Als Krankenschwester in Mumbai

Hi ich bin Regina und hab einen 2 Wöchigen ITHA Anfang bis Mitte Februar bei Imcares gemacht. In diesem Blogeintrag will ich euch ein bisschen von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten.

Als Krankenschwester in Mumbai, dass hört sich vielleicht einfach an, aber ich hatte so meine bedenken. Zum einen, da ich die Sprache überhaupt nicht verstehe und nicht wusste wie es mit der Kommunikation funktionieren wird, zum anderen aber auch, weil ich das System der Wundversorgung in Deutschland kenne und mein Wissen sich darauf aufbaut. Aber: die bedenken waren absolut unberechtigt. In Mumbai wurde ich Liebevoll aufgenommen und bin extrem positiv überrascht, von dem Gesundheitssystem in Indien. Da wo ich komplette Hoffnungslosigkeit erwartet hatte, sah ich Hoffnung und zwar bei Menschen mit unterschiedlichsten Wunden, Krankheiten, aber auch bei den Kindern aus dem Ankur Projekt. In verschiedenen Bereichen konnte ich ein wenig meine Erfahrungen mit einbringen und ich habe es geliebt, mit den Mitarbeitern von Imcares die täglichen Rounds durch Mumbai zu drehen. Beim verbinden der Wunden waren es wirklich nur Kleinigkeiten, wo ich Veränderungen vorgeschlagen habe (dazu muss ich aber auch sagen, dass es nicht extrem viele Wunden zu versorgen gab) wie z.B. die Mullbinde vom Fuß Richtung Herzen zu wickeln. Das Ankur Projekt hat es mir mehr angetan. Ich werde einen Besuch nicht vergessen. Wir haben einen jungen Mann im Alter von ca. 17 Jahren besucht, der nach einem Epileptischen Anfall sein Gedächtnis zum größten Teil verloren hat. Dazu kommt noch, dass seit dem Epileptischen Anfall die Orale Ernährung eingestellt worden ist und er über eine Nasensonde ernährt wird. Jedoch nicht Ausreichend genug. Dies hatte zur folge das der Junge Mann enorm Gewicht verloren hat und sich nicht mehr alleine Bewegt. Seine Mutter kümmert sich Liebevoll um ihn, aber die Versorgung ihres Sohnes geht auch auf ihre Gesundheit. Ich war Dankbar, dass mir das Rückenschonende Arbeiten in Deutschland ein Anliegen war und ich mich immer wieder mit Kinästhetik beschäftigt habe (was ganz einfach Ausgedrückt, die Bewegungslehre ist). So konnte ich der Mutter und einigen Mitarbeitern erklären, wie sie eine Person im Bett bewegen können, ohne selber viel Kraft aufzuwenden und die Kraft in der zu Bewegenden Person zulassen. Es hat mir Freude bereitet mein Wissen zuteilen wo es nötig war. Beide Seiten haben praktisch gelernt. Ich von ihnen und sie von mir.

Nach ca. 2 Wochen in Mumbai, habe ich einen ersten Einblick in das Indische Gesundheitssystem erhalten und ebenfalls in die Arbeit von Imcares. Trotz Sprachbarriere durfte ich vieles dazu lernen und hoffe bald wieder in Mumbai das Team unterstützen zu dürfen. Es ist unbeschreiblich was das Team täglich leistet und es war ein großer Segen ein Teil von Ihnen für zwei Wochen zu sein. Das was ich theoretisch alles auf der Homepage von Seek and Care lesen konnte, durfte ich zum Teil praktisch erleben. Was ich ganz besonders in den zwei Wochen lernen durfte, ist das die Menschen, egal ob Mitarbeiter oder Klienten, bereit sind das Letzte aus Dankbarkeit abzugeben. Wo ich mich häufig noch an mein Letztes geklammert habe, haben sie bereitwillig abgegeben. Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ich will dies von ihnen lernen.

Auf einem der Fotos seht ihr meinen Lieblingsort in Mumbai. Marine Drive. Es war irgendwie schnell klar, dass ich an diesem Ort abschalten kann und in Ruhe alles Reflektieren kann was ich sehe und erlebe. Also auch ein Tip von mir an alle die nach Mumbai gehen: Besucht diesen Ort und genießt den Sonnenuntergang. Er ist einfach wunderschön 😊

Das erstmal als kleinen Einblick von meinem ersten Besuch in Mumbai bei Imcares. Hoffentlich bleibt es nicht der letzte Einblick und mein Visum wird im Sommer wieder so schnell genehmigt wie diesesmal.

Herzliche Grüße

Regina

 

Marine Drive – Mumbai
Regina im Einsatz mit Imcares

Rückblick mit Weh- und Frohmut

07.März: seit einer Woche sind wir wieder in Deutschland

– ich genieße die Ruhe und vermisse die gut abgestimmte Würze der indischen Küche

– ich freue mich über die nahezu müllfreien Städte und vermisse die spontanen netten Unterhaltungen mit Menschen, die ich noch nie gesehen habe und wohl auch nie mehr sehen werde

– ich bin glücklich, nicht ständig von Klimaanlagen eiskalt umpustet zu werden und vermisse die sommerlichen Außentemperaturen

Ich könnte noch lange weitermachen mit all den Eindrücken, die oft so konträr auf uns einprallten. Den stärksten Eindruck aber machten auf mich die Menschen von IMCares:
– Timothy und Sonali Gaikwad, die sich in westlichen Ländern wie Deutschland oder England genauso gut zurechtfinden wie in ihrer indischen Heimat, die so viel Elend erleben und doch so viel Zuversicht und Hoffnung ausstrahlen, die so vielen hoffnungslosen Menschen durch ihre Projekte wieder Perspektive und Lebensfreude gegeben haben!
– Preeti und Jayant, die Hauseltern von Agape Village, die dort zur Zeit 17 Kinder betreuen, ihnen nicht nur Aufgaben geben, sondern auch Anerkennung und Liebe, eine große Familie, in der man nicht nur miteinander, sondern auch füreinander lebt.
– Rakesh, Deepak und Vivaan (Namen geändert), die drei Jungs, die uns bei unseren Reparaturarbeiten in Agape Village mit großem Eifer unterstützten und so viel handwerkliches Geschick an den Tag legten.
– Raju, Timothy’s Mitarbeiter, der uns mit viel Geduld durch die Slumgebiete von Mahim im Norden von Mumbai führte. Er setzt sich mit so viel Kraft und Liebe für die Kinder im Day Care Center, für Obdachlose auf der Straße und für Behinderte ein und wohnt selbst mit Frau und vier Kindern im Slum in einer viel zu kleinen Wohnung.

Reislieferung für’s “Day Care Center” im Slum. Ganz links: Raju, Mitarbeiter von Imcares

– Joty (Name geändert), die als Tuberkulose-krankes Kind von Timothy’s Mutter gesund gepflegt wurde und dann in Agape Village aufwuchs. Es war bewegend, wie sie uns ihre Geschichte voller Dankbarkeit erzählte.
– Shrutika, die als HIV-positiv von Familie und ihrem Umfeld ausgestoßen worden war und die durch ein Stipendium-Programm von IMCares wieder Perspektive und Lebensmut bekam und schließlich sogar zu einer wichtigen Mitarbeiterin von IMCares wurde.

Ich könnte noch etliche Zeilen anfügen…

Diese Menschen zu erleben war der Höhepunkt der Reise. Ich hoffe sehr, dass wir die Arbeit von IMCares auch weiterhin unterstützen können, durch Wort und Tat, im Gebet und finanziell!

Und ich bin mir bewusst: es sind nicht nur wir, die die Arbeit von IMCares unterstützen – auch umgekehrt gilt: der Dienst dieser Menschen an uns, die Begegnungen, das vorbildliche Glaubensleben, die Liebe im Miteinander und uns gegenüber – mit all diesen Eindrücken profitieren wir von IMCares mindestens ebenso wie IMCares von uns à eine klassische Win-Win-Situation!

Mein Dank geht an alle genannten und ungenannten Mitarbeiter von IMCares, an die Kinder von Agape Village, an unser Reiseteam, das so gut harmonierte und besonders an die “Reiseleiterin” Rebekka mit ihrer “Assistentin” Naomi.

Wolfram

Über Grenzen wachsen

Hallo ich bin Nina, eine Freundin von Rebekka. Sie hat mir schon viel von der Arbeit mit Imcares erzählt und jedesmal wenn Sie von Indien berichtet, funkeln ihre Augen. Ich wollte wissen, ob meine Augen nach dieser Reise auch so funkeln würden. Mit großer Überwindung und gleichzeitiger Neugierde, habe ich mich dieses Jahr entschieden mitzufliegen. 

Als wir das erste Mal durch Mumbai gelaufen sind, hatte ich einen absoluten Kulturschock. Die Straßenverhältnisse sind sehr schlecht, man muss sehr aufpassen, dass man nicht stolpert. Die Häuser sind stark heruntergekommen, überall liegt Abfall und teilweise stinkt es. Diese Stadt hat mir so viel Angst gemacht. Ich fühlte mich unwohl und konnte nachts auch nicht schlafen. Überall sah ich nur dunkle Männer auf einem Haufen. Auf den Straßen sind weniger Frauen unterwegs. Der Verkehr ist total chaotisch, jeder hupt und fährt wie er möchte. Straßentiere gehen spazieren oder liegen im Dreck. Obdachlose, zum Teil verletzte Menschen schlafen auf dem Gehweg, während ein nackiges Baby ohne Aufsicht auf dem Asphalt herumkrabbelt, was hier scheinbar völlig normal ist.

Gasse im Slum

Sobald wir mit dem Taxi anhalten, kommen bettelnde Kinder an die Scheiben. Es war sehr hart für mich diese furchtbaren Verhältnisse zu sehen. Ich habe mich zurückgezogen und wollte wieder zurück nach Deutschland fliegen. Dennoch konnte ich durch stärkende Gespräche, wieder mehr Kraft und Durchhaltevermögen gewinnen.

Mittlerweile bin ich im Auto durchs Rotlicht Viertel mitgefahren, habe einen ganzen Tag in Mumbais Slums verbracht und konnte mehr Vertrauen in diese Stadt gewinnen. Es ist wirklich beeindruckend wie ich hier über meine Grenzen wachse. Ich bereue diese Reise überhaupt nicht, weil sie mir deutlich zeigt, was im Leben wirklich zählt.

Jetzt weiß ich, dass die Häuser auf Grund des Monsuns und den Abgasen einen so schlechten Zustand bekommen haben und immer wieder in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich fragte mich, warum überall vor fast jedem Geschäft so viele Männer stehen. Dies sei wohl kulturell geprägt und jeder dieser Männer hat seine Tätigkeit für die er bezahlt wird, egal wie klein uns diese Tätigkeit vorkommen mag. Der eine berät den Kunden, der nächste bringt den Chai und der andere kassiert.

Wohnung einer sechsköpfigen Familie im Slum

Dank unserer Freunde von Imcares wird den Menschen auf der Straße oder auch in den Slums täglich geholfen. Verletzte Obdachlose werden medizinisch versorgt und bekommen Unterstützung. Im Day Care Center haben Eltern, die in den Slums wohnen, die Möglichkeit ihr Kind für einige Stunden abzugeben während sie ihrer Tagelöhneranbeit nachgehen. Die Kinder werden von einer Lehrerin betreut. Sie lernen z.B. Zahlen und Buchstaben, es wird gesungen, gespielt und jedes Kind erhält eine warme Mahlzeit. Die Menschen in den Slums sind sehr herzlich und dankbar über die Arbeit von Imcares. Ich bin positiv beeindruckt und freue mich darüber, dass diese Menschen auch Hoffnung und Liebe erfahren.

Moviestar

Unsere letzte Woche war nochmal ganz schön aufregend.

 

Wir lernten das Team von Seek and Care aus Deutschland kennen. Wir wurden 3 Tage von einem Filmteam, das unsere Arbeit hier dokumentiert, begleitet. Und wir legten noch einmal all unsere Energie in die Therapie der Kinder.

 

 

 

Außerdem hielten wir Mitte der Woche einen Workshop für das Team von Imcares. Hier gaben wir zunächst einen Überblick über die unterschiedlichen Krankheitsbilder und versuchten möglichst praktisch einige Übungen zu etablieren, die dann in Zukunft durch die Sozialarbeiter ausgeführt werden. So können wir sicher sein, dass das Team ein großes Repertoire an Übungen besitzt und die Kinder weiterhin gut fördern können auch wenn wir nicht mehr Vorort sind.

 

Damit ihr einen kleinen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommt, hier ein kurzes Beispiel.

Einen Jungen konnten wir in den letzten Wochen mehrmals behandeln. Er ist 11 Jahre alt, aufgeschlossen und sehr freundlich. Hat aber eine sehr geringe Rumpfstabilität und große Probleme in fein- und grobmotorischen Bewegungen sowie der Koordination. Außerdem spricht er kaum und kommuniziert nur über Laute und Gesten. Er strahlte schon immer über das ganze Gesicht, wenn er uns sah und freute sich auf die kommenden Übungen. Motiviert konnte er die Übungen in den unterschiedlichsten Variationen ausführen und mit unseren selbstgebastelten Motivkarten konnten wir sogar objektbezogene Gesten anbahnen.

Wir hoffen sehr, dass die Übungen durch die Eltern und die Sozialarbeiter weitergeführt werden. Denn wir haben bereits kleine, aber bemerkenswerte Fortschritte beobachten können.

 

Wir hatten eine wundervolle Zeit hier in Mumbai und kehren mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck nach Hause. Wir hatten viel Freude daran unser therapeutisches Wissen hier in Indien anzuwenden, denn es gibt so viele Kinder, die diese Unterstützung sehr gut gebrauchen können.

Wir sind überzeugt, davon viele Therapeuten vom Interkulturellen Therapeutenaustausch (ITHA) begeistern zu können, denn wir hatten eine „once in a lifetime experience“.
Es war WUNDERVOLL.
Vielen Dank Imcares für diese tolle Erfahrung!

Miri und Kathi

Auch wir haben schon einiges gelernt…

…Wenn man denkt es passen nur drei Leute auf die Sitzbank, gehen auf jeden Fall noch vier bis fünf mehr. Wenn es heißt wir gehen jetzt los, dauert es mindestens noch 30 – 60 Minuten. Wenn es heißt wir therapieren heute nur drei Kinder kommen sechs Kinder. Wenn es heißt es kommt heute nur ein Kind, kommt keins. 🙂 Ihr seht also Spontanität ist gefragt und unsere deutsche Struktur muss etwas bei Seite gelegt werden. Außerdem halbiert sich das deutsche Schritttempo um mit der indischen Gelassenheit mithalten zu können. Eine volle sechsspurige Straße zu überqueren funktioniert auch ohne Fußgängerampel, und für uns mittlerweile ohne erhöhten Puls.

   

Die meisten Kinder hier leiden an Epilepsie, Deformitäten, hyperflexiblen Gelenken, Lähmungserscheinungen, Polio, Autismus und oft kommen auch noch Sprachprobleme und mentale Entwicklungsverzögerung hinzu. Vorwiegend üben wir mit den Kindern an den motorischen Defiziten, sodass sie wieder besser im Alltag zurechtkommen. Aber wichtiger als die Übungen für die Kinder, ist die Kommunikation mit den Eltern. Dies soll sie motivieren die Übungen zuhause fortzusetzen. Oftmals fehlt das Verständnis für die Wichtigkeit einer regelmäßigen Therapie und Arztbesuche. In einem besonderen Fall unterstützen die Eltern das Kind nicht zur Therapie zu gehen, da es durch das Betteln mit einer Behinderung mehr Geld bekommt. Ohne Behinderung würde die Haupteinnahmequelle der Familie wegfallen.
Viele Eltern sind aber sehr motiviert und nehmen extra den langen Weg zu dem DayCare Center auf sich um an unserer Therapie teilzunehmen. Somit konnten wir manchen Kindern schon täglich eine Therapie ermöglichen.
Trotz der Verständnisschwierigkeiten funktioniert es immer sehr gut durch Gesten den Kindern zu zeigen was wir von ihnen wollen. Im Zweifelsfall ist aber immer einer der Sozialarbeiterinnen als Dolmetscher an unserer Seite. Es ist sehr schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder über die ganze Aufmerksamkeit freuen und dadurch aufblühen. Sie überraschen uns immer wieder zu was sie alles fähig sind trotz ihrer Einschränkungen. Die Kinder probieren selbst die schwersten Übungen aus und sind sehr motiviert. Auch bei einem Misserfolg können alle lachen und haben Spaß.

Wir sind gespannt, ob unser Trainingsplan auch zuhause regelmäßig umgesetzt wird. Aber noch haben wir eine Woche Zeit, um es in ihrem Gedächtnis zu verfestigen.  🙂

Bunte Grüße aus Mumbai
Kathi & Miri

Unsere ersten Eindrücke…

Hallo aus Mumbai 🙂

Wir freuten uns riesig, als wir nach unserem langen turbulenten Flug von Timothy herzlich empfangen wurden. Nachdem wir endlich unser Auto im riesigen Parkhaus gefunden hatten (der nette indische Aufzugwächter kennt uns jetzt sehr gut), machten wir uns auf den Weg in unser neues Zuhause.
Die Autofahrt war für uns „Deutsche“ schon etwas gewöhnungsbedürftig.
Der Linksverkehr, die vielen vielen Autos und das ständige Gehupe. Nachdem wir
unser Schlafbedürfnis gestillt hatten, richteten wir unsere neue Bleibe gemütlich ein
und lernten unsere Gastgeber Timothy und Sonali kennen.
Unser Wochenende diente zur Orientierung und wir konnten schon viele tolle
Eindrücke von Mumbai sammeln.
(z.B. das Kala Ghoda Arts Festival, unser erster Gottesdienst auf Hindi)

Die Woche startete mit einem Kennenlernen des Office, der Mitarbeiter und allen wichtigen Details über die Organisation IMCARES. Nachmittags gingen wir mit unserer Sozialarbeiterin das erste Mal auf die Straßen Mumbais um dort zwei Kinder, die von IMCARES betreut werden, zu besuchen.
Es waren schon ziemlich neue Eindrücke, Gerüche und Lebenssituationen, die wir so noch nicht kannten. Da diese Kinder wie viele andere hier, auch ihr tägliches „Brot“ durch betteln verdienen, sind sie nicht immer so leicht aufzufinden. Somit waren unsere Besuche mit langen Fußmärschen auch nur teilweise erfolgreich.

Am zweiten Tag schnappten wir uns ein sehr stylisches Taxi, welches für unsere Homevisits diente. Wir sagen nur so viel dazu – eine Taxifahrt kann bei dem Verkehrsaufkommen in Mumbai schon mal die dreifache Zeit in Anspruch nehmen.
Heute bekamen wir einen Einblick in das DayCare Center. Als wir in den Raum kamen, begrüßten uns ganz herzlich ca. 30 Kinder zwischen zwei und fünf Jahren, die in den Slums leben und denen dort ein Vorschulprogramm ermöglicht wird. Außerdem durften wir Bhushan kennenlernen, der für uns damals der Anlass war dieses Projekt zu unterstützen. Mit zwei weiteren Kindern konnten wir heute im DayCare Center eine kleine Therapieeinheit durchführen.

 

Wir sind begeistert wie herzlich wir aufgenommen wurden und freuen uns sehr durch unser therapeutisches Wissen ein paar kleine Herzen höher schlagen zu lassen.

Gespannt erwarten wir die kommende Woche.

Bis bald
Kathi und Miri
 

 

Alles Neue bringt der Februar

Hallo liebe Leser,

auch wir möchten uns heute im Blog kurz vorstellen.
Wir sind Miriam (Ergotherapeutin) und Katharina (Physiotherapeutin) und werden bald für drei Wochen in Mumbai das Projekt Ankur unterstützen.
Genauer genommen nennt sich das Programm „ITHA“ = Interkultureller Therapeuten Austausch, das heißt wir werden unsere therapeutischen Fähigkeiten, die wir tagtäglich hier in unserer Heimat Regensburg anwenden, dort zur Verfügung stellen. Wir hoffen einerseits, dass wir somit vor allem den benachteiligten Kindern mit körperlichen Einschränkungen ein Stück weit helfen können, damit diese ihren Alltag leichter bewältigen können. Andererseits möchten wir gerne einen Teil unseres Wissens dort lassen und angestellte Sozialarbeiter in therapeutische Möglichkeiten einarbeiten.

Der Kontakt mit Seek and Care e. V. und die Idee zu einem Therapeutenaustausch kam über unsere Arbeitsstelle, dem Therapiezentrum Rombach in Regensburg, und hier speziell durch unsere Chefs Matthias und Silvia Rombach zu Stande. Hier bekamen wir das umwerfende Angebot Seek and Care e. V. und somit IMCARES in Mumbai zu unterstützen und müssen dabei weder auf Gehalt noch Überstunden verzichten.
Dafür auch ein großes Dankeschön an alle unsere Kollegen, die uns in dieser Zeit in der Heimat vertreten werden.

Wir sind schon ein bisschen stolz die ersten Küken des ITHA sein zu dürfen und freuen uns auf die nächsten Wochen. Es wird sicher eine spannende Zeit werden.
Damit ihr auch einen kleinen Einblick bekommt, werden wir hier im Blog von unseren Erlebnissen berichten.

Liebe Grüße
Miri und Kathi

 

Wenn wir einen Weihnachtswunsch frei haben …

Liebe Mitglieder und Freunde,

Zur Vorweihnachtszeit möchten wir euch mit einer sehr bewegenden Geschichte in die Arbeit von Imcares mitnehmen.

Danke für eure bisherige Unterstützung, die schon so viel bewegt hat!

 

Aufgeblüht – Bushan’s Geschichte

Ein Sohn, und zugleich ihr erstes Kind, wurde in die Familie Kumbhar geboren. Die Familie lebt in Mumbais Slum „Mahim“. Einen Sohn zu gebären erfüllt indische Eltern mit viel Stolz. So nannten sie ihn „Bushan“, das bedeutet „Stolz“. 
Was die jungen Eltern damals nicht ahnten … der Junge kam mit einer Behinderung auf die Welt. In seiner Entwicklung zeigte sich schnell, dass er sich weder umdrehen, noch sitzen oder gar laufen konnte. Auch lief ihm der Speichel unkontrolliert aus dem Mund und er begann nicht zu sprechen. Für die Eltern war dies im kulturellen Hintergrund eine Schande. Sie behielten ihren Sohn im Haus, um die verurteilenden Kommentare der Gesellschaft zu vermeiden.

Die Mitarbeiter von Imcares besuchten Familie Kumbhar erstmals  im Jahr 2015 und ermutigten sie, Bushan in das Imcares Tageszentrum zu bringen. In diesem Zentrum werden seit über 25 Jahren benachteiligte Kinder vom Vorschul- bis ins Schulalter betreut. Sie erhalten dort Bildungsangebote und eine vollwertige Mahlzeit, sodass sich die Kinder in ihrem vollen Potential entwickeln können. 

Bushan mit Mutter und Schwester

Von nun an konnten wertvolle Schritte eingeleitet werden. Bushan lernte mit anderen Kindern  zu interagieren, selbstständig zu sitzen und mit seinen eigenen Händen zu essen. Dank  großzügiger Spenden, konnte Imcares dem Jungen eine Operation ermöglichen. Anschließend lernte er an Krücken zu gehen. Plötzlich begann Bushan sogar zu sprechen. 

Heute läuft der Junge jeden Tag mit seiner Mutter zu einer staatlichen Schule. Imcares betreut die Familie weiterhin pädagogisch und therapeutisch.  So kann Bushan und seine Familie immer mehr in ein selbstbestimmtes und freies Leben hineinwachsen. Familie Kumbhar hat ihren verlorenen Stolz zurück gewonnen!

 

 

 

 

 

„Ankur“ bedeutet „Aufblühen/Aufspreißen“. Mit diesem Projekt setzt sich Imcares für Kinder ein, die von Behinderung und lebensbedrohlichen, chronischen Krankheiten betroffen sind. Die betreuten Kinder stammen aus Familien, die in bitterer Armut leben und mit weniger als 1,50€ pro Tag ums Überleben kämpfen. Derzeit profitieren rund 100 Kinder von den therapeutischen und pädagogischen Angeboten. Hierbei findet auch die Vermittlung an staatliche Ressourcen, wie Schulen, Krankenhäuser, Medikamentenvergabe, Essensausgaben, etc. statt. Durch Unwissenheit und logistischen sowie gesundheitlichen Herausforderungen blieben vielen Familien diese Angebote ohne die Hilfe von Imcares verwehrt. 


Durch Eure Spenden können wir diesen Kindern wieder eine Stimme verleihen und Licht in ihr Dunkel bringen! Jede Eurer Spenden kommt zu 100% bei Imcares an.  

Wir freuen uns, wenn wir dieses Weihnachtsfest nutzen können, um das Projekt Ankur ein Jahr lang mit Spendengeldern zu sichern. Mit nur 35 Euro können die Betreuung und Versorgung eines Kindes durch Imcares für einen Monat gesichert werden.
Gemeinsam mit Euch können wir das bewirken!

 

Sparkasse Bamberg
Verwendungszweck: „Imcares Ankur“
IBAN    DE717705 0000 0302 8603 41
BIC       BYLADEM1SKB

 

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Herzliche Grüße,
Rebekka Kaminski
(1. Vors. Seek & Care e. V.)

Q&A mal anders – die ersten 2 Wochen

Hallo :),
1 1/2 offizielle Arbeitswochen sind nun vorbei. Wow des verging echt wie im Flug! Hier sind ein paar Antworten auf noch nicht gestellte Fragen.

DropInCenter KopieWas sind meine Aufgaben vor Ort?
Ich hab diese Woche im Office mitgearbeitet und war Teil von Meenas (Sozialarbeiterin) Team. Hier hab ich in der Klinik und bei der Pavement Ministry mitgeholfen. Es war meine Aufgabe das Team zu unterstützen. Dies erwies sich teils schwerer und teils einfacher als gedacht.

Wieso Schwerer? – zum einen ist das Ablaufen der so genannten “Rounds”, eine fixe Strecke wo wir als Team den Menschen auf der Straße helfen, ziemlich anstrengend. Nicht nur wegen der Hitze sondern auch weil die Distanz insgesamt um die 7-8 Km beträgt die man zu Fuß abläuft.

Wieso Leichter? – bei der Buchhaltung kann ich mich gut einbringen. Ich dokumentiere was wir bei den Rounds gemacht haben und helf Tabellen und Eintragsbücher für die Klinik zu beschriften und vorzubereiten.

Was waren Highlights der Woche?
Bei einem unserer Rundgänge haben wir ein zufrühgeborenes Kind besucht welches im Rotlichtviertel in einer kleinen Zelthütte aufwächst. Dieses Kleine Kind zu sehen, hat mir echt das Herz gebrochen. Ich war aber auch froh, dass das Team regelmäßig vorbeikommt, hilft und schaut wie es dem Kind geht.
Ein weitaus positiveres Highlight war Bushan zu treffen. Obwohl er korperlich beinträchtigt ist und seine Familie und er allesamt unter der Armutsgrenze Leben so strahlen sie doch eine Lebensfreude aus die einfach nur anstekend ist. Das strahlen in den Gesichtern seiner Eltern, als sie uns gezeigt haben, wie er nun mithilfe von Beinschienen laufen kann ist unbeschreiblich.

Wie geht es nun weiter?
Heute geht es weiter ins Agape Village wo ich voraussichtlich einen Monat bleiben werde.

Liebe Grüße aus Mumbai! 🙂
Naomi

P.S. konkrete Fragen einfach in die Kommentare 🙂

Bhushan’s Geschichte

Bhushan ist ein Junge voller Lebensfreude und Potential. Seine Behinderung bedeutete auf den ersten Blick jedoch Schande, Ignoranz und Verleumdung. Durch Imcares konnte all das in Freude, Wertschätzung und Annahme verwandelt werden.
Bhushan’s Geschichte bewegt Herzen ….

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