.

IMG_6131Mit indischer Pünktlichkeit fuhr der Zug los. Die Fenster mit Gittern versehen, um sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen zu können. Durch die nicht vorhandenen Fensterscheiben drang jegliche Geruchs- und Geräuschimpression von draußen auf uns ein. Doch mit zunehmender Fahrtzeit füllte sich das Abteil rasant. „Zum Glück haben wir reservierte Sitzplätze.“ Meinte Uta, als es schließlich so voll war, dass Menschen in den Gängen gedrängt standen und vor den Ausgängen auf dem Boden kniend schliefen. Durch das ganze Gedränge quetschten sich hier und da Händler, die Snacks oder Obst verkaufen wollten, oder blinde Bettler, die mit orientalischen Gesängen auf sich aufmerksam machten.

Nach vier Stunden erreichten wir Pune, wo wir zu Mittag aßen und mit einem abenteuerlichen Bus zu einem weiteren Bus fuhren, der uns ans Endziel bringen sollte. Mit dem zweiten Bus ging es über viele Ortschaften ca 1,5 Stunden Richtung Agape Village. 1km vor unserer Endstation hatte der Bus eine Panne, sodass alle aussteigen und zu Fuß weiterlaufen mussten. Wir schnappten also unsere Koffer und Rucksäcke uns überlegten, ob es Christine wohl schaffen würde. Zur Stärkung gab es noch ein Glas frisch gepressten Zuckerrohrsaft, den besten, den wir je getrunken hatten.

Nach ca. 100 Metern wies uns Mangesh an kurz zu warten und verschwand. Kurz darauf kam ein Inder in einem Minilader angefahren und redete auf Marathi auf uns ein. Wir verstanden natürlich nur Bahnhof. Als Mangesh zurück war, stellte sich raus, dass wir unsere Sachen und uns selbst auf die Ladefläche verfrachten sollten, um die letzte Strecke zu bewältigen. Christine bekam einen Ehrenplatz in der Fahrerkabine.

 

 

So erreichten wir nach aufregenden neun Stunden das Agape Village.
Es war so schön, die Kinder wieder zu sehen. Sie sind in den letzten zwei Jahren so groß geworden! Die Älteren Kids sind zu kleinen Damen und Männern herangewachsen. Mit strahlenden Augen standen sie um uns herum. Und dann ging es ans Namen lernen. Einige wusste ich noch, andere mussten wieder neu ins Gedächtnis gerufen werden. Für die anderen aus meinem Team war es schon eine große Herausforderung diese neuen Klänge und Betonungen der indischen Namen zu verinnerlichen. Aber auch unsere Namen waren nicht alle ganz einfach für die Kids auszusprechen. So kam es immer wider zu großen Lachern, wenn ein Name nicht ganz gelungen über die Lippen ging.

Nach einer kurzen Spielzeit gab es eine Abendandacht, die wir mit einigen Bewegungsliedern mitgestalten durften. Anschließend, gesättigt vom Abendessen, fielen wir erschöpft von der Reise mit all ihren Eindrücken ins Bett.

Es ist so schön wieder hier zu sein!

Rebekka

Medical Camp, 02.02.2017

Hallo, Ich heiße Charlotte. Dieses Jahr bin ich das erste mal in Indien.

IMG_2989Ich möchte euch vom Donnerstag berichten. An diesem Tag sind ein Teil unsres Teams mit dem „Medical-Van“ zu einem Slum gefahren. Es waren 4 Mittarbeiter von Imcares und ein Doctor dabei. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt sind wir angekommen. Unser erster Eindruck war, dass es sehr strak gestunken hat und uns wirklich schlecht geworden ist. Außerdem war es dort extrem  verdreckt und eklig. Einer aus unserem Team meinte, es sei der hässlichste Ort, den er je in Mumbai gesehen hatte. Es war wirklich sehr schwer vorstellbar, dort zu wohnen. Die Kinder sind dort ohne Schuhe in Müllbergen rumgelaufen und haben sich Flugdrachen aus Plastiktüten gebastelt. Die Aufgabe von Imcares war es, die Menschen mit Medizin zu versorgen. Es gab 3 Stationen.

  1. Station: Aufnahme des Name, des  Gewichts und des  Alters der Menschen in ein Buch. Sie haben auch einen Zettel mitbekommen, auf dem all diese Daten drauf standen.
  2. Station: Dann sind sie mit ihrem Zettel weiter zum Doctor, der als nächstes eine Diagnose gestellt hat und die passenden Medikamente auf dem Zettel notiert hat.
  3. Station: Der Zettel wurde weitergegeben zu einer Mittarbeiterin, die die entsprechenden Tabletten oder Tinkturen mit einer Anweisung, wie die Tabletten eingenommen werden müssen, an den Patienten gegeben hat.

Unsere Aufgabe war es beim Aufnehmen der Patientendaten und beim Ausgeben der Tabletten zu helfen.

Im Ganzen war es ein sehr erlebnisreicher Tag. Man hat noch mal eine ganz andere Seite Mumbai´s kennengelernt und konnte sehr konkret helfen. Wir waren nur ein paar Stunden dort und waren froh wieder im sauberen Hotel zu sein.  Bei so einer Aktion fällt einem mal auf wie leicht medizinische Versorgung in Deutschland ist und wie abhängig die Menschen dort in den Slums  von externer Hilfe sind. Schön zu sehen, dass sich Imcares regelmäßig auf den Werg macht, um diese Menschen zu erreichen.

Charlotte

Pioniere und Visionäre

Hallo,

heute war ein spannender Tag, wir haben ein Day Care Center im Slum besucht. Dort durfte ich Integration von einem Behinderten in eine Gruppe von über 76 Kindern erleben. Der Junge blüht sichtbar auf.

Es war faszinierend, welche Freude die Kinder hatten, zu kommen.

IMG_5974Mit Begeisterung haben sie bei den Bewegungsspielen mitgemacht und einer spannenden Geschichte, dargestellt von uns Mitarbeitern, gelauscht.

Die Lehrerin selber, hat eine solche Ausstrahlung und Ruhe, unglaublich. Sie macht das jetzt schon seit 12 Jahren ! Und ist immer noch begeistert. Es gibt eine Gruppe für Kindergartenkinder und eine Gruppe nachmittags zur Hausaufgabenbetreuung. Die Gruppe von 9 Uhr bis 13 Uhr dient auch dazu Müttern, die entweder auf den Gleisen Müll zum Wiederverkauf sammeln oder kleinere Geschäfte am Straßenrand haben, ihre Kinder sicher zurück zu lassen. Die Kinder wären ansonsten Gewalt, Missbrauch oder Menschenhandel ausgesetzt.

 

So ist die Idee, die Kinder an einem sicheren Ort zu sammeln, Ihnen einfache akademische Dinge beizubringen, christliche Inhalte zu vermitteln, einfache Gesundheitserziehung beizubringen (Hände waschen …) und eine gute warme Mahlzeit zu bieten, genial. Sie wurde wohl von anderen Organisationen in anderen Slumgebieten übernommen, sodaß Imcares dies nur noch an einem Ort anbietet und sich auf neue Projekte konzentrieren kann. Für mich sind sie Pioniere und Visionäre, die so flexibel sind, Brennpunkte zu erkennen und neue Projekte anzugehen.

Heute hatte ich mit den 2-5 jährigen  beim Spielen echt Spaß. Ein Mädel hat mir ein indisches Handspiel beigebracht.

Gruß Christine

Farbenfreude und Neuorientierung

Hi, ich heiße Christine und bin zum aller ersten Mal in Mumbai.

Sofort war ich begeistert von der Wärme und der Lebendigkeit dieser Stadt. Da ich Mitglied von Seek and Care e. V. in Bamberg bin, war ich sehr gespannt IMCARES life kennen zu lernen und schreibe hier vor allem von Timothys Einführung in die Arbeit.

Seit über 25 Jahren ist IMCARES dabei caritative Arbeit für die Armen anzubieten. Es hat sich gezeigt, dass zur Zeit doch viele andere gute Projekte auch in den Slums stattfinden und auch die Regierung  gute Unterstützung wie medikamentöse Versorgung und Ernährungsprogramme bieten.

Ein wichtiger Schritt zur Neuorientierung bestand darin nicht zurück zu schauen, sondern auf Neues, bzw. auf das was kommt. Alte Erfolge und auch das was runter zieht, schwer war,  loszulassen.

Timothy bewegte in einer intensiven Zeit Projekte, Ziele von IMCARES in seinem Herzen um zu wissen wo es hin gehen sollte.

Dabei wurde es immer deutlicher anlehnend an dem Gleichnis vom verlorenem Schaf sich um das Verlorene zu kümmern, sich auf die Armen der Armen auszurichten. Ihnen ihre vom Staat her anerkannte Existenz wirklich zu geben. Das heißt Ihnen zu helfen ihre Geburtsurkunde  einzufordern, sie zu Behörden und in Krankenhäuser zu begleiten. So nimmt der Dienst auf dem Bürgersteig einen neuen wichtigen Raum ein – sich um die zu kümmern, die  gar keiner will.

Die, die im Abseits, ohne Beachtung, gebrandmarkt als nicht existent, ohne Rechte, verloren  im umfassenden Sinne sind, will IMCARES unterstützen.

 

Timothy faßte dies in 2 Konzepten zusammen:

1: das R-R-R Konzept. Rescue-Rehabilitation-Reinstatement

Rescue: die Armen der Armen finden.

Rehabilitation: Ihnen Stimmrecht, Bürgerschaft verleihen, Rechte, die Ihnen zustehen an medizinischer Hilfe, vom Staat Angebote wahrzunehme. Dies ist oft sehr Personal- und Zeitaufwendig.

Reinstatement: Kinder, die aus ihrer Umgebung in eine sichere Wohnumgebung gebracht wurden, wie z.B. das Agape Village wieder in die Gesellschaft zu integrieren. So konnten schon viele dieser Kinder einen Beruf erlernen und ins Arbeitsleben starten.

 
2: Das W-W-W Konzept  welfare-wellbeing-wholesamness

Versorgung-Wohlsein-Ganzheit

 

WhatsApp Image 2017-01-30 at 19.53.53Neben den vielen Eindrücken der Armut, des Staubes des Hupgetöses, sah ich hier immer wieder Oasen für mein Auge: Papageien in den Bäumen am Straßenrand. Den farbenfrohen Gemüsemarkt, Zitronen, die mit ihrem Gelb einen schönen Kontrast zum grünen, violetten, roten, weißen, orangen Gemüse boten.

Begeistert bin ich von den Kleidern der Frauen. Es ist eine Freude fürs Auge. So bunt und farbenfroh. Endlich kombiniert mal jemand Farben wie Safran mit Rosa oder Orange und Rot, oder Türkis mit Pink…

Nachmittags war dann ein praktischer Einsatz. Wir sind im Viertel mit einer Mitarbeiterin mitgelaufen. Sehr beeindruckend fand ich Ihren Respekt gegenüber den Armen. Das Mißtrauen sich trotz größter Not nicht helfen zu lassen und einfach nach Namen zu fragen und weiter zu gehen im Wissen Hilfe angeboten zu haben. So kam dieser Mann am nächsten Tag selber zu IMCARES, im Rahmen des Medical Care und ließ sich seine Wunde versorgen.

Und am Bahnhof habe ich als ungeübter Betrachter erst mal nach geraumer Zeit erkannt, daß ganze Familien einfach dort leben, Essen kochen, Kinder spielen, …und nicht auf den Zug warten.

Die Mitarbeiterin verriet uns, wenn die Polizei kommt, rennen alle los, sie werden  vertrieben und ihr weniges was sie haben, wird einfach weggeschmissen und sie müssen von vorne anfangen.

Das zu Montag dem 30.01.17.

Christine

Erste Eindrücke aus Mumbai

Ankunftstag in Mumbai:

DSCN0408Ich bin das erste Mal in diesem Land. Mein erster Eindruck: Es ist richtig krass!!! 30°  statt – 10° !!! Die vielen Autos kreuz und quer auf den Straßen, Gehupe ohne Ende
…, Menschen ohne Ende….provisorische Zelthäuser aus Planen, viele sichtbar arme Menschen!!!

Irgendwie kennt man Bilder aus dem Fernsehen, aber plötzlich mittendrin zu stehen, Wahnsinn!!!

 

Nächster Morgen:

Am Vormittag waren wir bei „Imcares“, der Organisation, mit der Seek and Care e. V. zusammenarbeitet. Der Leiter Timothy hat uns über deren Arbeit, die Projekte, die Grundhaltung den Menschen in Mumbai gegenüber und die Zielrichtung der Arbeit erzählt. Dazu mehr von Christine später….

Am Nachmittag war ich mit einem Mitarbeiter von Imcares (ein Inder) und noch einem Mann aus unserem Team bei der „pavement-ministry“ dabei: Wir waren in verschiedenen Armenvierteln und einem großen Rotlichtviertel.

Bei diesem  Dienst suchen die Mitarbeiter Menschen, die am Straßenrand leben, auf, sprechen sie an, versorgen sie medizinisch oder kaufen z.B. etwas zu essen…. Viele Klienten betreuen sie auch schon seit längerer Zeit.

Auch hier kann ich nur sagen: Echt krass, mittendrin statt nur im Fernsehen.

Ich bin heute Abend total erschlagen und überwältigt von den vielen Eindrücken. Was für ein anderes Leben!!!

 

Uta

Jeevan – Neustart in’s Leben

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Jeevans Geschichte hinterlässt bei mir einen bleibenden Eindruck für die großartige Leistung der Mitarbeiter von IMCARES. Täglich laufen sie durch Mumbais Straßen, um obdachlose, bedürftige und verletzte Menschen zu finden und ihnen die Hilfe zu ermöglichen.

Auf einer dieser Touren der Pavement Minsitry fanden sie den 40jährigen Jeevan (Name geändert) in einem erbärmlichen Zustand vor. Nach dem sich die Mitarbeiter ihm angenähert hatten und sein Vertrauen fanden, untersuchten sie ihn gründlich auf Verletzungen. Dabei fanden sie eine sehr tiefe Wunde an seinem Bein, die bereits von Maden besiedelt war und fürchterlich stank.

Im Beratungsgespräch fanden sie weiterhin heraus, dass Jeevan seit fünf Jahren auf der Straße lebt. Als Karren-Zieher lag sein Tageseinkommen bei ca. 1,50€. Aufgrund seines Alkoholproblems hatte ihn seine Familie ausgestoßen.

Mit Jeevan’s Zustimmung konnten die IMCARES Mitarbeiter seine Wunde reinigen und grundversorgen. Anschließend brachten sie ihn in ein staatliches Krankenhaus zur weiteren Behandlung. Sie besuchten ihn auch nach der Krankenhausbehandlung regelmäßig, um eine optimale Wundversorgung und den Verbandswechsel zu gewährleisten, bis das Bein gänzlich geheilt war. Zusätzlich wurde er in das Versorgungscamp auf dem Gelände von IMCARES eingeladen, wo er regelmäßig Beratung, Essen und Gebet erhält.

Jeevan hat nun wieder begonnen zu arbeiten und damit Selbstverantwortung übernommen. Die Mitarbeiter von IMCARES arbeiten jetzt mit ihm an seinem nächsten Ziel, der Familienzusammenführung.

Rebekka Kircher

A New Beginning

2015-12-06 13.06.46Gestern, am Nikolaustag, durfte ich Timothy, Sonali und Sumitre Gaikwad zu einer großartigen Veranstaltung begleiten.

Ein Arzt namens Dr. Rajshekhar Uzagare, der schon seit vielen Jahren im Bereich HIV und Aids forscht, aufklärt und behandelt, hatte sein neues Buch „A New Beginning“ herausgebracht.

In handlichem Format beschreibt er praxisnah die aktuellsten Erkenntnisse über HIV.

Neben vier weiteren Ärzten, die jeweils eine kleine Ansprache gaben, war als Ehrengast Dr. Kirit Somaiya (Politiker im indischen Parlament) eingeladen. Er durfte das Buch auspacken und somit die Veröffentlichung vollenden.

 

Dr. Kirit Somaiya ist ein sehr bodenständiger, menschennaher und beeindruckender Mann. Sein kurzer Aufenthalt auf der Veranstaltung hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Er setzt sich aktiv und frei von Vorurteilen für die Bevölkerung ein. Er ist ein Mann der Tat. Das hat er auch gezeigt, als er seine Mission „Libs for Life“ vorstellte. Darin setzt er sich für Menschen mit Amputationen ein, um ihnen mit Prothesen ihre Handlungsfähigkeit zurück zu geben. Drei junge Männer mit Armprothesen waren gekommen, um ihre Greif- und Schreibfunktionen zu demonstrieren. Ich war zu tiefst gerührt, sehe ich doch fast täglich Menschen mit Verstümmelungen auf der Straße sitzen. Es tut wirklich gut zu sehen, dass es auch Politiker mit so viel Herz und Einsatzbereitschaft gibt.

 

Dr. Rajshekhar Uzagare ist ein langjähriger Freund von IMCARES. Sein Vater hat schon mit Sumitre Gaikwad, Timothys Vater, zusammengearbeitet. Damals hat Sumitre ein neues Projekt für HIV kranke Menschen ins Leben gerufen. Der junge Rajshekhar Uzagare half ehrenamtlich bei der Begleitung und Versorgung dieser Menschen mit.

 

2015-12-06 13.01.42In der gestrigen Veranstaltung berichtete er, wie ihn diese Zeit damals geprägt habe und dass es letztendlich Sumitres Verdienst ist, dass er für dieses Thema Feuer gefangen hat. Er ist ein sehr ehrgeiziger Mann, der sich akribisch für HIV kranke Menschen einsetzt. Seine stetigen Forschungen und die Behandlung dieser Menschen beweisen eindrücklich, dass HIV keinesfalls das Leben einschränken oder verkürzen muss. Mit seiner Arbeit leistet er einen großartigen Beitrag in der Gesellschaft.

 

 

Es war sehr interessant, Teil dieser Veranstaltung sein zu dürfen, die beeindruckenden Berichte zu hören und solch großartige Menschen kennen zu lernen.

Anschließend gab es ein Buffet, das einem Hochzeitsmahl glich. Somit war der Tag auch kulinarisch eine feine Abwechslung.

 

2015-12-04 17.12.00

Frauenabteil außerhalb der Rush Hour

Nun aber folgen die letzten drei Tage meines Aufenthaltes. Ich kann es kaum glauben, dass ich in vier Tagen schon wieder deutschen Boden unter den Füßen habe.

Bis dahin genieße ich allerdings Land und Leute noch in vollen Zügen (im warsten Sinne des Wortes).

 

 

Rebekka

 

 

Theorie und Praxis

In den vergangenen Tagen fanden drei Seminare für die Mitarbeiter von IMCARES statt.

Zu Beginn bekam jeder zwei Zettel. Auf den einen sollten die Mitarbeiter ihre Stärken schreiben, auf den anderen Themen und Fragen, die sie näher interessieren.

 

IMG_2256Das erste Seminar diente somit der Orientierung. Wo steht jeder? Welche Themen sind für die Arbeit im Projekt Ankur relevant? Welche Begrifflichkeiten sollten vereinheitlicht und geklärt werden?

Meine Planungen wurden dadurch ziemlich über den Haufen geworfen. So musste ich mir schnell einen Plan B erstellen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Nach kurzer Ratlosigkeit meinerseits, wo ich nun am besten ansetzen sollte, kamen mir glücklicherweise doch einige Ideen.

 

Im zweiten Seminar sammelten wir zunächst alle Arten von gesundheitlichen Einschränkungen, Defiziten und Behinderungen.

Im Anschluss sollten die Mitarbeiter sämtliche Spiele nennen, die sie kennen. Gruppen-, Paar- und Einzelspiele, Spiele für drinnen und draußen, Actionspiele, ruhige Spiele, etc. Wir sammelten eine ganze Reihe an Möglichkeiten, und ich war überrascht wie viele Spiele auf der ganzen Welt bekannt sind. „Reise nach Jerusalem“ ist hier unter dem Namen „musical chair“ bekannt. Die Mitarbeiter fanden unsere deutsche Bezeichnung sehr witzig, aber auch viel zu lang!

 

IMG_2252Nachdem nun beide Listen fertig waren, wurden die Spiele verschiedenen Fähigkeiten zugeordnet. So entstand eine Übersicht darüber, durch welches Spiel welche Fähigkeiten gefördert und Defizite ausgeglichen werden können. Natürlich wurden die Spiele von uns auf ihre Tauglichkeit getestet =)

 

Im zweiten Seminar befassten wir uns mit der Allgemeinen Unterteilung von Behinderung und deren korrekten Terminologien. Obwohl es eher theoretisch war, wurde das Seminar durch viele Beispiele meinerseits und von Seiten der Mitarbeiter lebendig gemacht. Viele Fragen wurden gestellt und viele Antworten konnten gegeben werden. Natürlich bleibt bei so viel Tiefgang so manche Frage offen. Deshalb ermutigte ich jeden, stets nach Antworten zu suchen und sich in die einzelnen Richtungen noch mehr zu vertiefen.

 
Die Mitarbeiter waren sehr dankbar für die Seminare und genossen auch die Auszeit von ihrer sonstigen Arbeit. Wir hatten sehr viel Spaß, haben viel gelacht, diskutiert und uns ausgetauscht. Die entstandenen Listen hängen nun im Büro und können jederzeit als Anregung dienen.

 

Für morgen, Montag und Dienstag sind drei weitere Veranstaltungen für Mütter und deren Kinder mit Behinderung geplant. Wenn neben diesen Ereignissen noch Platz ist, werden wir noch weitere Seminare durchführen. Die Zeit rennt allerdings schneller als es uns allen lieb ist. In einer Woche heißt es für mich schon Abschied nehmen.

 

Bis dahin wird jedoch jede Minute genutzt, um die Anregungen, Erfahrungen und Ideen aus den vergangenen Wochen optimal umzusetzen und für Ankur zu nutzen.

 

 

Rebekka