Ein Tag im Slum

Mittwoch war ein langer Tag. Um 9 Uhr verteilte sich das Team auf drei Taxis und fuhr zur Mahim Junction, einem Durchgangsbahnhof am Rande von Mahim, einem Slum angrenzend an Dharavi,  wiederum ein Slum und bis vor kurzem das größte in Asien. Ich war bereits zweimal hier. Über eine Fußgängerbrücke, die über den Schienen verläuft erreicht man diesen Ort.

01B4E8DC-B874-4926-9F89-574A6E70DE2AVon oben aus kann man schon ganz gut abschätzen was einen erwartet: Enge Gassen, die zwischen winzien, Lego-artig ineinander verschachtelten Hütten verlaufen. Gepaart mit Müll, Unrat und diversen Kleintieren ergibt das einen Lebensraum, den man sich unter keinen Umständen wünscht. Und ja, hier leben Menschen. Nach dem Verlassen der Brücke betritt man zur rechten einen Sportplatz, der bis an eine alte Lagerhalle reicht. Der Mauerdurchbruch ist der Eingang zum Slum.

84973371-2EC6-49E8-B27D-06ECEB5EA745Mitten in diesem Slum betreibt IMCARES ein sogenanntes Day Care Center. Zwischen 9 und 13 Uhr gibt es hier eine Betreuung von Kindern aus dem Slum. Diese sind zwischen 3 und 5 Jahre alt. Die Pädagogin der Organisation studiert mit ihnen einfache Sprechverse ein, singt mit ihnen und bringt ihnen Bewegungslieder bei. Sie lernen neue Worte auch auf Englisch, wie Gemüsesorten oder Tiernamen – das alles würde fehlen, wenn ihre Eltern sie einfach daheim ließen, während sie arbeiten.

Wir als Team haben Lieder dabei gehabt, die wir mit den Kindern einstudiert haben. Da ist zum Beispiel das Lied von Gott, der stärker ist als Superman, oder das irre Bewegungslied „Father Abraham“ – niedrigschwellige Stücke zum schnellen Mitmachen.

CAC0DC9D-BE87-4EA9-880C-F9C41F47BED3Nachdem ausgelassenem Spielen mit den Kindern gab es Mittagessen, oder einfach nur Essen, da dies für viele der Kinder häufig die einzige Mahlzeit am Tag ist. Es gibt Reis mit Dal, einer Art dünner Gemüsesuppe mit Kräutern und indischen Gewürzen – nichts besonderes, aber dafür ausreichend und sattmachend. Als Nachspeise gibt es eine kleine Banane. Wir durften das Essen servieren. Viele der Kinder konnten bereits mit der rechten Hand essen. Besteck gibt es keines! Die ganz kleinen werden gefüttert. Einige aus dem Team durften auch dabei behilflich sein.

Am Nachmittag gab es dann ein Medical Camp im Day Care Center. Ein pensionierter Arzt, der für IMCARES ehrenamtlich tätig ist, behandelt Kinder und Erwachsene. Viele Mütter kommen mit ihren Kindern. Unter ihnen ist auch Bushan, der von Geburt an körperlich und auch zum Teil geistig behindert ist. Er war eines der ersten Kinder, die im Rahmen des Ankur-Projekts gefunden wurden. Behinderte Kinder haben in Indien häufig keinen Stellenwert in der Gesellschaft. Viele haben keinen richtigen Namen und werden nur bei der Bezeichnung ihrer Behinderung gerufen. IMCARES kümmert sich auch hier und berät Eltern im Umgang mit ihren Kindern.

Raju, ein langjähriger Mitarbeiter von IMCARES, der selbst in Dharavi wohnt, erzählte mir dass in diesem Teil des Slums ca. 10.000 Menschen in ca. 2.000 Hütten wohnen. Jede Hütte hat eine Grundfläche von 6×10 Fuß, also ca. 5,5 Quadratmeter. Für diese Fläche wird eine monatliche Kaltmiete von 4.000 Rupien (ca. 53 Euro) fällig. Das ergibt einen Quadratmeterpreis von umgerechnet 9,70 Euro. Man stelle sich also vor, man arbeitet als Geringverdiener ohne Mindestlohnniveau, um davon eine Wohnung zu bezahlen, die nicht größer ist als eine Besenkammer –  und das zu einem sehr hohen Preis. Zum Vergleich: Ich bezahle daheim in Bamberg 6,30 Euro pro Quadratmeter!

FCB0E590-CFD8-45A5-8290-6CF16E3ED4AFWeiter zu Dharavi: Das ist ein Slum, der zu 99 Prozent muslimisch ist und von einem Drug Lord beherrscht wird. Viele Minigewerbe sind hier angesiedelt. Ob Dienstleister wie Friseure und Fahrradreparaturen oder Produzenten von Backwaren oder Lederprodukten – man findet hier einfach alles.
Raju hat uns in eine Bäckerei geführt, wo in Akkordarbeit und bei einer abartigen Hitze vier Mitarbeiter die immer gleichen Cracker formten und auf dem Blech verteilten.

421291CC-8C3D-4C8F-90DD-5A7FDE16258CGleich nebenan wurden Reisekoffer und Brillenetuis gefertigt. Wieder ein paar Meter weiter wurde verschieden farbiger Plastikschrott sortiert und geschreddert, um an Firmen weiterverkauft zu werden. Dabei ist es immer stickig und stinkt. Gleich da, wo gearbeitet wird wohnt man auch und wo man wohnt, da lebt man auch. Dieses Leben interessiert zunehmend auch Touristen, die nicht glauben können, dass sich hier echtes Leben abspielt.

Mumbailuft schnuppern

Samstag/Sonntag 10.-11.02.2018

WhatsApp Image 2018-02-13 at 12.07.52Nach zwei Flügen und 5 Stunden Aufenthalt in Istanbul sind wir um 5 Uhr morgens in Mumbai gelandet. Weil’s am Flughafen so schön ist haben wir uns noch 3 weitere Stunden in der Warteschlange für’s e-Visa ausgeruht. Teilweise stehend, teilweise sitzend.

Erschöpft und erleichtert wurden wir um 8 Uhr von unserem Freund Timothy im Eingangsbereich erwartet. Mit zwei weiteren Taxen (+ „Taxi Timothy“) ging es auf die erste Abenteuerreise in Richtung Hotel. Hier konnten wir die ersten Eindrücke gewinnen. Gesetzeshüter Augen zu: viele Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung!

Im Hotel angekommen gab es für uns ein verspätetes ausgiebiges indisches Frühstück und anschließend ging es für ein kleines Nickerchen auf die Zimmer. Mehr oder weniger ausgeruht haben wir uns in die erste Indien Mission gestürzt: Zuckerrohrsaft (15 Rupie pro Glas = 19 cent) und Shopping. Besonders riskant waren die ersten Überquerungen der Kreuzungen ohne von hupenden Autos oder rasenden Mopeds überfahren zu werden. Hier ist Wagemut gefragt – der mental stärkere gewinnt. So wie Mumbai für uns eine Attraktion ist, sind auch wir (besonders die blonden Teammitglieder) eine Attraktion für die lokale Bevölkerung.

WhatsApp Image 2018-02-13 at 12.08.06Sonntag früh waren wir zum Gottesdienst in der Baptist Church Mumbai mit unseren Freunden verabredet. Der Gottesdienst war auf Hindi, die Predigt wurde für uns ins Englische übersetzt. Anschließend waren wir von den Gemeindemitgliedern auf Chai-Tee und Keksen im Außenbereich eingeladen.

WhatsApp Image 2018-02-13 at 12.08.18Wir wurden von allen, besondern den Kindern, sehr herzlich begrüßt und aufgenommen. Gleich in der Nähe gingen wir anschließend zu einem typisch indischen Frühstück – für uns um 11 Uhr schon ein frühes Mittagessen. Für ganz mutige gab es noch die

Möglichkeit über den lokalen Fischmarkt (nichts für empfindliche Nasen) zu schlendern.

Da man bei einer Stadttour mit 11 Personen schnell den Überblick verliert haben wir uns anschließend in 2 Gruppe aufgeteilt. Eine Gruppe ersteigerte auf dem Colada-Basar erste Klamotten-Basics und erschnupperte diverse kulinarische Angebote, bevor ein Treffen bei McDonalds dazu diente, die Gruppen neu zu mischen.

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Kala Goda

Unsere Gruppe hat die Tour mit einer leckeren frischen Kokosnuss gestartet und ist anschließend über einen Künstlermarkt, das Kala Ghoda Street Festival (großes Getümmel) und am Gate of India vorbei geschlendert. Klein wie die Welt ist trifft man inmitten des Indien Getümmels Bekannte aus Stegaurach.

Um den Tag abzuschließen haben wir uns im Hotel zusammen gesetzt und erste Lieder fürs Agape Village – inklusive Choreographie – einstudiert und anschließend dort lecker zu Abend gegessen.

BLOGEINTRAG No. 1 – by TILL

Hallo liebe Blogleser und Freunde von Seek and Care!
Nun bin ich bereits über einen Monat in Indien, 48 Tage außerhalb von Deutschland und somit ist bereits ein gutes Drittel meiner Zeit in Indien schon vorüber. Langsam wird es also Zeit, mal von mir hören zu lassen und bei all den Jahresrückblicken, möchte ich auch meinen der letzten Tage und Wochen zum Besten geben. Zugegebenermaßen, ja ich bin etwas schreibfaul geworden und ja, ich nehme mir felsenfest für das neue Jahr vor, öfter von mir zu berichten. Da ich mein Reisetagebuch nach anderthalb Wochen ebenso wenig pflegte, wie meinen Blog, hoffe ich aber mich an alles zurückerinnern und euch einen kleinen Einblick in mein Leben Fernost geben zu können.

Am 14.11. startete ich in mein Abenteuer Ausland. Das erste Mal allein reisen, fliegen und vorerst auch sein. Über Kairo ging es zunächst nach Abu Dhabi. Meine Flüge waren so getaktet, dass ich in der Wüstenstadt der Emirate ganze drei Tage verbrachte. Zur Einstimmung auf die kommende Zeit und zur Selbstreflexion war dies für mich nicht die schlechteste Entscheidung, auch wenn dieser Ort, für jemanden, der das erste mal wirklich allein reist, etwas trostlos sein kann, da ich bei meinen abendlichen Spaziergängen zur Nachungsbeschaffung teilweise auf wirklich niemanden traf. Laufen scheint dort nicht so verbreitet zu sein… Auf jeden Fall verbrachte ich die entspannten Tage mit Netflix, Pool und meinem 1000-Seiten-Wälzer von Reiseführer, um nicht gänzlich unvorbereitet in die kommenden Monate zu starten. Nach drei Tagen in der schnieken Plastik- und Komsumwelt des Golfstaates, dessen einzige Intention das Ausgeben von Geld zu sein scheint, war ich dann aber auch froh endlich Mumbai, Indien und IMCARES kennenzulernen, eine Welt, die, wie mir zuvor schon bewusst war, deutlich sympathischer und aufregender sein sollte.

Den letzten Flug entspannt hinter mich gebracht, wartete bei Ankunft noch eine kleine Überraschung auf mich, da man es bei den anstehenden Kontrollen mit persönlicher Befragung auch wirklich genau wissen wollte.
Am Flughafen empfing mich dann trotz langen Wartens (Flugverspätung, Kontrollen, Gepäck…) Sonali, die Frau von Timothy Gaikwad (CEO). Mit dem Taxi ging es dann 40 Minuten durch das Großstadtgetümmel von Mumbai, bis hin zum Office von IMCARES. Mitten am Kreisverkehr Nana Chowk, zwischen Hochhäusern und Verkehr, stand das verhältnismäßig kleine Häuschen, welches den Eindruck erweckte, es stand schon vor allem anderen hier und welches für meine Zeit in Mumbai meine Unterkunft werden sollte. Nachdem ich angekommen und mein Gepäck ausgepackt war, wagte ich mich dann neugierig hinaus die Umgebung zu erkunden. Ein paar Karten zuvor studiert, wusste ich, dass der Chowpatty-Beach ganz in der Nähe liegt und so verbrachte ich die abendlichen Stunden an eben jenem und sog förmlich die Luft, die neuen Eindrücke, Stadt und Menschen auf. Es ist ein ziemlich lebendiger Ort, an dem ich gefühlt der einzige Tourist gewesen war und den ich vom ersten Moment an sehr genoß, sodass ich noch ofter hier her kam. Am Sonntag nach meiner Ankunft wurde ich von Pastor Gaikwad in die Kirche eingeladen, von der Gemeinde auf das herzlichste begrüßt und lernte so auch die spirituelle Seite in den ersten Tagen ein wenig kennen. Ab Dienstag begann ich dann, die Arbeit bei IMCARES kennnzulernen. Mir wurde das Office samt Team vertraut gemacht. Die Tage darauf verbrachte meist damit, bei den Pavement Rounds, von denen Naomi bereits berichtete, mitzulaufen. Lange Strecken, die Großstadt-Hitze und Eindrücke, die kontrastreicher zu den Tagen zuvor nicht hätten sein können, prägten diese Runden und meine Wochentage in Mumbai. Es war nicht immer ganz einfach, vor allem wenn man als verhältnismäßig reicher Europäer so nah mit der Armut und Elend in Kontakt kommt, dann drängt sich doch irgendwie der unangenehme Gedanke auf, man könne doch so viel mehr für diese Menschen tun und dass das, was ich hier gerade tue doch nicht genug sei. Das unangenehme Gefühl des „Armutstouristen“ hielt zum Glück nicht lange an, dafür tat ich in den kommenden Wochen einfach zu viel Gutes, ob bei den besagten Runden oder bei der Hilfe am „Doktor-Dienstag“, an dem Bedürftige das Office besuchen und mit Medizin, sowie Essen versorgt wurden.
So vergingen meine ersten zwei Wochen und ich verbrachte die Feierabende häufig am Chowpatty-Beach – genoß eine leckere Erdbeer-Creme bei „Bachelors“, der sich zu meinem heimlichen Lieblingsladen gemausert hat und den Trubel um mich herum – und konnte so auch sehr gut abschalten oder wanderte auf den nahegelegen Stadtberg um in den Hanging-Gardens dem Verkehrslärm zu entfliehen. Mumbai hat wirklich viele schöne Ecken, die ich schnell zu entdecken wusste und so fühlte ich mich relativ schnell wohl in meiner neuen, doch so andersartigen Umgebung.
Am Wochenende erkundete ich dann auch entferntere Teile der Stadt und ging auf Sightseeing-Tour. Gateway of India, Taj Mahal Hotel, der berühmte CST-Bahnhof, die Höhlen von Elephanta-Island, Cricket am Oval Maidan, Basare… all das musste erkundet werden und ich hatte meine große Freude daran Stadt und Einwohner zu erleben und bei Chai und Gesprächen kennenzulernen.

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Buntes Treiben in den Märkten Mumbais

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Gateway of India – Vom Boot aus, mit dem es Richtung Elephanta Island ging

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Menschen begegnen am Chowpatty-Beach

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Cricket auf dem Oval Maidan

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Nach geplanten sieben Tagen, die sich dann doch auf zwei Wochen ausdehnten (irgendwie symptomatisch für die Mentalität der Inder) verließ ich jedoch Mumbai, um den vermutlich größeren Teil meines Aufenthaltes kennenzulernen und reiste mit Timothy, Sonali und Pastor Gaikwad in die Nähe von Pune in das Agape Village von IMCARES. Die Kinder empfingen mich mit großer Freude und einem Strahlen im Gesicht. Auch wenn es ab und zu kleine sprachliche Barrieren gab und gibt habe ich mich allerdings perfekt im Dorf eingelebt und eine gut Bindung zu den Kids aufgebaut. Die Tage waren sehr verschieden zu denen in Mumbai. Fernab vom Verkehrslärm und dem Großstadt-Smog der Metropole, tat es auch gut die bessere Luft, Sonne, Natur und das meist entspannte Leben zu genießen. Außer einem Weekly Off, einem freien Tag in der Woche, den man auch braucht, ist man im Agape Village sehr eingebunden. Es ist kein Gefühl von Arbeit, da ich vor allem dort und mit den Kids und den Betreuern zusammen lebe, aber das ist auch das schöne daran. Sobald es was zu tun gibt, sind Naomi und/oder ich zur Stelle, ob bei den abendlichen Hausaufgaben, beim Volleyball- oder Fußballspielen, beim Schach (auch wenn ich nach gefühlt 8 Jahren noch keine Chance habe), in der Küche beim Kochen vor oder Abwasch nach dem Essen, bis zum Reparieren von Wasserhähnen. Wenn die Kinder tagsüber in der Schule sind hatte ich auch oft wieder Zeit für mich, Ausruhen, Lesen usw.. Was ich im Agape Village gut kann ist irgendwie Entschleunigen. Ich lebe von Tag zu Tag und es ist wirklich leicht, einfach mal abzuschalten und so kommt es auch dazu, dass die Zeit hier sehr schnell vorüber geht und die Blogeinträge etwas zu kurz kamen.

Mit meiner Ankunft im Agape Village begann auch die Weihnachtszeit. Anfänglich war ich etwas skeptisch, ob denn irgendwie Weihnachtsgefühle, aufgrund des Wetters, der neuen Umgebung und der Kultur, entstehen mögen. Zum Glück wurde aber zu Hause an mich gedacht und mir vor meiner Reise sogar zwei Adventskalender mitgegeben. Zwei Wochen vor Weihnachten wurde dann eine halbe Woche fleißig damit verbracht das Musikvideo für die Weihnachts- und Neujahrsbotschaft des Agape Villages und IMCARES zu drehen. Vier Tage lang wurde getanzt, gesungen, geprobt, gedreht und die Kinder hatten mächtig Spaß daran, auch wenn es zeitweise sehr anstrengend war. Der Aufwand hat sich allerdings gelohnt und die Kinder waren Stolz wie Bolle, als wir ihnen das erste Mal das veröffentlichte Video zeigten.

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Lebender Baumschmuck…

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Indische Weihnacht

Eine Woche vor Weihnachten wurde auch das Weihnachtsprogramm aufgeführt. Die gesamte Woche hatten wir uns schon darauf vorbereitet, Die Tänze geprobt (der Tanz der Jungs war mir dann doch etwas zu schwierig für die kurze Zeit), Bühne aufgebaut, Weihnachtsbaum geschmückt… Ein großer Aufwand, der sich gelohnt hat, für einen Abend, an dem alle ihre Freude hatten und von dem Naomi im Blog schon ausführlich berichtete. Zwei Tage vor Weihnachten ging es dann nochmal für eine Nacht nach Mumbai. Jarden, Naomi und ich waren zur IMCARES-Weihnachtsfeier geladen. Trotz der relativ kurzen Distanz nach Mumbai, die man auf deutschen Autobahnen vermutlich in 1,5 Stunden runterrattern würde, war es doch ein etwas anstrengender Trip. Der anschließende Abend mit Essen mit den Mitarbeitern, dem Testen einer indischen Spezialität zum Nachtisch, die für mich nach einer Mischung aus Seife, Tabak und sämtlichen Gewürzen aus Papas Gewürzschrank schmeckte, und dem nächtlichen Weihnachtsgesang im Hause Gaikwad, war aber umso schöner. Nach einer kurzen und viel zu warmen Nacht ging es im Morgengrauen schon wieder zurück. An alle, die sich gerne über meine Pünktlichkeit zu Hause aufregen: Hier bin ich verhältnismäßig vorbildlich wie ihr. Also verpassten wir trotz aller Mühen und Rennen zum Bahnhof unseren Zug. Doch wie es hier läuft, kam zeitnah dann doch einer nach Pune und ich erlebte eine lange, etwas abenteuerliche und vor allem sehr enge Zugfahrt. Irgendwie klappt ja doch alles. In Pune kauften wir dann etwas übermüdet noch alle Köstlichkeiten für das weihnachtliche Festmahl ein. Die Weihnachtszeit war also, wie man es auch von zu Hause kennt, irgendwie ein bisschen stressig, aber genauso schön.

So vergingen die drei Wochen im Heim sehr schnell und eh ich mich versah, war auch schon Weihnachten und mein Geburtstag. Da bereits zur Weihnachtszeit ein Schulfreund der Kinder und dessen Familie bei uns feierte von denen Kinder Schuluniformen geschenkt bekamen, wusste ich schon, wie ein Geburtstag in Indien so abläuft. Also wollte ich unbedingt mit Jarden, die auch am 24. Geburtstag hatte, mit den Kindern eine Geburtstagstorte (wurden dann zwei) verdrücken und wie es hier so brauch ist, landete davon auch einiges in meinem Gesicht…

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Da ich aus der Heimat noch ein Weihnachtspäckchen zugeschickt bekam, konnte ich sogar Dresdner Stollen und am Tag darauf selbstgebackene Plätzchen kredenzen. Für den 24. Dezember hatten Naomi und ich den fantastischen Einfall, für alle dreißig Leute zu Weihnachten ein deutsches Drei-Gänge-Menü zu servieren. Da allerdings keiner außer uns wusste, wie man das kocht (eigentlich garnicht so schwer – einfach sämtliche Gewürze weglassen), verbrachten wir die meiste Zeit des Tages in der Küche um Kartoffelbrei zu stampfen, Eier zu braten, Spinat zu Kochen, einen monströsen Topf Hühnersuppe zu kochen und einen Turm aus Pfannkuchen zuzubereiten. Zum Glück hatten wir aber tatkräftige Unterstützung unter unserer Anleitung, sodass sich große Talente für den Crepes-Stand auf dem heimatlichen Weihnachtsmarkt hervortaten. Am Ende hat es zum Glück allen geschmeckt, auch wenn es bei manchen Kids noch einer dicken Schicht Chilipulver über dem gesamten Teller bedarf, was ein sehr witziger Anblick war. Für mich war es schön auch mal wieder etwas Nicht-Scharfes zu essen. Nachts wurde dann in den 25. (Hier Weihnachten) reingefeiert, am Lagerfeuer das halbe Feld verbrannt und auf der Bühne ausgiebig getanzt, sodass ein Weihnachtstag verging, der zwar verschiedener nicht sein konnte, aber ein unglaubliches Erlebnis war.
Vor drei Tagen bin ich dann wieder nach Mumbai zurückgekehrt um Silvester hier zu verbringen und auch nach 7 Wochen mal wieder ein paar Bier zu genießen. Nun sitze ich auf dem Bett in meinem Zimmer und schreibe die letzten Zeilen meines hoffentlich nicht zu lang gewordenen Blogeintrags nieder. Ich wünsche euch allen ein fröhliches und gesundes neues Jahr und hoffe, dass ihr alle gut reingerutscht seid und gerade Spaß beim Lesen hattet. Ein Vorsatz fürs neue Jahr ist auf jeden Fall, dass ihr wieder öfter von mir lesen könnt.
In diesem Sinne: Parat bheta!

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Weihnachtsfeier Teil 2

Hallo 🙂

172DB369-EBD0-4588-826C-58A9E8E0264BAm 17.12 war die offizielle Weihnachtsfeier im Agape Village. Ich kam erst an dem Sonntag Mittag dazu, um zu helfen, aber Till hat schon am Samstag die Bühne mit aufgebaut. Das Weihnachtsprogramm war echt schön. Erst wurde gesungen, dann wurden die Tänze von den Kindern aufgeführt. Mich hat es sehr gefreut, die eh schon guten Tänze nochmal auf einem ganz anderen Niveau zu sehen. Till, ich und 2 andere Freieillige aus Argentinien und Costa Rica haben zum Abschluss ein kleines Konzert von Stille Nacht gegeben. Auf Spanisch, Deutsch und Englisch. Nach der Bescherung und einem Abendessen, welches eines solchen Events gebührig ist, klang der Abend mit einem Lagerfeuer aus. Der Freiwillige aus Costa Rica hatte mit den Kindern ein Schlagzeug aus alten Dosen und Reifen gebaut und ihnen einen Rhytmus Crashkurs gegeben. Das gelernte Wissen wurde beim Lagerfeuer gleich angewandt. Die Jamsession, die folgte, war ein guter Abschluss eines gelungenen Abends.

CA340A76-A8C4-472D-B2DB-42F391E79669Weihnachten war sehr ähnlich und so ganz anders als gewohnt. Reinzufeiern und morgens um 1 eine Tanzparty zu veranstalten hab ich an Weihnachten noch nicht erlebt. Die bunte und fröhlich Art zu feiern ist nicht nur sehr indisch, sondern wie ich fand auch sehr passend 🙂 Danach gab es mittags nochmal ein Weihnachtsprogramm für die Freunde, Lehrer und Bekannten der Kids. 150 Leute insgesamt 🙂

Ich hab jetzt knapp 2 Wochen Ferien, in denen es sehr abenteuerlich durch Indien geht. Deswegen wünsche ich euch jetzt schon ein gutes neues gesegnetes Jahr.

Lg Naomi 🙂

Weihnachtsfeier Teil 1

Hey Leute,

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Erstmal sorry, dass ich so unregelmäßig schreibe. Hier im Agape Village ist doch immer etwas zu tun, was mich das Blog schreiben vergessen lässt. Genug über meine unregelmäßigen Beiträge. Momentan ist eine Krankheitswelle auf der Mädels Etage ausgebrochen. Die Hälfte der Mädchen ist krank, manche haben nur eine Erkältung, manche sind durch Fieber richtig ans Bett gebunden. Ich bin dadurch momentan als Krankenpflegerin aktiv, doch auch Till hilft fleißig beim Tee machen. Mehr Decken wurden verteilt und Fenster provisorisch abgedichtet, um die kalte Luft besser draußen zu halten.
Abgesehen davon, bauen wir momentan an einem Ofen. Der Prototyp wurde vom Heimvater genehmigt weshalb wir in den nächsten Tagen einen Art Pizzaofen mit Zement befestigt bauen werden. Denn Weihnachten ohne selbst gebackene Plätzchen sind halt keine richtigen Weihnachten.

Vor 2 Wochen habe ich eine Woche in Mumbai verbracht, um bei den Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier für die Pavement Ministry mitzuhelfen. Erst dachte ich, es gäbe nicht viel zu tun, da wir am Montag noch ganz normal durch die Straßen gelaufen sind und die Klienten besucht und eingeladen haben. 2017-12-22 at 07.11.52Doch schon am Dienstag ging es dann so richtig zur Sache. Wir haben 200 Decken und Mützen mit dem Imcares Siegel versehen und dann schön eingepackt. Das Komplette Office wurde geputzt und Essen für 80 Leute vorbereitet.

 

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Snehalata und Ich sind dafür extra mit dem Bus zu einem der größeren Märkte Mumbais gefahren und haben alles von Papptellern bis hin zu Gewürzen, Kartoffeln und Zwiebeln bekommen.

 

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Zu der Weihnachtsfeier selbst, die am Freitag war, kamen dann tatsächlich auch so viele Leute wie erwartet. Es wurde gesungen, Dankesreden gehalten, gepredigt, gegessen und die Decken dankbar entgegengenommen. Es war echt schön mitzuerleben, wie glücklich die Leute alle waren und wie viele gekommen sind, obwohl doch sehr viele einen sehr weiten weg haben.

Die restlichen Decken wurden von den Mitarbeitern in der Woche drauf direkt beim Ablaufen der Straßen verteilt. Während der Feier war ich Fotograf und durfte nach einem kurzen Crashkurs, wie man Fotos richtig macht, Bilder von der Feier schießen. Am Sonntag ging es dann auch schon wieder ins Agape Village, um die Weihnachtsfeier der Kids mitzuerleben. Doch das ist schon Teil 2.

Liebe Grüße aus Indien :D,

Naomi

Advent mal ganz anders

Hallo Liebe Leser,

Till ist nun auch im Agape Village und es tut gut nicht immer nur Englisch zu reden. Hier im Heim waren die letzen Wochen doch sehr anstrengend und stressig wegen Krankheitsfällen von Yarden und meinerseits und die erhöhte Arbeitslast in der Küche, da wir momentan keine Köchin haben. Jedoch ist es echt ein Geschenk zu erleben wie die Mitarbeiter sich gegenseitig unterstützen und jeder jeden unter die Arme greift so dass die Lasten immer durch mehrere getragen werden.

Ich hab vor 2 Wochen angefangen den Kindern Englisch Unterricht zu geben. Wir haben sie in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe A, die Grundschulgruppe, Gruppe B, Anfänger und Gruppe C die Fortgeschrittenen. Bisher klappt das beibringen von Aussprache Regeln eigentlich ganz gut nur das lernen der Vokabeln noch nicht ganz so gut. Falls es Lehrer oder Nachhilfelehrer unter den Lesern gibt, wie motiviert ihr die Schüler zum lernen? Würde mich über Tipps sehr freuen. Die Kindergeschichten die ich mit Gruppe C gerade lese scheinen den Kindern aber gut zu gefallen und wir kommen gut voran in den Stunden. Man merkt aufjedenfall dass sie sich immer mehr trauen Englisch zu reden was mich echt freut.

Wir erweitern momentan den Anbau auf der Farm und haben Gemüse wie Gurken und Spinat gepflanzt. Das Wetter ist unnormal für die Jahreszeit. Es ist stark bewölkt, regnet ab und zu und die Stromausfälle dauern länger an. Die Schulen wurden heute wegen dem Wetter geschlossen was nicht bei jedem Freude auslöst aber bei den meisten. Es gibt dann aber auch wieder Abende wo man mitten im Dezember ohne Probleme im T-shirt draußen sitzen kann. Die Hauseltern waren beim Anblick von den Bildern des verschneiten Deutschlands ganz entzückt 🙂

Was natürlich im Dezember auf keinenfall fehlen kann ist ein Adventskalender. So haben Till und ich beschlossen einen für die Kids zu gestalten. Leider wurde uns es nicht erlaubt den Familien Kalender aufzuhängen da das Konzept eines Adventskalender für die Kinder völlig fremd ist. Aber es ist auch schönes Gefühl die Schokolade und das kleine Geschenk den Kindern einzelnd geben zu können wenn es Zeit ist deren Türchen zu öffnen.

Liebe Grüße aus Indien und einen gesegneten Start in den Advent,

Naomi 🙂

Von indischen Zügen, Hühnerstall und Cricket

Hallo :),
Es ist doch etwas länger her seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Vom 15.-28. Oktober waren Diwali Ferien. Neben den Sommerferien im Mai sind das die zweiten großen Ferien. Für Weihnachten gibt es nur am 25. einen freien Tag, keine Ferien wie in Deutschland, außer man geht auf eine private christliche Schule. In den Ferien gehen die meisten Kinder zurück zu ihren Familien, dadurch reduziert sich die Anzahl der Kinder im Heim von 25 auf nur 7.

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Ich war die Erste Woche selbst in Mumbai und habe im Office mitgearbeitet. Die Rückfahrt zum Dorf war ein Erlebnis für sich. Diesmal haben wir den Zug genommen und durch die Ferien war er mehr als überfüllt. In den Gängen und zwischen den Sitzen, überall standen/saßen Leute.
Bei einem Stop haben wir dann aus dem Fenster heraus Wada Pav gekauft. Der Indische Burger ist mit einem scharfen Kartoffel mix gefüllt und dann von Weißbrot umgeben. Eine Indische Zugfahrt sollte jeder mal erleben 😀 . Die Türen sind während der Fahrt offen um kühle Luft in die Wagons zu lassen. Auch sind an der Decke des Wagongs überall Ventilatoren angebracht.

Die zweite Woche war ich im Heim und hatte erstmals in meinem Leben sowas wie Ferien auf dem Dorf. Man bekommt nach einem Tag nichts tun den Drang zu arbeiten und aktiv zu werden. So Haben wir den Hühnerstall repariert, so das von nun an keine Katzen mehr reinkommen. Eine hälfte des Hühnerstalls hatte kein Dach mehr. Dieses haben die 4 Jungs und ich durch Bleche wieder hergestellt und anschließend wurde alles durch ein Tuch abgedichtet 🙂
Mehr gab es aber nicht zu tun, weshalb wir uns wieder dem Cricket zugewendet haben. Durch das viele Üben bin ich doch langsam recht gut geworden und hab das Spiel immer besser verstanden. Die ODI (One-Day-International) haben wir im Fernsehen natürlich verfolgt. Diese Spiele zwischen Indien und den anderen Cricketspielenden Nationen dauern wirklich den ganzen Tag, mindesten von 13:30 bis 21:00.

Der Winter bricht so langsam an. Es wird Abends kälter was mich sehr freut da es ein guter Ausgleich zu den 30 Grad ist, die es im laufe des Tages hat. Die Regenzeit ist seit circa 2 Wochen rum und man merkt sofort welche Auswirkungen dies hat. Die Berge die noch Anfang September knallgrün waren sind nun braun mit kleinen Flecken grün.

Liebe Grüße aus Indien, Naomi

Mülltrennung leicht gemacht

Ein Projekt, welches ich leiten sollte hieß „Aktion Mülltrennung im Agape Village“. In Indien wird kein Müll getrennt und eine Müllabfuhr außerhalb von Großstädten hab ich noch nicht entdecken können. Daher wird der Müll einfach auf den Boden geschmissen und landet neben der Straße. Diese Müllhaufen werden gelegentlich auch verbrannt, was bei Plastik doch recht schädlich wird. So starteten wir das Müllprojekt um nicht nur einen Plastikfreien Kompost zu erhalten sondern auch um das Verhalten der Kids zu verändern.WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.41.21

WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.40.58Das eingeführte System ist recht Simpel. Papier, Plastik und Kompost werden getrennt. Restmüll fällt eigentlich keiner an. Für die Essensreste und anderen Kompost wurde schon ein circa 2 1/2 x 1 1/2 x 3/4 M tiefes Loch gegraben. Wir nutzten zwei alte Wassertanks als Papier und Plastik Mülltonnen. Papier malten wir nach deutschem Vorbild Blau an und Plastik wurde Gelb. Das Papier wird verbrannt und für das Plastik schauen wir uns noch nach Recycle Möglichkeiten um.

Nachdem das Projekt fast eine Woche am laufen ist funktioniert es doch recht gut. Ich bin zuversichtlich dass diese einfach Trennung bestand haben wird.

Ich hab mich mittlerweile sehr gut im Agape Village eingelebt und die Zeit vergeht wie im Flug. Mit den Kids schau ich manchmal die U-17 Fußball WM an, die momentan in Indien stattfindet. Sie sind schon ware Deutschland Fans geworden 🙂

Liebe grüße aus dem doch recht verregneten Indien,

Naomi Burg

Q&A mal anders – die ersten 2 Wochen

Hallo :),
1 1/2 offizielle Arbeitswochen sind nun vorbei. Wow des verging echt wie im Flug! Hier sind ein paar Antworten auf noch nicht gestellte Fragen.

DropInCenter KopieWas sind meine Aufgaben vor Ort?
Ich hab diese Woche im Office mitgearbeitet und war Teil von Meenas (Sozialarbeiterin) Team. Hier hab ich in der Klinik und bei der Pavement Ministry mitgeholfen. Es war meine Aufgabe das Team zu unterstützen. Dies erwies sich teils schwerer und teils einfacher als gedacht.

Wieso Schwerer? – zum einen ist das Ablaufen der so genannten “Rounds”, eine fixe Strecke wo wir als Team den Menschen auf der Straße helfen, ziemlich anstrengend. Nicht nur wegen der Hitze sondern auch weil die Distanz insgesamt um die 7-8 Km beträgt die man zu Fuß abläuft.

Wieso Leichter? – bei der Buchhaltung kann ich mich gut einbringen. Ich dokumentiere was wir bei den Rounds gemacht haben und helf Tabellen und Eintragsbücher für die Klinik zu beschriften und vorzubereiten.

Was waren Highlights der Woche?
Bei einem unserer Rundgänge haben wir ein zufrühgeborenes Kind besucht welches im Rotlichtviertel in einer kleinen Zelthütte aufwächst. Dieses Kleine Kind zu sehen, hat mir echt das Herz gebrochen. Ich war aber auch froh, dass das Team regelmäßig vorbeikommt, hilft und schaut wie es dem Kind geht.
Ein weitaus positiveres Highlight war Bushan zu treffen. Obwohl er korperlich beinträchtigt ist und seine Familie und er allesamt unter der Armutsgrenze Leben so strahlen sie doch eine Lebensfreude aus die einfach nur anstekend ist. Das strahlen in den Gesichtern seiner Eltern, als sie uns gezeigt haben, wie er nun mithilfe von Beinschienen laufen kann ist unbeschreiblich.

Wie geht es nun weiter?
Heute geht es weiter ins Agape Village wo ich voraussichtlich einen Monat bleiben werde.

Liebe Grüße aus Mumbai! 🙂
Naomi

P.S. konkrete Fragen einfach in die Kommentare 🙂

Die ersten 48 Stunden

Hallo 🙂 ,

Ich bin am vergangenen Freitag gut in Mumbai gelandet. Kaum war ich aus dem Flughafengebäude herausgetreten war meine erste Assoziationen – Tropenhaus. Schwüle Hitze, Menschen und hupender Verkehr gab es genüge, von der Überschwemmungen war jedoch nichts mehr in Sicht.

Dieses Wochenende hatte ich Zeit mich an die Umgeben und des Klima zu gewöhnen. Vorallem aber an die Schärfe des Essen und an das Essen mit den Fingern. Beides sollte mit der Zeit einfacher werden. Nach einer Kurzen Tour durch die nähere Umgebung wurden auch gleich Punjabis und Indische Süßigkeiten eingekauft.

Heute hatte ich dann meinen ersten offiziellen Arbeitstag. Ich werde als erstes im Projekt Ankur und im Projekt Pavement Ministry mithelfen bis es dann Anfang nächster Woche zum Agape Village weitergeht.

Sobald die Arbeitswoche vorrüber ist und damit auch erzählenswertes passiert ist werde ich natürlich davon berichten 🙂

Liebe Grüße,

Naomi