A late Goodbye from Tim

Hello my Dear Indian friends,

It’s been a while since I wrote my last Blog entry. Now, 2.5 months after my departure from India, I want to send you some last words from Germany. Words of gratitude, of sweet memories, and perhaps of a little nostalgia.

Making a last new friend at the airport of Mumbai

When I started my journey to India back in September 2022, I couldn’t have imagined what a kind of special experience this 11 months abroad would turn out for me. In the beginning I was totally overwhelmed by all
these people, the culture, the lights, the sounds, the food, this new world that suddenly opened up for me. In the first weeks in Agape Village, I struggled a lot to fit in, taking care of the boys and fulfilling my tasks. But as the weeks and even months went by, I noticed a personal growth I never experienced that great before. Things that were stressful and exhausting in the beginning became a comfortable routine. In Agape Village, I learned what it means to lead and to take care of a group of kids, to take responsibility, not only for myself but also for others. I learned how important it sometimes can be to just be the person that is there for someone else at any time. I learned how great a treasure it can be to be a big brother. I learned how much I was actually capable of. What it means to being a part of a home.
I also got to know the boys better, although we used to trouble or tease each other from time to time. There was a lot of stuff going on with you guys: playing Cricket, Volleyball and countless sessions of UNO. We always cleaned the kitchen really properly and went to school no matter the weather!

My favorite place to be in Agape Village. The sundawn is priceless!

We really shared a good bit of time together. I will never forget your funny jokes and creative ideas. Sometimes you guys had a special way of making me laugh.

Since my return to Germany, I really miss having this fixed task that needs to be done. I miss being a caretaker. And I miss working in a team with a mission.

August 2023 was spent visiting some friends and family.

The campus of the highschool. I live in the house marked with the red arrow.

And on 06th September my highschool started: Social work and theology. It’s good to be here, but it’s also hard leaving something behind that brought me so much life, joy and strength. But as I continue to search and keep my hopes up, I will eventually find the place where God wants me to be.

So, thanks for the time with you, this year in India is an experience I will always remember in my heart. Special Greetings to all the boys I could serve in Agape Village. Tim Dada is happy he got to know you.

Tim : )

Hallo an euch alle,

Ein später Abschied

Es ist schon eine Weile her, seit ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe. Nun, 2,5 Monate nach meiner Abreise aus Indien, möchte ich euch ein paar letzte Worte aus Deutschland zukommen lassen. Worte der Dankbarkeit, der schönen Erinnerungen und vielleicht ein wenig Nostalgie.

Als ich im September 2022 meine Reise nach Indien antrat, konnte ich mir nicht vorstellen, was für ein besonderes Erlebnis diese 11 Monate im Ausland für mich sein würden. Am Anfang war ich völlig überwältigt von all diesen Menschen, der Kultur, den Lichtern, den Geräuschen, dem Essen, dieser neuen Welt, die sich plötzlich für mich öffnete. In den ersten Wochen im Agape Village hatte ich große Mühe, mich anzupassen, mich um die Jungs zu kümmern und meine Aufgaben zu erfüllen. Aber im Laufe der Wochen und sogar Monate bemerkte ich eine persönliche Entwicklung, die ich noch nie zuvor so großartig erlebt hatte. Dinge, die am Anfang stressig und anstrengend waren, wurden mit der Zeit zu Gewohnheiten. Im Agape Village habe ich gelernt, was es bedeutet, eine Gruppe von Kindern im Alltag zu leiten, auf sie aufzupassen und Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere. Ich habe gelernt, wie wichtig es manchmal sein kann, einfach die Person zu sein, die jederzeit da ist. Ich habe gelernt, was für ein großer Schatz es sein kann, ein großer Bruder zu sein. Ich habe viel gelernt, wozu ich tatsächlich fähig bin. Was es bedeutet, ein Teil eines Zuhauses zu sein.
Mit der Zeit lernte ich auch die Jungs besser kennen, obwohl wir uns ab und zu ärgerten oder auf die Nerven gingen. Bei euch war viel los: Cricket spielen, Volleyball und unzählige Runden UNO. Wir haben die Küche immer ordentlich geputzt und sind bei jedem Wetter zur Schule gegangen!
Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht. Ich werde eure lustigen Witze und kreativen Ideen nie vergessen. Manchmal hattet ihr eine besondere Art, mich zum Lachen zu bringen.

Seit meiner Rückkehr nach Deutschland vermisse ich es, feste Aufgaben zu haben, die erledigt werden müssen. Ich vermisse es, ein Betreuer und Begleiter zu sein. Und ich vermisse die Arbeit in einem Team mit einer Mission.
Den August 2023 verbrachte ich damit, einige Freunde und Familie zu besuchen. Und am 06. September begann mein Studium an der Internationalen Hochschule Liebenzell: Soziale Arbeit und Theologie. Es ist schön, hier zu sein, aber es ist auch schwer, etwas zurückzulassen, das mir so viel Leben, Freude und Kraft gebracht hat. Doch während ich weitersuche und nicht aufgebe, werde ich schließlich den Platz finden, den Gott für mich bestimmt hat.

Vielen Dank für die Zeit mit euch allen, dieses Jahr in Indien ist eine Erfahrung, an die ich mich immer im Herzen erinnern werde. Besondere Grüße an alle Jungs, denen ich im Agape Village dienen durfte. Es war toll, euch kennengelernt zu haben.

Tim : )

Romans letzte Eindrücke

Nun befinde ich mich schon im letzten Monat meines einjährigen Aufenthalts in Indien. Diesen Blog möchte ich dafür nutzen, euch meine Erlebnisse neben des Dienstes mitzuteilen.

Zwischenseminar

„Anfang des Jahres wahren wir auf einem Seminar im südlichen Teil Indiens. Geleitet wurde das Ganze von Xavier und seiner Familie. Im Austausch und der Gemeinschaft mit anderen Deutschen Freiwilligen entstanden neue Beziehungen und Freundschaften.“

„Nach dem Zwischenseminar machten wir eine kleine Reise vom südlichsten Punkt Indiens bis nach Mumbai zurück entlang der Küste. Auf dem Weg besuchten wir mehrere Städte und Orte. Übernachteten und fuhren ein paar Tage auf einem Boot den Fluss entlang . Ritten auf Elefanten die wir am Tempel fanden. Schwammen in einem Bach am Wasserfall…

… Erkundigten Sehenswürdigkeiten mit Rikschafahrern. Ritten auf einer Kutsche zum Schloss. Sahen den Sonnenaufgang am Treffpunkt des Indischen Ozeans, des Arabischen Meeres und des Golfs von Bengalen.
Kletterten auf das Dach einer Kirche. Und jede Menge mehr.“

 

„Im Mai haben meine Eltern mich für 2 Wochen besucht. Sie hatten die Möglichkeit meine Arbeit hier vor Ort sehen zu können. Es gab ein leckeres indisches Abendessen mit meiner Gastfamilie und ich durfte sie eine ganze Woche durch Mumbai rumführen.“

„ Die andere Woche verbrachten wir im Dorf. Erkundigten die schöne Natur Indiens. Feierten den 50. Geburtstag meines Vaters und den 20. Geburtstag von Tim am 27. Mai…

 

… Abschließend möchte ich mich bei jeder Person bedanken die ich in meinem Indien Aufenthalt kennenlernen durfte. Bei allen neuen Freunden die mir ans Herz gewachsen sind. Und für die Liebe die in der Gemeinschaft unter uns war.“

 

 

 

 

Aji – Oma

Am Dienstag hatten wir die Ehre ein neues Projekt von Imcares in Pune kennen zu lernen. Unser halber Seek & Care Vorstand (Nancy, Mareike und ich, Rebekka) war mit dem Leiter Timothy Gaikwad vor Ort.

Betreuerin Asha und die Küchenhilfe

„Aji“ ist ein liebevolles Wort für „Oma“. Und das ist genau die Zielgruppe des Projekts. Inmitten des bekanntesten Rotlichtviertels in Pune werden Seniorinnen betreut, die mindestens ihr halbes Leben als Zwangsprostituierte tätig waren und nun für die Gesellschaft „unbrauchbar“ geworden sind. Sie haben keine Familie, niemanden an den sie sich wenden können, um ihre Sorgen und Nöte auszusprechen. Der Titel des Projekts „Aji“ gibt ihnen eine Identität und spricht ihnen eine Rolle in der Gesellschaft zu.

Wir durften die Betreuerin der Frauen kennen lernen, die das Projekt vor Ort leitet. Asha ist sehr herzlich und eigentlich bereits in Rente. Dennoch kümmert sie sich so leidenschaftlich um die Frauen und diese vertrauen ihr. Selbst hat sie uns gesagt, dass dieses Vertrauen die Basis dieser Arbeit sei, ohne die sie sich nicht für die Frauen einsetzen könne.

Aktuell ist das Projekt in der Pilotphase. Es werden die Bedürfnisse der Frauen erörtert und sie werden befragt, wo sie Unterstützung benötigen. Keine der Frauen besitzt Papiere. Dies ist eine der ersten Aufgaben, um die sich Imcares kümmert. Anschließend werden die Frauen dabei unterstützt die ihnen zustehende Rente zu beantragen. Auch wenn dies nicht für den gesamten Lebensunterhalt ausreicht, ist dies dennoch eine finanzielle Hilfe der Regierung, die genutzt werden darf.
Einmal im Monat bekommen die Frauen Nahrungspakete in Form von Trockenrationen (Reis, Linsen, etc).
Ansonsten ist die größte Aufgabe, den Frauen zuzuhören und ihnen einen Raum zu geben, in dem sie gemeinsam lachen und weinen dürfen.

Die Frauen sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Sie erzählten uns ihre Geschichten, die uns alle sehr bewegten. Wir alle hatten Mühe unsere Tränen zurück zu halten. Gleichzeitig war es wie Balsam für die Seele zu erleben, wie sie miteinander lachen konnten und somit für kurze Zeit der Seelenschmerz in den Hintergrund rückte.

Aji ist ein sehr wertvolles Projekt. Einmal mehr hat Imcares eine Nische gefunden, in der noch keine NGO vor ihnen aktiv geworden ist. Die Frauen sind sehr dankbar.
Auch ich bin dankbar. Dankbar, dass es dieses Projekt gibt. Dankbar für Asha, die sich so liebevoll um die Frauen kümmert. Dankbar, dass diese Frauen an diesem Tag gekommen sind und wir sie treffen konnten. „Wir haben keine Eltern, keine Familie. Wo sollten wir sonst hingehen?“, antwortete eine der Frauen auf meine Worte. Wie gut, dass sie nun als „Aji“ ihren Platz finden dürfen.

Welcome to Agape Village

Nach einer kurvenreichen Fahrt durch die sehr grünen Berge sind wir gut im Agape Village angekommen.

Wir wurden hier von den Heimeltern und den Kindern herzlich begrüßt. Alle waren aufgeregt, wir Ankömmlinge und die Bewohner des Agape Village. Bei einem leckeren Begrüßungstee machten wir uns miteinander vertraut. Danach bezogen wir alle unsere sehr liebevoll vorbereiteten Unterkünfte. Die Zeit bis zu unserem ersten indischen Abendessen im Village verbrachten wir mit den Kindern und verschiedenen Spielen.

Am nächsten Tag war schulfrei, weil am 02.10.2023 in Indien Gandhis Geburtstag als Feiertag begangen wird. Damit war das unsere Gelegenheit ein schönes Sportfest zu veranstalten.

Wir jagten die Kinder durch sechs Stationen:
Hindernislauf, Fliegerweitflug, Zielwurf, Eierlauf, Dreisprung, Sackhüpfen, Seilspringen und Bottle-Flip

Alle hatten dabei viel Spaß, gaben sich große Mühe und waren mit viel Eifer dabei.
In jeder Disziplin wurden die Besten ermittelt, aber jedes Kind erhielt am Ende eine Medaille. Als Belohnung für den schweißtreibenden Einsatz konnte sich jeder über eine kleine Überraschung freuen. Als weiteres Highlight duften auch wir Erwachsenen bei den einzelnen Stationen unser Können vorführen. Das war für die Zuschauer sehr lustig, weil wir nicht ganz so geschickt wie die Kinder waren.

Die mitgebrachten Utensilien, wie Springseile, Flieger und Hüpfsäcke, beschäftigten die Kinder noch bis zum Abend.

Melissa stellt sich vor

Hallo, ich bin Melissa.
Ich bin 23 Jahre alt und beende gerade meine Ausbildung als Kinderkrankenschwester. Nach meinem Abschluss geht es für mich direkt nach Indien ins Agape Village.

Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen und habe es schon immer geliebt viele Menschen um mich zu haben. Vor allem die Arbeit mit Kindern bereitet mir viel Freude.
Während meiner Ausbildung habe ich in einer Kinder- und Jungendpsychatrie gearbeitet. Da wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist so behütet und geliebt aufzuwachsen, wie ich es bin. Ich durfte lernen und sehen, dass ich diese Liebe, die ich erfahren habe an diese Kinder weitergeben kann.

Ich freue mich schon sehr darauf die Kinder im Agape Village kennen zu lernen, mit ihnen gemeinsam ein Stück ihres Lebens zu gehen und auch mit ihnen diese Liebe zu teilen.

In meinem Jahr hoffe ich viele neue Menschen, die Sprache, die Kultur kennenzulernen, meine Komfortzone zu verlassen und  auch über mich hinauszuwachsen.

Amelie stellt sich vor

Warum Indien?
Das ist die Frage die ich mir selber auch gestellt habe
Ich bin Amelie 19 Jahre alt und werde jetzt mit Melissa für ein Jahr nach Indien in das wunderschöne Agape Village gehen.
Ich lebe mein ganzes Leben schon in Hamburg und bin hier sehr privilegiert aufgewachsen. Jetzt möchte ich davon etwas zurückgeben und ein Jahr für die Kinder im Kinderheim da sein. Timothy hat gesagt das Einzige was wir machen können ist unsere Freude weitergeben und das möchte ich so gut wie es geht probieren.
In Hamburg durfte ich auch schon viel mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und ich habe zum Erneuten mal gemerkt, dass mein Herz dabei aufgeht, deswegen freu ich mich jetzt besonders für das Jahr ein Teil der Familie im Kinderheim sein zu dürfen.
Es ist ein Privileg für mich das Jahr im Kinderheim zu verbringen und auch wenn ich meine Sorgen und Gedanken habe, denk ich dass ich so viel neues dazu lernen werde von der Kultur und den Kindern und das Wissen schenkt mir in den Momenten wieder neue Kraft und noch mehr Vorfreude.
Warum es genau Indien ist, weiß ich immer noch nicht. Aber ich freu mich sehr die Kultur, die Menschen und das ganze Land kennenzulernen.
Ich freu mich euch dabei mitnehmen zu können und dass ihr auch ein Teil von meinem Auslandsjahr sein könnt.

Ganz liebe Grüße
Amelie

Als Krankenschwester in Mumbai

Hi ich bin Regina und hab einen 2 Wöchigen ITHA Anfang bis Mitte Februar bei Imcares gemacht. In diesem Blogeintrag will ich euch ein bisschen von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten.

Als Krankenschwester in Mumbai, dass hört sich vielleicht einfach an, aber ich hatte so meine bedenken. Zum einen, da ich die Sprache überhaupt nicht verstehe und nicht wusste wie es mit der Kommunikation funktionieren wird, zum anderen aber auch, weil ich das System der Wundversorgung in Deutschland kenne und mein Wissen sich darauf aufbaut. Aber: die bedenken waren absolut unberechtigt. In Mumbai wurde ich Liebevoll aufgenommen und bin extrem positiv überrascht, von dem Gesundheitssystem in Indien. Da wo ich komplette Hoffnungslosigkeit erwartet hatte, sah ich Hoffnung und zwar bei Menschen mit unterschiedlichsten Wunden, Krankheiten, aber auch bei den Kindern aus dem Ankur Projekt. In verschiedenen Bereichen konnte ich ein wenig meine Erfahrungen mit einbringen und ich habe es geliebt, mit den Mitarbeitern von Imcares die täglichen Rounds durch Mumbai zu drehen. Beim verbinden der Wunden waren es wirklich nur Kleinigkeiten, wo ich Veränderungen vorgeschlagen habe (dazu muss ich aber auch sagen, dass es nicht extrem viele Wunden zu versorgen gab) wie z.B. die Mullbinde vom Fuß Richtung Herzen zu wickeln. Das Ankur Projekt hat es mir mehr angetan. Ich werde einen Besuch nicht vergessen. Wir haben einen jungen Mann im Alter von ca. 17 Jahren besucht, der nach einem Epileptischen Anfall sein Gedächtnis zum größten Teil verloren hat. Dazu kommt noch, dass seit dem Epileptischen Anfall die Orale Ernährung eingestellt worden ist und er über eine Nasensonde ernährt wird. Jedoch nicht Ausreichend genug. Dies hatte zur folge das der Junge Mann enorm Gewicht verloren hat und sich nicht mehr alleine Bewegt. Seine Mutter kümmert sich Liebevoll um ihn, aber die Versorgung ihres Sohnes geht auch auf ihre Gesundheit. Ich war Dankbar, dass mir das Rückenschonende Arbeiten in Deutschland ein Anliegen war und ich mich immer wieder mit Kinästhetik beschäftigt habe (was ganz einfach Ausgedrückt, die Bewegungslehre ist). So konnte ich der Mutter und einigen Mitarbeitern erklären, wie sie eine Person im Bett bewegen können, ohne selber viel Kraft aufzuwenden und die Kraft in der zu Bewegenden Person zulassen. Es hat mir Freude bereitet mein Wissen zuteilen wo es nötig war. Beide Seiten haben praktisch gelernt. Ich von ihnen und sie von mir.

Nach ca. 2 Wochen in Mumbai, habe ich einen ersten Einblick in das Indische Gesundheitssystem erhalten und ebenfalls in die Arbeit von Imcares. Trotz Sprachbarriere durfte ich vieles dazu lernen und hoffe bald wieder in Mumbai das Team unterstützen zu dürfen. Es ist unbeschreiblich was das Team täglich leistet und es war ein großer Segen ein Teil von Ihnen für zwei Wochen zu sein. Das was ich theoretisch alles auf der Homepage von Seek and Care lesen konnte, durfte ich zum Teil praktisch erleben. Was ich ganz besonders in den zwei Wochen lernen durfte, ist das die Menschen, egal ob Mitarbeiter oder Klienten, bereit sind das Letzte aus Dankbarkeit abzugeben. Wo ich mich häufig noch an mein Letztes geklammert habe, haben sie bereitwillig abgegeben. Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ich will dies von ihnen lernen.

Auf einem der Fotos seht ihr meinen Lieblingsort in Mumbai. Marine Drive. Es war irgendwie schnell klar, dass ich an diesem Ort abschalten kann und in Ruhe alles Reflektieren kann was ich sehe und erlebe. Also auch ein Tip von mir an alle die nach Mumbai gehen: Besucht diesen Ort und genießt den Sonnenuntergang. Er ist einfach wunderschön 😊

Das erstmal als kleinen Einblick von meinem ersten Besuch in Mumbai bei Imcares. Hoffentlich bleibt es nicht der letzte Einblick und mein Visum wird im Sommer wieder so schnell genehmigt wie diesesmal.

Herzliche Grüße

Regina

 

Marine Drive – Mumbai
Regina im Einsatz mit Imcares

Silvester im Agape Village

Und ab ins neue Jahr!

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr 2023. Hoffentlich seid ihr alle gut ins neue Jahr gestartet. Wir hier im Agape Village sind wir auf jeden Fall gut ins neue Jahr gerutscht. 

Unser Silvester hat mit einem späten, leckeren Abendessen begonnen. Danach haben wir es uns auf Decken um ein großes Lagerfeuer gemütlich gemacht. Während wir das Feuerspiel beobachten sangen wir einige Lieder und Kaka hielt einen kleinen Input für uns. Anschließend haben wir alle geteilt wofür wir 2022 dankbar sind und gemeinsam gebetet. Anders wie bei uns wo man gespannt wartet bis es endlich genau 0 Uhr ist und man dann direkt gratuliert und los böllert, ging unsere Gebet über 0 Uhr hinaus und danach hat man gesagt „ oh, es ist ja schon 12!“

Wir haben uns allen gegenseitig ein frohes neues gewünscht und ein paar Bekannte, Timothy, Sonali und Pastor Uncle angerufen. Einer der Jungs hatte auch noch Geburtstag, deshalb haben wir dann auch noch einen Kuchen angeschnitten und ihm gesungen. Ein paar sehr laute Böller wurden angezündet, die alle zusammen schrecken ließen. Zu Feier des Tages gab es dann noch sehr leckeres Hühnchen  und einen warmen Tee. Die Musik wurde dann noch laut aufgedreht und wir haben zusammen getanzt bis alle müde waren und wir glücklich und voll ins Bett gefallen sind.

Was mich echt gewundert hat, die Inder lassen gefühlt das ganze Jahr Rakete in die Luft aber anSilvester habe ich kein einziges Feuerwerk gesehen. So sind eben die Unterschiede. 

Jetzt haben wir 2023 und ich bin gespannt was uns dieses Jahr alles erwarten wird.

Ich wünsche euch allen ein gesegnetes neues Jahr!

Ganz liebe Grüße aus Indien🤗

Eure Jael

Ja ja, wenn Weihnachten ist …

… dann ist es bei uns kalt und grau, wir bewegen uns nur noch in dicken Jacken umher oder bleiben am liebsten gleich zu Hause. Das Eigenheim wird gemütlich eingerichtet und mit Kerzen, Engeln, vielen Lichtern, Männern in roten Mänteln, Christkindern und bei mir in Sachsen auch mit Pyramiden, Rachermanneln und Schwibbogen zugepflastert, um sich auf die süßeste Zeit des Jahres einzustimmen.

Gekennzeichnet wird diese alle Jahre wieder durch vertraute Lieder, köstliche Gerüche, fröhliche Gesichter, Stress, Vorfreude, Krippenspiele und im besten Fall auch Andacht.

Jetzt bin ich allerdings nicht da zu Weihnachten, wo ich sonst immer bin, und deshalb war alles etwas anders. Wenn ihr wissen wollt, wie eine Weihnacht ohne Eisblumen, Tannenbäume und Christstollen aussieht, dann lasst euch von mir, Tim, gerne in diese andere Weihnacht mit hineinnehmen. : )

Es ist Ende November. Weihnachten fühlt sich noch sehr weit weg an, und ich vergesse ganz, mich darauf einzustimmen. Ungewohnterweise waren im Village immer noch keine Lebkuchenherzen zu erwerben, dabei müsste die Saison doch schon vor einem Monat angefangen haben?! Naja, ich lade mir jetzt etwas passende Musik herunter, um Weihnachten trotzdem zu fühlen.

Mitte Dezember ist sehr viel zu tun. Zeit ist begehrtere Mangelware als jemals zuvor, denn es ist an uns, das Weihnachtsprogramm in die Wege zu leiten! Also ab geht es ans Lieder Einstudieren, Tänze Üben und Sketche Proben. Ach ja, Dekoration wäre auch nicht schlecht und vielleicht noch etwas Gebäck. Auf Jaels Initiative hin haben wir ein paar Süßigkeiten hübsch eingepackt um den Kindern jeden Tag eines zu geben. Davor war das Prinzip Adventskalender hier noch nicht bekannt.

Es ist erstaunlich, wie schon die simple Tätigkeit, gemeinsam Snickers-Riegel in lila-glänzendes Papier einzuwickeln, in mir das Gefühl erzeugt, mitten in einer Weihnachtswerkstatt zu arbeiten. Grüße an dieser Stelle an die Wichtel von Weihnachten im Schuhkarton, hab‘ euch liebt, nächstes Jahr bin ich wieder da, dann können wir das auch wieder machen. 😛

Am 17. Dezember schließlich feiern wir gemeinsam mit vielen Gästen und Freunden von Imcares Weihnachten. Den Plastik-Tannenbaum haben wir mit bunten Kugeln, wi(n)zigen Weihnachtsmännern, Glöckchen und glänzenden Trommeln geschmückt. In den Kinderzimmern hängen goldene, grüne und rosa Girlanden von den Decke, die ich eher der Kategorie Geburtstags-Deko zugeordnet hätte, aber schließlich feiern wir einen sehr bedeutenden Geburtstag. Auf den Büschen sowie in den oberen Stockwerten blinken Lichterketten, einen großen Stern haben wir vor das Eingangstor gehangen und einen Stall, bestehend aus einem Holzgestell, vielen Ährenbündeln und natürlich den ungewöhnlichen Teilnehmern der ersten geweihten Nacht, gibt es auch.

Stern der unseren Gästen den Weg weist
Weihnachtsfrühstuck
Weihnachtsbaum

Das Programm war sehr schön. Ich habe mit den großen Jungs einen Tanz aufgeführt, was sehr viel Spaß gemacht hat, die Mädchen hatte gleich drei eindrucksvolle Tänze, und gemeinsam mit den kleinen Kids haben wir ein Bewegungslied gesungen, das ich auf der Gitarre begleiten durfte. Da muss ich selbst mich nicht so viel bewegen. xD

Sketche gab es ebenfalls und danach noch gutes Essen.

Ein paar Tage später haben wir ein Weihnachts-Lagerfeuer gemacht, das war sehr entspannt und Jael und ich sind sogar nach Mumbai gefahren um dort mit den übrigen Angestellten von Imcares zu feiern.

Insgesamt war es schon Weihnachten, aber man musste sich oft daran erinnern, weil es einem nicht so permanent unter die Nase gehalten wird wie bei uns. Ich habe im Dezember aber gern Weihnachtslieder angehört und sie ziemlich gefühlt, das war schon toll.

In den Pausen wurde nicht nur ab und zu ein Räucherkerzchen, sondern auch etwas Lebkuchen genossen, was mir beides freundlicherweise von meiner Familie zugeschickt wurde. Danke euch. 🙂

Die ganzen Familienfeiern fallen halt weg und allein die Tatsache, dass ich mich selbst auf dem Schulweg so viel bräune, dass an meinen Füßen erkennbar ist, wo die Sandalen aufhören, verhindert, dass ich in so eine gemütliche Gefühlslage komme wie gewöhnlich.

Oder das gemeinsame Plätzchenbacken und ruhige Lieder singen, das fehlt.

Ich bin nicht traurig deswegen, es war eben anders und jetzt geht es mit dem Nächsten weiter, ich werde ja noch oft genug Weihnachten feiern können, nächstes Jahr, das morgen beginnt, werde ich es umso mehr genießen können.

Für mich war das hier eine sehr schöne wenngleich stressige Zeit und ich bin froh, das erlebt zu haben.

Wir sollten zu Weihnachten mehr tanzen, das macht viel Freude. 😀

Ich hoffe, ihr hattet gute Weihnachten, wünsche euch einen guten Rutsch sowie Freude im nächsten Jahr.

Euer Tim = )

Zwei neue Projekte in Mumbai und Pune

Projekt Disha zahlt Schulgebühren und Schulmaterialien für begabte Kinder aus bedürftigen Familien in Mumbai.

Eine gute Schulbildung ist wegweisend für den weiteren Lebensweg. Um ihren Kindern Bildung zu ermöglichen, nehmen Familien hohe Schulden auf. Zwar gibt es an staatlichen Schulen keine Schulgebühren, doch Schulmaterialien oder Fahrtkosten müssen gezahlt werden. Wenn Jugendliche und junge Erwachsene eine High School oder Universität besuchen, können sie nicht zum Familieneinkommen. Geraten Eltern in finanzielle Schwierigkeiten, gerät sofort auch die schulische Bildung der Kinder in Gefahr.

“We have to find a way, where they find no way.” Timothy Gaikwad, Imcares

Für ausgewählte Kinder und Jugendliche werden Stipendien für ein Schuljahr vergeben, um familiäre, finanzielle Krisen zu überbrücken. Während dieses Jahres werden die Schüler und ihre Familien sozialpädagogisch begleitet, durch monatliche Hausbesuche. Ein Stipendium deckt etwa die Hälfte der jährlichen Kosten an Schulgebühren oder schulnahen Kosten wie Schulmaterialien und Fahrtkosten. Stipendiaten können Schüler von staatlichen oder privaten Schulen sein, College-Studierende oder Teilnehmer von beruflichen Ausbildungskursen. Ein Stipendium wird mit 10 000 INR angesetzt, was umgerechnet etwa 110 € betragen. Im Jahr 2022 konnten 15 Kinder und junge Heranwachsende ein Stipendium erhalten.

Im April 2022 fand das Kick-Off-Meeting für das Projekt Disha statt. Die Beteiligten Mitarbeitenden von Imcares und Nancy Reichel von Seek and Care waren anwesend.

Meeting imcares

Nancy Reichel besuchte mit Timothy Gaikwad Familien auf den Straßen Mumbais, für die die Förderung vorgesehen ist. “Ich war überrascht, dass ich mich mit allen Kindern und Müttern in englischer Sprache unterhalten konnte. Das hohe Bildungsniveau der Kinder stach sofort heraus. Umso verblüffender war es, die Wohnungen aus Zeltplanen am Straßenrand mitten in Mumbais Altstadt zu sehen. Zwei Fakten, die scheinbar nicht zusammen passen.” Nancy Reichel

Im Jahr 2022 konnte ein weiteres Projekt initiiert werden. Imcares ist nun nicht nur im Rotlichtmilieu und auf den Straßen Mumbais aktiv, sondern auch in Pune. Auch im 150 km entfernten Pune ist Prostitution ein Thema. Was passiert mit den Frauen, die zu alt für das Business geworden sind? In der Regel stranden sie ohne Altersvorsorge und familiären Schutz auf den Straßen. Für diese Frauen wurde eine Beratungsstelle eingerichtet. Ein Raum in Pune wurde gemietet und eine Mitarbeiterin eingestellt, die mehrmals wöchentlich mit den Frauen in Kontakt tritt.