Ein Weihnachtsgeschenk für das Agape Village

Liebe Mitglieder und Freunde,

dankbar blicken wir auf das Jahr 2023 zurück. Endlich konnten wir wieder junge Menschen im Freiwilligendienst nach Indien begleiten. Auch eine Teamreise zu unserem Partner war in diesem Jahr möglich. Zu elft besuchten wir Imcares, tauschten uns aus und bekamen Einblicke in die laufenden Projekte. Besonders wertvoll war der Besuch im Kinderdorf „Agape Village“. Die Zeit mit den Kindern genossen wir alle sehr! Es wurde gespielt, gebastelt, Hausaufgaben betreut und dem Spielplatz ein neuer Anstrich verliehen.
Der Leiter, Timothy Gaikwad, zeigte uns auf dem Gelände eine Stelle, an der ein Brunnen gebaut werden soll. In der Tiefe wurde Trinkwasser gefunden. Dieses soll in Zukunft den Trinkwasserbedarf des Agape Village decken und zum Bewässern der selbstangebauten Nutzpflanzen dienen.

Da bald Weihnachten ist, finden wir:

CEO Timothy Gaikwad zeigt uns, wo der Brunnen entstehen soll.

„Ein Brunnen ist ein wundervolles Geschenk!“.
Gemeinsam mit Euch möchten wir dieses Projekt realisieren. Alle Weihnachtsspenden, gehen zuerst in den Brunnenbau. Was über unser Spendenziel hinausgeht, kann Imcares zudem für die Weihnachtsfeiern der Mitarbeiter und Klienten nutzen.

Spendenziel: 3.000 Euro
Verwendungszweck: „Weihnachtsspende Imcares“
Bankverbindung: hier

Oder via Paypal

Wir sind gespannt, was wir gemeinsam erreichen!

Teilt unsere Weihnachtsspendenaktion gern weiträumig. Je mehr Menschen davon erfahren, umso größer wird unser Weihnachtsgeschenk für Imcares!

Voller Dankbarkeit blicken wir auf die vergangenen Monate zurück. Details über unsere Arbeit und Erfolge erhaltet ihr in unserem Rechenschaftsbericht 2023, der Anfang nächsten Jahres veröffentlicht wird und auf unserer Website. www.seekandcare.de

Vielen Dank für eure Unterstützung in diesem Jahr! Wir freuen uns auf 2024 und sind gespannt, was wir im neuen Jahr gemeinsam bewegen können!

zu Besuch in Indien – das deutsche Team 2023

Seek & Care e. V. Und Imcares wünschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Herzliche Grüße im Namen des gesamten Vorstandes,

Rebekka Kircher
(1. Vorsitzende Seek & Care e. V.)

Amelie´s und Melissa´s erste Eindrücke

Hallo,

Wir, Amelie und Missi, berichten euch mal von unserer ersten Zeit hier in Indien.

1 Ankunft
Wir sind beide zu verschiedenen Zeitpunkten losgeflogen aber die Eindrücke waren sehr ähnlich.
Wir sind in Mumbai angekommen und wurden von allen Seiten angestarrt und beobachtet. Auf dem Flug und am Flughafen war Missi eine der Größten und auch die einzige Weiße.

Amelie, Melissa und die Hauseltern

Wir wurden von zwei Mitarbeitern des IMCares Teams abgeholt und sind direkt ins Agape Village gefahren. Das ist 4 Stunden von Mumbai entfernt (180km).
Im Agape Village wurden wir sehr herzlich von den Hauseltern und Mitarbeitern aufgenommen.

Die Kommunikation findet mit Händen und Füßen statt, weil hier Vorort alle nur sehr wenig Englisch verstehen, der indische Akzent macht’s auch nicht leichter sie zu verstehen.

Amelie ist schon seit einer Woche hier und konnte dadurch schon bei einigen Sachen helfen.

2 Eindrücke aus dem Kinderdorf

Im Agape Village leben neben 7 Mädchen und 9 Jungen noch die Hauseltern.
Es gibt ein Mädchen- und ein Jungenhaus. Die Kinder werden hier streng getrennt.

Missi mit den Mädchen bei den Hausaufgaben

Der Tagesablauf der Kinder ist strikt durchgeplant und jedes Kind bekommt Aufgaben aus dem Haushalt zugewiesen. Es findet ein richtiges Familienleben statt, auch wenn die Erziehung in einigen Bereichen ganz anders ist, durch die Kultur und auch die Hintergrundgeschichten der Kinder.

Wir sind hier die großen Schwestern. Deswegen werde werden wir “Didi” genannt, dass bedeutet große Schwester. Diesen Namen zu bekommen hat vieles leichter gemacht. Erstens konnten sie sich ganz schnell so unseren Namen merken und es entstand direkt eine familiäre Atmosphäre zu den Kindern.

Jeden Tag sagen Missi die Kinder sie sei doch sooooo groß ist und lieben es mit ihren Haaren zu spielen. Alles hier ist sehr niedrig gebaut. Besonders Missi muss immer aufpassen sich nicht zu stoßen. Selbst Amelie (1,60) hat damit manchmal Probleme. Bei allen Tätigkeiten die an etwas Größe bedürfen wird besonders Missi dazugerufen.

Markt

In den ersten Tagen sind wir auf den Markt gegangen und im Dorf war es nochmal extremer als in Mumbai. Alle sind stehen geblieben und haben über uns geredet. Sie schicken ihre Kinder um Hallo zu sagen oder kommen selbst auf uns zu, wollen ein Bild machen oder uns die Hand geben. Außerdem wird mit den Hauseltern über uns geredet und zwischendurch bekommt man ein Lächeln zugeworfen.

3 Update

In Indien hatten wir anfangs noch die Regenzeit. Es war sehr laut und man ist eigentlich kaum rausgegangen. Aber auch so gingen wir nicht viel aus dem Haus, da Hunde hier wirklich als Wachhunde gehalten werden und nicht als Haustiere.
Wir haben hier 5 Hunde, die fast immer draußen rumlaufen. Am Tag als ich angekommen bin, hat ein Hund einen Mann angegriffen, der über den Zaun geklettert ist. Aber auch so knurren sie einen schnell an. Mittlerweile haben mich die kleinen Hunde einigermaßen akzeptiert, dennoch muss ich immer jemanden mitnehmen, wenn ich raus will. Auch wenn man auf den Markt geht muss man andauernd die Straßenseiten wechseln, weil Hunde frei rumlaufen.

Weg ins Dorf

Doch selbst wenn die Hunde eingesperrt sind können wir derzeit nicht viel draußen machen. Wir sind von Bergen und hohem Gras umgeben. Und im Gras sind viele große und auch giftige Schlagen. Vor ein paar Tagen wurde der Hausvater von einer Schlange vor dem Haus überrascht.

Es wird hier schon sehr früh dunkel und Frauen sollten, sobald es dunkel ist, nicht mehr raus oder am Fenster zu sehen sein.

4 Unsere Arbeit

Kinder beim Spielen und Gemüse putzen

Unser Tag fängt schon um 5:30 Uhr an und endet meistens um 22 Uhr. Vom kümmern um die Kinder, bis hin zum Essen vorbereiten und den Haushalt führen, helfen wir bei allem.
Die Hausmutter hat uns erzählt dass sie am liebsten kocht und putzt. Das merkt man auch.
Es wird 3 mal am Tag aufwendig gekocht und dann gibt es nachmittags auch immer noch einen Snack (der manchmal auch warm ist) Also wenn man für die ganzen Kinder gekocht hat und alles aufgeräumt hat kann man gleich wieder für die nächste Mahlzeit anfangen zu kochen.

Mittlerweile kochen wir selbst ein paar Mahlzeiten; auch wenn unser Curry von den Kindern als ,,deutsches Curry“ bezeichnet wird, weil wir es so anders würzen. Und ja bei eigentlich fast jeder Mahlzeit ist Reis mit dabei.

5 Erfahrungen und Erlebnisse

Wir haben uns hier schon gut an vieles gewöhnen können.
Das Essen mit den Händen war für mich schon am zweiten Tag normal.
Und auch die Sprachbarriere war irgendwann kein großes Problem mehr.

Wir haben uns hier schon indische Kleidung geholt. Die alltägliche Kleidung nennt man hier Punjabi. Die Kinder freuen sich immer sehr, wenn man schöne Sachen anhat.

Die Menschen hier sind, so wie wir es bisher erlebt haben, sehr laut. Wenn sie sich unterhalten hat man oft das Gefühl dass sie sich streiten.
Aber ich habe alle hier auch als sehr hilfsbereit erlebt, man muss nur etwas orientierungslos aussehen (was wir eigentlich auch immer waren) und direkt wird einem Hilfe angeboten.

Die Mücken hier sind wirklich anstrengend, vor allem abends. Aber wenn wir Feuer im Haus anmachen oder eine bestimmte Creme auftragen, hilft das meistens gut.

Während der Arbeit haben wir schnell gemerkt, dass es immer nur eine „richtige Weise“ gibt, wie man etwas macht.
Es fängt schon beim Essen machen an. Für alles gibt es einen bestimmten Topf. Für den Tee, den Reis , die Eier. Und das Problem ist, alle Töpfe sehen gleich aus. Am Anfang hatte ich damit echt Schwierigkeiten, denn wenn ich schon angefangen habe zu kochen und es war der falsche Topf, musste der Topf gewechselt werden.
Mittlerweile kann ich ein paar Töpfe anhand kleiner Macken unterscheiden.
Aber selbst wenn ich die kleinen Kinder gebadet habe gab es eine „richtige Reihenfolge“. Man muss erst die Hose und dann das T-shirt ausziehen oder erst Baden und dann Zähne putzen.
Das war am Anfang sehr herausfordernd, weil einem niemand gezeigt oder erklärt hat wie man etwas machen soll oder sagen kann warum man es so machen muss, auch wenn es gar keinen Unterschied macht. Die meiste Zeit wird erwartet, dass man weiß, was man machen muss und sie schauen einem dabei immer über die Schulter. Also haben wir einfach aus vielen Fehlern gelernt. Amelie hat schon eine Reis Explosion in der Küche gemacht und die Kinder kalt gebadet, weil sie für eine Woche nicht wusste, dass es überhaupt warmes Wasser gibt.

Aber dadurch durfte man auch wirklich lernen das es manchmal nötig ist Fehler zu machen.

So weit zu unserem Einstieg.

Liebe Grüße,
Missi und Amelie

Goodbye from Jael

Hallo ihr Lieben,

Ich hoffe es geht euch allen gut. Nun bin ich schon seit August wieder in Deutschland und habe mich nach und nach wieder eingelebt. Ich bin nach Füssen gezogen und besuche dort nun eine Bibelschule. Und auch wenn es jetzt viel Neues gibt und mein Alltag sehr vollgepackt ist, denke ich jeden Tag an die Kids in Agape Village. Mit Worten kann ich gar nicht ausdrücken wie lieb ich sie alle habe und wie sehr ich sie schon vermisse. Jeden einzelnen von ihnen. Ich bin von Herzen dankbar für die Zeit die ich in Indien verbringen durfte. Ich bin dankbar für jede Beziehung die dort entstehen durfte. Ich bin den Kinder von Herzen dankbar, dass sie mich so in ihre Mitte aufgenommen haben und ich eine Familie in Indien finden durfte. Es gibt so viele Momente und Situation an die ich mich gerne zurück erinnere und ich freue mich jetzt schon drauf sie irgendwann wieder zu sehen. Ich weis, dass Gott mit jedem von ihnen was vor hat und sie sicher in seiner Hand sind. Das Jahr hat mir auch einfach nochmal gezeigt wie gesegnet ich doch bin und Dinge und Privilegien die vorher total normal für mich waren, haben einen viel größeren Stellenwert bekommen.
Ich danke euch für eure Unterstützung und wünsche euch allen, alles gute und Gottes reichen Segen.

Ganz liebe Grüße
Jael

Hello dear ones,

I hope you are all well. Now I am back in Germany since August and I have settled in again bit by bit. I moved to Füssen and am now attending a bible school there. And even though there are a lot of new things now and my everyday life is very busy, I think about the kids in Agape Village every day. Words cannot express how much I love them all and how much I miss them already. Each and every one of them. I am grateful from the bottom of my heart for the time I was able to spend in India. I am grateful for every relationship that was allowed to develop there. I am grateful to the children from the bottom of my heart that they took me into their midst and that I was able to find a family in India. There are so many moments and situations that I remember fondly and I look forward to seeing them again someday. I know that God has plans for each of them and that they are safe in His hands. The year has also shown me how blessed I am and things and privileges that were totally normal for me before have become much more important.
I thank you for your support and wish you all, all the best and God’s rich blessings.

Best regards
Jael

A late Goodbye from Tim

Hello my Dear Indian friends,

It’s been a while since I wrote my last Blog entry. Now, 2.5 months after my departure from India, I want to send you some last words from Germany. Words of gratitude, of sweet memories, and perhaps of a little nostalgia.

Making a last new friend at the airport of Mumbai

When I started my journey to India back in September 2022, I couldn’t have imagined what a kind of special experience this 11 months abroad would turn out for me. In the beginning I was totally overwhelmed by all
these people, the culture, the lights, the sounds, the food, this new world that suddenly opened up for me. In the first weeks in Agape Village, I struggled a lot to fit in, taking care of the boys and fulfilling my tasks. But as the weeks and even months went by, I noticed a personal growth I never experienced that great before. Things that were stressful and exhausting in the beginning became a comfortable routine. In Agape Village, I learned what it means to lead and to take care of a group of kids, to take responsibility, not only for myself but also for others. I learned how important it sometimes can be to just be the person that is there for someone else at any time. I learned how great a treasure it can be to be a big brother. I learned how much I was actually capable of. What it means to being a part of a home.
I also got to know the boys better, although we used to trouble or tease each other from time to time. There was a lot of stuff going on with you guys: playing Cricket, Volleyball and countless sessions of UNO. We always cleaned the kitchen really properly and went to school no matter the weather!

My favorite place to be in Agape Village. The sundawn is priceless!

We really shared a good bit of time together. I will never forget your funny jokes and creative ideas. Sometimes you guys had a special way of making me laugh.

Since my return to Germany, I really miss having this fixed task that needs to be done. I miss being a caretaker. And I miss working in a team with a mission.

August 2023 was spent visiting some friends and family.

The campus of the highschool. I live in the house marked with the red arrow.

And on 06th September my highschool started: Social work and theology. It’s good to be here, but it’s also hard leaving something behind that brought me so much life, joy and strength. But as I continue to search and keep my hopes up, I will eventually find the place where God wants me to be.

So, thanks for the time with you, this year in India is an experience I will always remember in my heart. Special Greetings to all the boys I could serve in Agape Village. Tim Dada is happy he got to know you.

Tim : )

Hallo an euch alle,

Ein später Abschied

Es ist schon eine Weile her, seit ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe. Nun, 2,5 Monate nach meiner Abreise aus Indien, möchte ich euch ein paar letzte Worte aus Deutschland zukommen lassen. Worte der Dankbarkeit, der schönen Erinnerungen und vielleicht ein wenig Nostalgie.

Als ich im September 2022 meine Reise nach Indien antrat, konnte ich mir nicht vorstellen, was für ein besonderes Erlebnis diese 11 Monate im Ausland für mich sein würden. Am Anfang war ich völlig überwältigt von all diesen Menschen, der Kultur, den Lichtern, den Geräuschen, dem Essen, dieser neuen Welt, die sich plötzlich für mich öffnete. In den ersten Wochen im Agape Village hatte ich große Mühe, mich anzupassen, mich um die Jungs zu kümmern und meine Aufgaben zu erfüllen. Aber im Laufe der Wochen und sogar Monate bemerkte ich eine persönliche Entwicklung, die ich noch nie zuvor so großartig erlebt hatte. Dinge, die am Anfang stressig und anstrengend waren, wurden mit der Zeit zu Gewohnheiten. Im Agape Village habe ich gelernt, was es bedeutet, eine Gruppe von Kindern im Alltag zu leiten, auf sie aufzupassen und Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere. Ich habe gelernt, wie wichtig es manchmal sein kann, einfach die Person zu sein, die jederzeit da ist. Ich habe gelernt, was für ein großer Schatz es sein kann, ein großer Bruder zu sein. Ich habe viel gelernt, wozu ich tatsächlich fähig bin. Was es bedeutet, ein Teil eines Zuhauses zu sein.
Mit der Zeit lernte ich auch die Jungs besser kennen, obwohl wir uns ab und zu ärgerten oder auf die Nerven gingen. Bei euch war viel los: Cricket spielen, Volleyball und unzählige Runden UNO. Wir haben die Küche immer ordentlich geputzt und sind bei jedem Wetter zur Schule gegangen!
Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht. Ich werde eure lustigen Witze und kreativen Ideen nie vergessen. Manchmal hattet ihr eine besondere Art, mich zum Lachen zu bringen.

Seit meiner Rückkehr nach Deutschland vermisse ich es, feste Aufgaben zu haben, die erledigt werden müssen. Ich vermisse es, ein Betreuer und Begleiter zu sein. Und ich vermisse die Arbeit in einem Team mit einer Mission.
Den August 2023 verbrachte ich damit, einige Freunde und Familie zu besuchen. Und am 06. September begann mein Studium an der Internationalen Hochschule Liebenzell: Soziale Arbeit und Theologie. Es ist schön, hier zu sein, aber es ist auch schwer, etwas zurückzulassen, das mir so viel Leben, Freude und Kraft gebracht hat. Doch während ich weitersuche und nicht aufgebe, werde ich schließlich den Platz finden, den Gott für mich bestimmt hat.

Vielen Dank für die Zeit mit euch allen, dieses Jahr in Indien ist eine Erfahrung, an die ich mich immer im Herzen erinnern werde. Besondere Grüße an alle Jungs, denen ich im Agape Village dienen durfte. Es war toll, euch kennengelernt zu haben.

Tim : )

Romans letzte Eindrücke

Nun befinde ich mich schon im letzten Monat meines einjährigen Aufenthalts in Indien. Diesen Blog möchte ich dafür nutzen, euch meine Erlebnisse neben des Dienstes mitzuteilen.

Zwischenseminar

„Anfang des Jahres wahren wir auf einem Seminar im südlichen Teil Indiens. Geleitet wurde das Ganze von Xavier und seiner Familie. Im Austausch und der Gemeinschaft mit anderen Deutschen Freiwilligen entstanden neue Beziehungen und Freundschaften.“

„Nach dem Zwischenseminar machten wir eine kleine Reise vom südlichsten Punkt Indiens bis nach Mumbai zurück entlang der Küste. Auf dem Weg besuchten wir mehrere Städte und Orte. Übernachteten und fuhren ein paar Tage auf einem Boot den Fluss entlang . Ritten auf Elefanten die wir am Tempel fanden. Schwammen in einem Bach am Wasserfall…

… Erkundigten Sehenswürdigkeiten mit Rikschafahrern. Ritten auf einer Kutsche zum Schloss. Sahen den Sonnenaufgang am Treffpunkt des Indischen Ozeans, des Arabischen Meeres und des Golfs von Bengalen.
Kletterten auf das Dach einer Kirche. Und jede Menge mehr.“

 

„Im Mai haben meine Eltern mich für 2 Wochen besucht. Sie hatten die Möglichkeit meine Arbeit hier vor Ort sehen zu können. Es gab ein leckeres indisches Abendessen mit meiner Gastfamilie und ich durfte sie eine ganze Woche durch Mumbai rumführen.“

„ Die andere Woche verbrachten wir im Dorf. Erkundigten die schöne Natur Indiens. Feierten den 50. Geburtstag meines Vaters und den 20. Geburtstag von Tim am 27. Mai…

 

… Abschließend möchte ich mich bei jeder Person bedanken die ich in meinem Indien Aufenthalt kennenlernen durfte. Bei allen neuen Freunden die mir ans Herz gewachsen sind. Und für die Liebe die in der Gemeinschaft unter uns war.“

 

 

 

 

Aji – Oma

Am Dienstag hatten wir die Ehre ein neues Projekt von Imcares in Pune kennen zu lernen. Unser halber Seek & Care Vorstand (Nancy, Mareike und ich, Rebekka) war mit dem Leiter Timothy Gaikwad vor Ort.

Betreuerin Asha und die Küchenhilfe

„Aji“ ist ein liebevolles Wort für „Oma“. Und das ist genau die Zielgruppe des Projekts. Inmitten des bekanntesten Rotlichtviertels in Pune werden Seniorinnen betreut, die mindestens ihr halbes Leben als Zwangsprostituierte tätig waren und nun für die Gesellschaft „unbrauchbar“ geworden sind. Sie haben keine Familie, niemanden an den sie sich wenden können, um ihre Sorgen und Nöte auszusprechen. Der Titel des Projekts „Aji“ gibt ihnen eine Identität und spricht ihnen eine Rolle in der Gesellschaft zu.

Wir durften die Betreuerin der Frauen kennen lernen, die das Projekt vor Ort leitet. Asha ist sehr herzlich und eigentlich bereits in Rente. Dennoch kümmert sie sich so leidenschaftlich um die Frauen und diese vertrauen ihr. Selbst hat sie uns gesagt, dass dieses Vertrauen die Basis dieser Arbeit sei, ohne die sie sich nicht für die Frauen einsetzen könne.

Aktuell ist das Projekt in der Pilotphase. Es werden die Bedürfnisse der Frauen erörtert und sie werden befragt, wo sie Unterstützung benötigen. Keine der Frauen besitzt Papiere. Dies ist eine der ersten Aufgaben, um die sich Imcares kümmert. Anschließend werden die Frauen dabei unterstützt die ihnen zustehende Rente zu beantragen. Auch wenn dies nicht für den gesamten Lebensunterhalt ausreicht, ist dies dennoch eine finanzielle Hilfe der Regierung, die genutzt werden darf.
Einmal im Monat bekommen die Frauen Nahrungspakete in Form von Trockenrationen (Reis, Linsen, etc).
Ansonsten ist die größte Aufgabe, den Frauen zuzuhören und ihnen einen Raum zu geben, in dem sie gemeinsam lachen und weinen dürfen.

Die Frauen sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Sie erzählten uns ihre Geschichten, die uns alle sehr bewegten. Wir alle hatten Mühe unsere Tränen zurück zu halten. Gleichzeitig war es wie Balsam für die Seele zu erleben, wie sie miteinander lachen konnten und somit für kurze Zeit der Seelenschmerz in den Hintergrund rückte.

Aji ist ein sehr wertvolles Projekt. Einmal mehr hat Imcares eine Nische gefunden, in der noch keine NGO vor ihnen aktiv geworden ist. Die Frauen sind sehr dankbar.
Auch ich bin dankbar. Dankbar, dass es dieses Projekt gibt. Dankbar für Asha, die sich so liebevoll um die Frauen kümmert. Dankbar, dass diese Frauen an diesem Tag gekommen sind und wir sie treffen konnten. „Wir haben keine Eltern, keine Familie. Wo sollten wir sonst hingehen?“, antwortete eine der Frauen auf meine Worte. Wie gut, dass sie nun als „Aji“ ihren Platz finden dürfen.

Melissa stellt sich vor

Hallo, ich bin Melissa.
Ich bin 23 Jahre alt und beende gerade meine Ausbildung als Kinderkrankenschwester. Nach meinem Abschluss geht es für mich direkt nach Indien ins Agape Village.

Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen und habe es schon immer geliebt viele Menschen um mich zu haben. Vor allem die Arbeit mit Kindern bereitet mir viel Freude.
Während meiner Ausbildung habe ich in einer Kinder- und Jungendpsychatrie gearbeitet. Da wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist so behütet und geliebt aufzuwachsen, wie ich es bin. Ich durfte lernen und sehen, dass ich diese Liebe, die ich erfahren habe an diese Kinder weitergeben kann.

Ich freue mich schon sehr darauf die Kinder im Agape Village kennen zu lernen, mit ihnen gemeinsam ein Stück ihres Lebens zu gehen und auch mit ihnen diese Liebe zu teilen.

In meinem Jahr hoffe ich viele neue Menschen, die Sprache, die Kultur kennenzulernen, meine Komfortzone zu verlassen und  auch über mich hinauszuwachsen.

Amelie stellt sich vor

Warum Indien?
Das ist die Frage die ich mir selber auch gestellt habe
Ich bin Amelie 19 Jahre alt und werde jetzt mit Melissa für ein Jahr nach Indien in das wunderschöne Agape Village gehen.
Ich lebe mein ganzes Leben schon in Hamburg und bin hier sehr privilegiert aufgewachsen. Jetzt möchte ich davon etwas zurückgeben und ein Jahr für die Kinder im Kinderheim da sein. Timothy hat gesagt das Einzige was wir machen können ist unsere Freude weitergeben und das möchte ich so gut wie es geht probieren.
In Hamburg durfte ich auch schon viel mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und ich habe zum Erneuten mal gemerkt, dass mein Herz dabei aufgeht, deswegen freu ich mich jetzt besonders für das Jahr ein Teil der Familie im Kinderheim sein zu dürfen.
Es ist ein Privileg für mich das Jahr im Kinderheim zu verbringen und auch wenn ich meine Sorgen und Gedanken habe, denk ich dass ich so viel neues dazu lernen werde von der Kultur und den Kindern und das Wissen schenkt mir in den Momenten wieder neue Kraft und noch mehr Vorfreude.
Warum es genau Indien ist, weiß ich immer noch nicht. Aber ich freu mich sehr die Kultur, die Menschen und das ganze Land kennenzulernen.
Ich freu mich euch dabei mitnehmen zu können und dass ihr auch ein Teil von meinem Auslandsjahr sein könnt.

Ganz liebe Grüße
Amelie

Zwei neue Projekte in Mumbai und Pune

Projekt Disha zahlt Schulgebühren und Schulmaterialien für begabte Kinder aus bedürftigen Familien in Mumbai.

Eine gute Schulbildung ist wegweisend für den weiteren Lebensweg. Um ihren Kindern Bildung zu ermöglichen, nehmen Familien hohe Schulden auf. Zwar gibt es an staatlichen Schulen keine Schulgebühren, doch Schulmaterialien oder Fahrtkosten müssen gezahlt werden. Wenn Jugendliche und junge Erwachsene eine High School oder Universität besuchen, können sie nicht zum Familieneinkommen. Geraten Eltern in finanzielle Schwierigkeiten, gerät sofort auch die schulische Bildung der Kinder in Gefahr.

“We have to find a way, where they find no way.” Timothy Gaikwad, Imcares

Für ausgewählte Kinder und Jugendliche werden Stipendien für ein Schuljahr vergeben, um familiäre, finanzielle Krisen zu überbrücken. Während dieses Jahres werden die Schüler und ihre Familien sozialpädagogisch begleitet, durch monatliche Hausbesuche. Ein Stipendium deckt etwa die Hälfte der jährlichen Kosten an Schulgebühren oder schulnahen Kosten wie Schulmaterialien und Fahrtkosten. Stipendiaten können Schüler von staatlichen oder privaten Schulen sein, College-Studierende oder Teilnehmer von beruflichen Ausbildungskursen. Ein Stipendium wird mit 10 000 INR angesetzt, was umgerechnet etwa 110 € betragen. Im Jahr 2022 konnten 15 Kinder und junge Heranwachsende ein Stipendium erhalten.

Im April 2022 fand das Kick-Off-Meeting für das Projekt Disha statt. Die Beteiligten Mitarbeitenden von Imcares und Nancy Reichel von Seek and Care waren anwesend.

Meeting imcares

Nancy Reichel besuchte mit Timothy Gaikwad Familien auf den Straßen Mumbais, für die die Förderung vorgesehen ist. “Ich war überrascht, dass ich mich mit allen Kindern und Müttern in englischer Sprache unterhalten konnte. Das hohe Bildungsniveau der Kinder stach sofort heraus. Umso verblüffender war es, die Wohnungen aus Zeltplanen am Straßenrand mitten in Mumbais Altstadt zu sehen. Zwei Fakten, die scheinbar nicht zusammen passen.” Nancy Reichel

Im Jahr 2022 konnte ein weiteres Projekt initiiert werden. Imcares ist nun nicht nur im Rotlichtmilieu und auf den Straßen Mumbais aktiv, sondern auch in Pune. Auch im 150 km entfernten Pune ist Prostitution ein Thema. Was passiert mit den Frauen, die zu alt für das Business geworden sind? In der Regel stranden sie ohne Altersvorsorge und familiären Schutz auf den Straßen. Für diese Frauen wurde eine Beratungsstelle eingerichtet. Ein Raum in Pune wurde gemietet und eine Mitarbeiterin eingestellt, die mehrmals wöchentlich mit den Frauen in Kontakt tritt.

Unsere Freiwilligendienste starten wieder – Daniel Landes stellt sich vor

Good day, my name is Daniel Landes.

 I am a 22-year-old Physics student currently living in Munich. I was born into a mixed family with a South African mum and a German dad. This left me with either of my feet in two very different realities. 

 In 2008, my family moved from Germany to Cape Town, South Africa. Here my parents would open a child and family centre called Elonwabeni. Elonwabeni was to be a home for kids from struggling families. Naturally, my parents invested much time into the development of this project. My sisters and I had our perfect little world turned on its head. After school, weekends and even holidays were spent at Elonwabeni. Initially, this time led to much boredom and frustration. It was quite tough to get along with the kids at Elonwabeni. We seemingly had nothing in common. 

 But time passed. With this, I began to learn a lot from my friends at Elonwabeni. The contrast of their realities really put my privilege into perspective. I began to understand the importance of a supportive family. It is a gift that I had taken for granted all my life and one that every child deserves. It is up to us as adults to invest time and energy into the well-being of our children. Only this way do we offer them a foundation on which to build a solid future. I hope to join the Agape Village with this in mind. I intend on learning all that I can from the team at Imcares, while hopefully making as big an impact as I can.

Hallo, ich bin der Daniel.

 Ich bin 22 Jahre alt und studiere momentan Physik an der Technischen Universität München. Ich bin in einem gemischten Haushalt aufgewachsen. Meine Mum kommt aus Südafrika und mein Dad aus Deutschland. Dadurch stehe ich mit beiden Füßen in zwei sehr unterschiedlichen Lebenswelten.

 Im Jahr 2008 zog meine Familie von Deutschland nach Kapstadt, Südafrika. Hier haben meine Eltern ein Kinder- und Familien Zentrum namens Elonwabeni eröffnet. Elonwabeni sollte ein Zuhause für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen sein. Natürlich investierten meine Eltern viel Zeit in die Entwicklung dieses Projekts. Für meine Schwestern und mich wurde unsere perfekte kleine Welt auf den Kopf gestellt. Nach der Schule, an den Wochenenden und sogar in den Ferien verbrachten wir unsere Zeit bei Elonwabeni. Anfänglich führte dies zu viel Langeweile und Frustration. Es war ziemlich schwierig, mit den Kindern von Elonwabeni zurechtzukommen. Wir hatten scheinbar nichts gemeinsam.

 Aber die Zeit verging. Und so begann ich, viel von meinen Freunden bei Elonwabeni zu lernen. Der Kontrast zwischen unseren Realitäten hat mir gezeigt, wie privilegiert ich wirklich bin. Ich begann zu verstehen, wie wichtig eine unterstützende Familie ist. Es ist ein Geschenk, das ich mein ganzes Leben lang für selbstverständlich gehalten habe und das jedes Kind braucht. Es liegt an uns Erwachsenen, Zeit und Energie in das Wohlbefinden von Kindern zu investieren. Nur so können wir ihnen ein Fundament bieten, auf dem sie eine solide Zukunft aufbauen können.

Ich hoffe, dass ich in diesem Sinne im Agape Village mitwirken kann. Ich möchte helfen, wo immer ich kann, und dabei selbst so viel lernen wie möglich.