Mülltrennung leicht gemacht

Ein Projekt, welches ich leiten sollte hieß „Aktion Mülltrennung im Agape Village“. In Indien wird kein Müll getrennt und eine Müllabfuhr außerhalb von Großstädten hab ich noch nicht entdecken können. Daher wird der Müll einfach auf den Boden geschmissen und landet neben der Straße. Diese Müllhaufen werden gelegentlich auch verbrannt, was bei Plastik doch recht schädlich wird. So starteten wir das Müllprojekt um nicht nur einen Plastikfreien Kompost zu erhalten sondern auch um das Verhalten der Kids zu verändern.WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.41.21

WhatsApp Image 2017-10-14 at 13.40.58Das eingeführte System ist recht Simpel. Papier, Plastik und Kompost werden getrennt. Restmüll fällt eigentlich keiner an. Für die Essensreste und anderen Kompost wurde schon ein circa 2 1/2 x 1 1/2 x 3/4 M tiefes Loch gegraben. Wir nutzten zwei alte Wassertanks als Papier und Plastik Mülltonnen. Papier malten wir nach deutschem Vorbild Blau an und Plastik wurde Gelb. Das Papier wird verbrannt und für das Plastik schauen wir uns noch nach Recycle Möglichkeiten um.

Nachdem das Projekt fast eine Woche am laufen ist funktioniert es doch recht gut. Ich bin zuversichtlich dass diese einfach Trennung bestand haben wird.

Ich hab mich mittlerweile sehr gut im Agape Village eingelebt und die Zeit vergeht wie im Flug. Mit den Kids schau ich manchmal die U-17 Fußball WM an, die momentan in Indien stattfindet. Sie sind schon ware Deutschland Fans geworden 🙂

Liebe grüße aus dem doch recht verregneten Indien,

Naomi Burg

Von Fußball, Chapati und dem großen Ausmisten

Hallo :),

Nach einer langen Blogpause mal wieder ein Update von mir. Ich bin jetzt seit fast 2 Wochen im Agape Village und es ist so einiges passiert. Ich werde hier im Heim vielseitig eingesetzt. Mal bin ich Assistenz Köchin, mal Nachhilfelehrerin, mal Fußballcoach aber meistens einfach nur Didi – große Schwester.

In der Küche helfe ich viel mit da ich die Indische Küche besser kennen lernen will. Hier fängt die Arbeit um 6:30 an. Mit Yakob oder Jarden (Hausmutter) bereite ich das Frühstück vor. Nur am Schulfreien Sonntag gibt es sowas wie ausschlafen, da muss man erst um 7:30/8:00 auf der Matte stehen. Ich dachte am Anfang, dass ich das frühe Aufstehen nicht verkraften werde. Jedoch gewöhnt man sich mit der Zeit an fast alles. Mittlerweile

WhatsApp Image 2017-09-27 at 18.46.53Ist es sogar schon fast entspannend so früh aufzustehen und nach getaner Arbeit draußen in Ruhe einen Chai Tee zu trinken 🙂 Mittags und Abends helfe ich Mauschi, die angestellte Köchin, beim schneiden, abspülen, putzen und beim Chapati backen.
Nachhilfelehrer bin ich Abends während die Kids ihre Hausaufgaben machen, Vor allem in English und in Mathe, welches auch auf English unterrichtet wird, helfe ich viel. Mit viel Geduld bekommt man auch Erfolgserlebnisse 🙂 Mangesh und ich haben angefangen an den freien Tagen also 1 mal in der Woche einen Englischkurs zu starten. Während ich die Grammatik erkläre und an die Tafel male übersetzt er 🙂 Die Kinder hören so gut und sind so ruhig das ist der Hammer.

Fußball wird meistens im Hof gespielt. Auf dem Kies bilden zum einen eine Treppe und zum anderen ein kleiner Strauch und ein Pinguin Mülleimer die benötigten Tore. Barfuß, FlipFlops oder richtige Schuhe – es ist egal welches Schuhwerk man trägt solange man rennen kann jedoch hab ich für mich gelernt nur bei richtigen Schuhen bekommt man keine Blasen. Die Jungs spielen fast täglich und haben mich herzlichst in ihre Spielgemeinschaft aufgenommen. Doch auch die Mädels haben am Sport gefallen gefunden. Nachdem ich ihnen ein paar Basics gezeigt habe ging es auch gleich ans Spielen, Ihr Fazit war am Ende :“ Didi, tomorrow Football?“

 

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mein fertiges Zimmer =)

Der Anlass für das große Ausmisten war ich. Ich sollte nämlich in ein altes Mitarbeiterzimmer auf der Mädchen Etage bekommen doch dieses wurde bis vor kurzem noch als Abstellkammer verwendet. Doch wenn man so viele fleißige Kids hat die mithelfen geht so ein Umräumen auch echt schnell.
Das Zimmer wurde anschließend noch geputzt und neu gestrichen. In den nächsten paar Tagen werde ich dann vom Gästezimmer dorthin ziehen.

Liebe Grüße aus dem Agape Village 🙂

Naomi

Q&A mal anders – die ersten 2 Wochen

Hallo :),
1 1/2 offizielle Arbeitswochen sind nun vorbei. Wow des verging echt wie im Flug! Hier sind ein paar Antworten auf noch nicht gestellte Fragen.

DropInCenter KopieWas sind meine Aufgaben vor Ort?
Ich hab diese Woche im Office mitgearbeitet und war Teil von Meenas (Sozialarbeiterin) Team. Hier hab ich in der Klinik und bei der Pavement Ministry mitgeholfen. Es war meine Aufgabe das Team zu unterstützen. Dies erwies sich teils schwerer und teils einfacher als gedacht.

Wieso Schwerer? – zum einen ist das Ablaufen der so genannten “Rounds”, eine fixe Strecke wo wir als Team den Menschen auf der Straße helfen, ziemlich anstrengend. Nicht nur wegen der Hitze sondern auch weil die Distanz insgesamt um die 7-8 Km beträgt die man zu Fuß abläuft.

Wieso Leichter? – bei der Buchhaltung kann ich mich gut einbringen. Ich dokumentiere was wir bei den Rounds gemacht haben und helf Tabellen und Eintragsbücher für die Klinik zu beschriften und vorzubereiten.

Was waren Highlights der Woche?
Bei einem unserer Rundgänge haben wir ein zufrühgeborenes Kind besucht welches im Rotlichtviertel in einer kleinen Zelthütte aufwächst. Dieses Kleine Kind zu sehen, hat mir echt das Herz gebrochen. Ich war aber auch froh, dass das Team regelmäßig vorbeikommt, hilft und schaut wie es dem Kind geht.
Ein weitaus positiveres Highlight war Bushan zu treffen. Obwohl er korperlich beinträchtigt ist und seine Familie und er allesamt unter der Armutsgrenze Leben so strahlen sie doch eine Lebensfreude aus die einfach nur anstekend ist. Das strahlen in den Gesichtern seiner Eltern, als sie uns gezeigt haben, wie er nun mithilfe von Beinschienen laufen kann ist unbeschreiblich.

Wie geht es nun weiter?
Heute geht es weiter ins Agape Village wo ich voraussichtlich einen Monat bleiben werde.

Liebe Grüße aus Mumbai! 🙂
Naomi

P.S. konkrete Fragen einfach in die Kommentare 🙂

Bhushan’s Geschichte

Bhushan ist ein Junge voller Lebensfreude und Potential. Seine Behinderung bedeutete auf den ersten Blick jedoch Schande, Ignoranz und Verleumdung. Durch Imcares konnte all das in Freude, Wertschätzung und Annahme verwandelt werden.
Bhushan’s Geschichte bewegt Herzen ….

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Filmvorstellung am Erzbischöflichen Abendgymnasium Bamberg

Bericht Offenes EAG
Mi, 26. April 2017, 19.30 – 21.00 Uhr

Bei seinen Aufenthalten im Ausland versucht Timothy Gaikwad in erster Linie, die Arbeit seines indischen Vereins voranzubringen. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen außerhalb der Gesellschaft Indiens in ihren aussichtlosen Situationen eine Stimme zu geben. Die Mitarbeiter von IMCARES halten in den Slums Mumbais Ausschau nach Hilfsbedürftigen, denen sie dann die oft schon lebensnotwendige Hilfe zukommen lassen.

IMG_7620Hier in Deutschland verfolgt Timothy nun zwei Ziele. Zum einen erhofft er sich durch Besuche, beispielsweise von deutschen Einrichtungen für Behinderte, neue Erkenntnisse und Ideen für die Arbeit vor Ort in den indischen Slums zu erhalten. Zum anderen möchte er aber auch die Menschen bei uns informieren und um jede Art von Unterstützung bitten. Finanzielle Hilfe ist nicht die einzige Form, die der Verein anstrebt. Auch die Verbreitung von Informationen über seine Arbeit und die tatkräftige Mithilfe in Deutschland sowie in Mumbai sind für IMCARES von großer Bedeutung.

So kam es dann zu einer Zusammenarbeit mit dem 2015 eigens dafür gegründeten Verein Seek and Care e.V.. Die Vorsitzende Rebekka Kaminski koordiniert die Arbeit in Deutschland, reist aber auch selbst regelmäßig mit Vereinsmitgliedern nach Indien.
Sie war es gewesen, die bereits 2016 angefragte, ob von Seiten der Schule Interesse bestünde, über die Arbeit der beiden Vereine zu berichten. Der letztjährig geplante Vortrag musste aufgrund verwehrter Visa für Timothy und seine Frau leider abgesagt werden. Umso mehr freuten wir uns, als wir erfuhren, dass dieses Jahr alles klappen würde und so kam die Schulgemeinschaft am Abend des 26. April 2017 zusammen, um aus erster Hand zu erfahren, was es heißt, christliche Nächstenliebe zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vertreter der Schulleitung Bruno Schmitt stellten Rebekka und Timothy jeweils ihre Vereine und deren Ziele vor. Im Anschluss zeigte Timothy, der zudem auch Filmemacher ist, seinen Film “Zindagi – Break the Cycle”.

IMG_7622Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens aus dem ärmlichen Hinterland Indiens. Die schiere Armut treibt die Eltern dazu, das Kind an einen reichen Mann aus Mumbai zu verkaufen, welcher das Mädchen an eine Zuhälterin weiterverkauft. Somit ist ihr Schicksal besiegelt. Sie ist Eigentum einer Frau, die selbst ihre eigene Tochter zur Prostition zwingt und muss fortan ihren Körper verkaufen. Nach fünf Abtreibungen bittet sie, das sechste Kind austragen zu dürfen. Ihr wird offenbart, dass das Kind, sollte es ebenfalls ein Mädchen werden, auch der Zuhälterin gehöre und für sie arbeiten müsste. Ein Teufelskreis entsteht, aus dem die mittellose Frau und ihre Tochter nie aus eigener Kraft entfliehen könnten. An dieser Stelle treten zwei Frauen auf, die ihnen helfen wollen. Um Vertrauen zu schaffen, beten sie mit der verzweifelten jungen Mutter und bieten an, ihre Tochter auf eine Schule bringen zu können. Nach geraumer Zeit lässt sich die Hauptdarstellerin Jyoti auf die Hilfsangebote ein. Als sie die im Sterben

liegende Zuhälterin darum bittet, ihrer Tochter den Schulbesuch zu gewähren, willigt diese ein, denn sie möchte zumindest eine gute Tat in ihrem Leben geleistet haben. Jyotis Tochter besucht nun also eine Schule und auch Jyoti macht sich auf, um selbst Hilfe zu bekommen. Sie entkommt damit ihrer lebenslangen Schuld, ihren Körper der Zuhälterfamilie zu überlassen.
Anschaulich zeigt der Film das Schicksal vieler Mädchen und Frauen, das durch IMCARES zu einem guten Ende gebracht werden kann. Der Zuschauer durchlebt die Verzweiflung und Ausweglosigkeit dieser Menschen. Timothy möchte gezielt das ganze Leid zeigen, um aufzurütteln. Denn seine Botschaft kann nur so eindrücklich vermittelt werden: dort wo auch nur ein wenig Licht in das Dunkel scheint, verschwindet diese unerträgliche Ausweglosigkeit. Eine kleine Geste kann ein Menschenleben verändern und genau dazu brauchen wir Menschen wie Timothy und Rebekka.

Wir danken den beiden für ihren Besuch und die wertvollen Informationen über ihre Arbeit. Ein kleiner Spendenbetrag wurde bereits an diesem Abend überreicht, es können aber jederzeit weitere Spenden über Seek and Care e.V. getätigt oder persönliche Hilfe angeboten werden. Hier kann man sich sicher sein, dass das Geld genau dort ankommt, wo es dringend benötigt wird!

Julia Ellis

Streichen in Indien vs. Deutsche Gründlichkeit

Hier sind wir wieder 🙂

Am Samstag haben wir zunächst die Ruhe und die morgendliche Frische des Landlebens auf dem Dach unseres Schlafraumes genossen.

Heute wollten wir mit dem Streichen der Spielplatzgeräte beginnen.

IMG_6224Nach einem erfolgreichen Einkauf von Schleifpapier, Farbe, Terpentin und verschiedenen Pinseln in einem nahegelegenen „Miniort“ ging es am Nachmittag an die Arbeit: erstmal Abschleifen!

IMG_6232Die Kinder vom Agape Village waren sofort voll dabei und entdeckten sehr schnell, dass man mit der abgeschliffenen Farbe sich die Gesichter anmalen kann. Es war ein riesen Spaß für sie, auch für uns. 🙂

Von deutscher Präzisionsarbeit mussten wir uns leider verabschieden. Das Metal ist zum Teil derart verrostet und aufgesprungen, dass die Farbe nur bedingt haftet. Hinzu kommen unzählige kleine Fliegen, die von den frisch leuchtenden Farben angezogen wurden. So wurden dir Geräte gleichzeitig zur Fliegenfalle.

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Nichts desto Trotz war das Ergebnis am Abend sehr zufrieden stellend. Als Stärkung zwischendurch gab es einen sehr leckeren Kokos-Milchbrei aus etwas Ähnlichem wie Gries hergestellt.

Der Tag ging zu Ende mit einer Andacht der Hauseltern. Wir haben mit Liedern und einem Puppentheater dazu beigetragen.

 

Uta

Zugfahrt ins Landleben

Am Freitag machten wir uns auf den Weg ins Agape Village. Zuerst ging es mit dem Zug nach Pune. Mit Sack und Pack holte uns Mangesh, ein Mitarbeiter von Imcares, am Hotel ab. So war uns die Orientierung für jegliche Transportmittel gesichert. Christines Rücken machte einige Probleme, weshalb wir uns zunehmend der Entschleunigung hingeben mussten.

IMG_6131Mit indischer Pünktlichkeit fuhr der Zug los. Die Fenster mit Gittern versehen, um sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen zu können. Durch die nicht vorhandenen Fensterscheiben drang jegliche Geruchs- und Geräuschimpression von draußen auf uns ein. Doch mit zunehmender Fahrtzeit füllte sich das Abteil rasant. „Zum Glück haben wir reservierte Sitzplätze.“ Meinte Uta, als es schließlich so voll war, dass Menschen in den Gängen gedrängt standen und vor den Ausgängen auf dem Boden kniend schliefen. Durch das ganze Gedränge quetschten sich hier und da Händler, die Snacks oder Obst verkaufen wollten, oder blinde Bettler, die mit orientalischen Gesängen auf sich aufmerksam machten.

Nach vier Stunden erreichten wir Pune, wo wir zu Mittag aßen und mit einem abenteuerlichen Bus zu einem weiteren Bus fuhren, der uns ans Endziel bringen sollte. Mit dem zweiten Bus ging es über viele Ortschaften ca 1,5 Stunden Richtung Agape Village. 1km vor unserer Endstation hatte der Bus eine Panne, sodass alle aussteigen und zu Fuß weiterlaufen mussten. Wir schnappten also unsere Koffer und Rucksäcke uns überlegten, ob es Christine wohl schaffen würde. Zur Stärkung gab es noch ein Glas frisch gepressten Zuckerrohrsaft, den besten, den wir je getrunken hatten.

Nach ca. 100 Metern wies uns Mangesh an kurz zu warten und verschwand. Kurz darauf kam ein Inder in einem Minilader angefahren und redete auf Marathi auf uns ein. Wir verstanden natürlich nur Bahnhof. Als Mangesh zurück war, stellte sich raus, dass wir unsere Sachen und uns selbst auf die Ladefläche verfrachten sollten, um die letzte Strecke zu bewältigen. Christine bekam einen Ehrenplatz in der Fahrerkabine.

 

 

So erreichten wir nach aufregenden neun Stunden das Agape Village.
Es war so schön, die Kinder wieder zu sehen. Sie sind in den letzten zwei Jahren so groß geworden! Die Älteren Kids sind zu kleinen Damen und Männern herangewachsen. Mit strahlenden Augen standen sie um uns herum. Und dann ging es ans Namen lernen. Einige wusste ich noch, andere mussten wieder neu ins Gedächtnis gerufen werden. Für die anderen aus meinem Team war es schon eine große Herausforderung diese neuen Klänge und Betonungen der indischen Namen zu verinnerlichen. Aber auch unsere Namen waren nicht alle ganz einfach für die Kids auszusprechen. So kam es immer wider zu großen Lachern, wenn ein Name nicht ganz gelungen über die Lippen ging.

Nach einer kurzen Spielzeit gab es eine Abendandacht, die wir mit einigen Bewegungsliedern mitgestalten durften. Anschließend, gesättigt vom Abendessen, fielen wir erschöpft von der Reise mit all ihren Eindrücken ins Bett.

Es ist so schön wieder hier zu sein!

Rebekka

Medical Camp, 02.02.2017

Hallo, Ich heiße Charlotte. Dieses Jahr bin ich das erste mal in Indien.

IMG_2989Ich möchte euch vom Donnerstag berichten. An diesem Tag sind ein Teil unsres Teams mit dem „Medical-Van“ zu einem Slum gefahren. Es waren 4 Mittarbeiter von Imcares und ein Doctor dabei. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt sind wir angekommen. Unser erster Eindruck war, dass es sehr strak gestunken hat und uns wirklich schlecht geworden ist. Außerdem war es dort extrem  verdreckt und eklig. Einer aus unserem Team meinte, es sei der hässlichste Ort, den er je in Mumbai gesehen hatte. Es war wirklich sehr schwer vorstellbar, dort zu wohnen. Die Kinder sind dort ohne Schuhe in Müllbergen rumgelaufen und haben sich Flugdrachen aus Plastiktüten gebastelt. Die Aufgabe von Imcares war es, die Menschen mit Medizin zu versorgen. Es gab 3 Stationen.

  1. Station: Aufnahme des Name, des  Gewichts und des  Alters der Menschen in ein Buch. Sie haben auch einen Zettel mitbekommen, auf dem all diese Daten drauf standen.
  2. Station: Dann sind sie mit ihrem Zettel weiter zum Doctor, der als nächstes eine Diagnose gestellt hat und die passenden Medikamente auf dem Zettel notiert hat.
  3. Station: Der Zettel wurde weitergegeben zu einer Mittarbeiterin, die die entsprechenden Tabletten oder Tinkturen mit einer Anweisung, wie die Tabletten eingenommen werden müssen, an den Patienten gegeben hat.

Unsere Aufgabe war es beim Aufnehmen der Patientendaten und beim Ausgeben der Tabletten zu helfen.

Im Ganzen war es ein sehr erlebnisreicher Tag. Man hat noch mal eine ganz andere Seite Mumbai´s kennengelernt und konnte sehr konkret helfen. Wir waren nur ein paar Stunden dort und waren froh wieder im sauberen Hotel zu sein.  Bei so einer Aktion fällt einem mal auf wie leicht medizinische Versorgung in Deutschland ist und wie abhängig die Menschen dort in den Slums  von externer Hilfe sind. Schön zu sehen, dass sich Imcares regelmäßig auf den Werg macht, um diese Menschen zu erreichen.

Charlotte

Pioniere und Visionäre

Hallo,

heute war ein spannender Tag, wir haben ein Day Care Center im Slum besucht. Dort durfte ich Integration von einem Behinderten in eine Gruppe von über 76 Kindern erleben. Der Junge blüht sichtbar auf.

Es war faszinierend, welche Freude die Kinder hatten, zu kommen.

IMG_5974Mit Begeisterung haben sie bei den Bewegungsspielen mitgemacht und einer spannenden Geschichte, dargestellt von uns Mitarbeitern, gelauscht.

Die Lehrerin selber, hat eine solche Ausstrahlung und Ruhe, unglaublich. Sie macht das jetzt schon seit 12 Jahren ! Und ist immer noch begeistert. Es gibt eine Gruppe für Kindergartenkinder und eine Gruppe nachmittags zur Hausaufgabenbetreuung. Die Gruppe von 9 Uhr bis 13 Uhr dient auch dazu Müttern, die entweder auf den Gleisen Müll zum Wiederverkauf sammeln oder kleinere Geschäfte am Straßenrand haben, ihre Kinder sicher zurück zu lassen. Die Kinder wären ansonsten Gewalt, Missbrauch oder Menschenhandel ausgesetzt.

 

So ist die Idee, die Kinder an einem sicheren Ort zu sammeln, Ihnen einfache akademische Dinge beizubringen, christliche Inhalte zu vermitteln, einfache Gesundheitserziehung beizubringen (Hände waschen …) und eine gute warme Mahlzeit zu bieten, genial. Sie wurde wohl von anderen Organisationen in anderen Slumgebieten übernommen, sodaß Imcares dies nur noch an einem Ort anbietet und sich auf neue Projekte konzentrieren kann. Für mich sind sie Pioniere und Visionäre, die so flexibel sind, Brennpunkte zu erkennen und neue Projekte anzugehen.

Heute hatte ich mit den 2-5 jährigen  beim Spielen echt Spaß. Ein Mädel hat mir ein indisches Handspiel beigebracht.

Gruß Christine

Farbenfreude und Neuorientierung

Hi, ich heiße Christine und bin zum aller ersten Mal in Mumbai.

Sofort war ich begeistert von der Wärme und der Lebendigkeit dieser Stadt. Da ich Mitglied von Seek and Care e. V. in Bamberg bin, war ich sehr gespannt IMCARES life kennen zu lernen und schreibe hier vor allem von Timothys Einführung in die Arbeit.

Seit über 25 Jahren ist IMCARES dabei caritative Arbeit für die Armen anzubieten. Es hat sich gezeigt, dass zur Zeit doch viele andere gute Projekte auch in den Slums stattfinden und auch die Regierung  gute Unterstützung wie medikamentöse Versorgung und Ernährungsprogramme bieten.

Ein wichtiger Schritt zur Neuorientierung bestand darin nicht zurück zu schauen, sondern auf Neues, bzw. auf das was kommt. Alte Erfolge und auch das was runter zieht, schwer war,  loszulassen.

Timothy bewegte in einer intensiven Zeit Projekte, Ziele von IMCARES in seinem Herzen um zu wissen wo es hin gehen sollte.

Dabei wurde es immer deutlicher anlehnend an dem Gleichnis vom verlorenem Schaf sich um das Verlorene zu kümmern, sich auf die Armen der Armen auszurichten. Ihnen ihre vom Staat her anerkannte Existenz wirklich zu geben. Das heißt Ihnen zu helfen ihre Geburtsurkunde  einzufordern, sie zu Behörden und in Krankenhäuser zu begleiten. So nimmt der Dienst auf dem Bürgersteig einen neuen wichtigen Raum ein – sich um die zu kümmern, die  gar keiner will.

Die, die im Abseits, ohne Beachtung, gebrandmarkt als nicht existent, ohne Rechte, verloren  im umfassenden Sinne sind, will IMCARES unterstützen.

 

Timothy faßte dies in 2 Konzepten zusammen:

1: das R-R-R Konzept. Rescue-Rehabilitation-Reinstatement

Rescue: die Armen der Armen finden.

Rehabilitation: Ihnen Stimmrecht, Bürgerschaft verleihen, Rechte, die Ihnen zustehen an medizinischer Hilfe, vom Staat Angebote wahrzunehme. Dies ist oft sehr Personal- und Zeitaufwendig.

Reinstatement: Kinder, die aus ihrer Umgebung in eine sichere Wohnumgebung gebracht wurden, wie z.B. das Agape Village wieder in die Gesellschaft zu integrieren. So konnten schon viele dieser Kinder einen Beruf erlernen und ins Arbeitsleben starten.

 
2: Das W-W-W Konzept  welfare-wellbeing-wholesamness

Versorgung-Wohlsein-Ganzheit

 

WhatsApp Image 2017-01-30 at 19.53.53Neben den vielen Eindrücken der Armut, des Staubes des Hupgetöses, sah ich hier immer wieder Oasen für mein Auge: Papageien in den Bäumen am Straßenrand. Den farbenfrohen Gemüsemarkt, Zitronen, die mit ihrem Gelb einen schönen Kontrast zum grünen, violetten, roten, weißen, orangen Gemüse boten.

Begeistert bin ich von den Kleidern der Frauen. Es ist eine Freude fürs Auge. So bunt und farbenfroh. Endlich kombiniert mal jemand Farben wie Safran mit Rosa oder Orange und Rot, oder Türkis mit Pink…

Nachmittags war dann ein praktischer Einsatz. Wir sind im Viertel mit einer Mitarbeiterin mitgelaufen. Sehr beeindruckend fand ich Ihren Respekt gegenüber den Armen. Das Mißtrauen sich trotz größter Not nicht helfen zu lassen und einfach nach Namen zu fragen und weiter zu gehen im Wissen Hilfe angeboten zu haben. So kam dieser Mann am nächsten Tag selber zu IMCARES, im Rahmen des Medical Care und ließ sich seine Wunde versorgen.

Und am Bahnhof habe ich als ungeübter Betrachter erst mal nach geraumer Zeit erkannt, daß ganze Familien einfach dort leben, Essen kochen, Kinder spielen, …und nicht auf den Zug warten.

Die Mitarbeiterin verriet uns, wenn die Polizei kommt, rennen alle los, sie werden  vertrieben und ihr weniges was sie haben, wird einfach weggeschmissen und sie müssen von vorne anfangen.

Das zu Montag dem 30.01.17.

Christine