Erste Eindrücke aus Mumbai

Ankunftstag in Mumbai:

DSCN0408Ich bin das erste Mal in diesem Land. Mein erster Eindruck: Es ist richtig krass!!! 30°  statt – 10° !!! Die vielen Autos kreuz und quer auf den Straßen, Gehupe ohne Ende
…, Menschen ohne Ende….provisorische Zelthäuser aus Planen, viele sichtbar arme Menschen!!!

Irgendwie kennt man Bilder aus dem Fernsehen, aber plötzlich mittendrin zu stehen, Wahnsinn!!!

 

Nächster Morgen:

Am Vormittag waren wir bei „Imcares“, der Organisation, mit der Seek and Care e. V. zusammenarbeitet. Der Leiter Timothy hat uns über deren Arbeit, die Projekte, die Grundhaltung den Menschen in Mumbai gegenüber und die Zielrichtung der Arbeit erzählt. Dazu mehr von Christine später….

Am Nachmittag war ich mit einem Mitarbeiter von Imcares (ein Inder) und noch einem Mann aus unserem Team bei der „pavement-ministry“ dabei: Wir waren in verschiedenen Armenvierteln und einem großen Rotlichtviertel.

Bei diesem  Dienst suchen die Mitarbeiter Menschen, die am Straßenrand leben, auf, sprechen sie an, versorgen sie medizinisch oder kaufen z.B. etwas zu essen…. Viele Klienten betreuen sie auch schon seit längerer Zeit.

Auch hier kann ich nur sagen: Echt krass, mittendrin statt nur im Fernsehen.

Ich bin heute Abend total erschlagen und überwältigt von den vielen Eindrücken. Was für ein anderes Leben!!!

 

Uta

Jeevan – Neustart in’s Leben

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Jeevans Geschichte hinterlässt bei mir einen bleibenden Eindruck für die großartige Leistung der Mitarbeiter von IMCARES. Täglich laufen sie durch Mumbais Straßen, um obdachlose, bedürftige und verletzte Menschen zu finden und ihnen die Hilfe zu ermöglichen.

Auf einer dieser Touren der Pavement Minsitry fanden sie den 40jährigen Jeevan (Name geändert) in einem erbärmlichen Zustand vor. Nach dem sich die Mitarbeiter ihm angenähert hatten und sein Vertrauen fanden, untersuchten sie ihn gründlich auf Verletzungen. Dabei fanden sie eine sehr tiefe Wunde an seinem Bein, die bereits von Maden besiedelt war und fürchterlich stank.

Im Beratungsgespräch fanden sie weiterhin heraus, dass Jeevan seit fünf Jahren auf der Straße lebt. Als Karren-Zieher lag sein Tageseinkommen bei ca. 1,50€. Aufgrund seines Alkoholproblems hatte ihn seine Familie ausgestoßen.

Mit Jeevan’s Zustimmung konnten die IMCARES Mitarbeiter seine Wunde reinigen und grundversorgen. Anschließend brachten sie ihn in ein staatliches Krankenhaus zur weiteren Behandlung. Sie besuchten ihn auch nach der Krankenhausbehandlung regelmäßig, um eine optimale Wundversorgung und den Verbandswechsel zu gewährleisten, bis das Bein gänzlich geheilt war. Zusätzlich wurde er in das Versorgungscamp auf dem Gelände von IMCARES eingeladen, wo er regelmäßig Beratung, Essen und Gebet erhält.

Jeevan hat nun wieder begonnen zu arbeiten und damit Selbstverantwortung übernommen. Die Mitarbeiter von IMCARES arbeiten jetzt mit ihm an seinem nächsten Ziel, der Familienzusammenführung.

Rebekka Kircher