Ein Weihnachtsgeschenk für das Agape Village

Liebe Mitglieder und Freunde,

dankbar blicken wir auf das Jahr 2023 zurück. Endlich konnten wir wieder junge Menschen im Freiwilligendienst nach Indien begleiten. Auch eine Teamreise zu unserem Partner war in diesem Jahr möglich. Zu elft besuchten wir Imcares, tauschten uns aus und bekamen Einblicke in die laufenden Projekte. Besonders wertvoll war der Besuch im Kinderdorf „Agape Village“. Die Zeit mit den Kindern genossen wir alle sehr! Es wurde gespielt, gebastelt, Hausaufgaben betreut und dem Spielplatz ein neuer Anstrich verliehen.
Der Leiter, Timothy Gaikwad, zeigte uns auf dem Gelände eine Stelle, an der ein Brunnen gebaut werden soll. In der Tiefe wurde Trinkwasser gefunden. Dieses soll in Zukunft den Trinkwasserbedarf des Agape Village decken und zum Bewässern der selbstangebauten Nutzpflanzen dienen.

Da bald Weihnachten ist, finden wir:

CEO Timothy Gaikwad zeigt uns, wo der Brunnen entstehen soll.

„Ein Brunnen ist ein wundervolles Geschenk!“.
Gemeinsam mit Euch möchten wir dieses Projekt realisieren. Alle Weihnachtsspenden, gehen zuerst in den Brunnenbau. Was über unser Spendenziel hinausgeht, kann Imcares zudem für die Weihnachtsfeiern der Mitarbeiter und Klienten nutzen.

Spendenziel: 3.000 Euro
Verwendungszweck: „Weihnachtsspende Imcares“
Bankverbindung: hier

Oder via Paypal

Wir sind gespannt, was wir gemeinsam erreichen!

Teilt unsere Weihnachtsspendenaktion gern weiträumig. Je mehr Menschen davon erfahren, umso größer wird unser Weihnachtsgeschenk für Imcares!

Voller Dankbarkeit blicken wir auf die vergangenen Monate zurück. Details über unsere Arbeit und Erfolge erhaltet ihr in unserem Rechenschaftsbericht 2023, der Anfang nächsten Jahres veröffentlicht wird und auf unserer Website. www.seekandcare.de

Vielen Dank für eure Unterstützung in diesem Jahr! Wir freuen uns auf 2024 und sind gespannt, was wir im neuen Jahr gemeinsam bewegen können!

zu Besuch in Indien – das deutsche Team 2023

Seek & Care e. V. Und Imcares wünschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Herzliche Grüße im Namen des gesamten Vorstandes,

Rebekka Kircher
(1. Vorsitzende Seek & Care e. V.)

A late Goodbye from Tim

Hello my Dear Indian friends,

It’s been a while since I wrote my last Blog entry. Now, 2.5 months after my departure from India, I want to send you some last words from Germany. Words of gratitude, of sweet memories, and perhaps of a little nostalgia.

Making a last new friend at the airport of Mumbai

When I started my journey to India back in September 2022, I couldn’t have imagined what a kind of special experience this 11 months abroad would turn out for me. In the beginning I was totally overwhelmed by all
these people, the culture, the lights, the sounds, the food, this new world that suddenly opened up for me. In the first weeks in Agape Village, I struggled a lot to fit in, taking care of the boys and fulfilling my tasks. But as the weeks and even months went by, I noticed a personal growth I never experienced that great before. Things that were stressful and exhausting in the beginning became a comfortable routine. In Agape Village, I learned what it means to lead and to take care of a group of kids, to take responsibility, not only for myself but also for others. I learned how important it sometimes can be to just be the person that is there for someone else at any time. I learned how great a treasure it can be to be a big brother. I learned how much I was actually capable of. What it means to being a part of a home.
I also got to know the boys better, although we used to trouble or tease each other from time to time. There was a lot of stuff going on with you guys: playing Cricket, Volleyball and countless sessions of UNO. We always cleaned the kitchen really properly and went to school no matter the weather!

My favorite place to be in Agape Village. The sundawn is priceless!

We really shared a good bit of time together. I will never forget your funny jokes and creative ideas. Sometimes you guys had a special way of making me laugh.

Since my return to Germany, I really miss having this fixed task that needs to be done. I miss being a caretaker. And I miss working in a team with a mission.

August 2023 was spent visiting some friends and family.

The campus of the highschool. I live in the house marked with the red arrow.

And on 06th September my highschool started: Social work and theology. It’s good to be here, but it’s also hard leaving something behind that brought me so much life, joy and strength. But as I continue to search and keep my hopes up, I will eventually find the place where God wants me to be.

So, thanks for the time with you, this year in India is an experience I will always remember in my heart. Special Greetings to all the boys I could serve in Agape Village. Tim Dada is happy he got to know you.

Tim : )

Hallo an euch alle,

Ein später Abschied

Es ist schon eine Weile her, seit ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe. Nun, 2,5 Monate nach meiner Abreise aus Indien, möchte ich euch ein paar letzte Worte aus Deutschland zukommen lassen. Worte der Dankbarkeit, der schönen Erinnerungen und vielleicht ein wenig Nostalgie.

Als ich im September 2022 meine Reise nach Indien antrat, konnte ich mir nicht vorstellen, was für ein besonderes Erlebnis diese 11 Monate im Ausland für mich sein würden. Am Anfang war ich völlig überwältigt von all diesen Menschen, der Kultur, den Lichtern, den Geräuschen, dem Essen, dieser neuen Welt, die sich plötzlich für mich öffnete. In den ersten Wochen im Agape Village hatte ich große Mühe, mich anzupassen, mich um die Jungs zu kümmern und meine Aufgaben zu erfüllen. Aber im Laufe der Wochen und sogar Monate bemerkte ich eine persönliche Entwicklung, die ich noch nie zuvor so großartig erlebt hatte. Dinge, die am Anfang stressig und anstrengend waren, wurden mit der Zeit zu Gewohnheiten. Im Agape Village habe ich gelernt, was es bedeutet, eine Gruppe von Kindern im Alltag zu leiten, auf sie aufzupassen und Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere. Ich habe gelernt, wie wichtig es manchmal sein kann, einfach die Person zu sein, die jederzeit da ist. Ich habe gelernt, was für ein großer Schatz es sein kann, ein großer Bruder zu sein. Ich habe viel gelernt, wozu ich tatsächlich fähig bin. Was es bedeutet, ein Teil eines Zuhauses zu sein.
Mit der Zeit lernte ich auch die Jungs besser kennen, obwohl wir uns ab und zu ärgerten oder auf die Nerven gingen. Bei euch war viel los: Cricket spielen, Volleyball und unzählige Runden UNO. Wir haben die Küche immer ordentlich geputzt und sind bei jedem Wetter zur Schule gegangen!
Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht. Ich werde eure lustigen Witze und kreativen Ideen nie vergessen. Manchmal hattet ihr eine besondere Art, mich zum Lachen zu bringen.

Seit meiner Rückkehr nach Deutschland vermisse ich es, feste Aufgaben zu haben, die erledigt werden müssen. Ich vermisse es, ein Betreuer und Begleiter zu sein. Und ich vermisse die Arbeit in einem Team mit einer Mission.
Den August 2023 verbrachte ich damit, einige Freunde und Familie zu besuchen. Und am 06. September begann mein Studium an der Internationalen Hochschule Liebenzell: Soziale Arbeit und Theologie. Es ist schön, hier zu sein, aber es ist auch schwer, etwas zurückzulassen, das mir so viel Leben, Freude und Kraft gebracht hat. Doch während ich weitersuche und nicht aufgebe, werde ich schließlich den Platz finden, den Gott für mich bestimmt hat.

Vielen Dank für die Zeit mit euch allen, dieses Jahr in Indien ist eine Erfahrung, an die ich mich immer im Herzen erinnern werde. Besondere Grüße an alle Jungs, denen ich im Agape Village dienen durfte. Es war toll, euch kennengelernt zu haben.

Tim : )

Romans letzte Eindrücke

Nun befinde ich mich schon im letzten Monat meines einjährigen Aufenthalts in Indien. Diesen Blog möchte ich dafür nutzen, euch meine Erlebnisse neben des Dienstes mitzuteilen.

Zwischenseminar

„Anfang des Jahres wahren wir auf einem Seminar im südlichen Teil Indiens. Geleitet wurde das Ganze von Xavier und seiner Familie. Im Austausch und der Gemeinschaft mit anderen Deutschen Freiwilligen entstanden neue Beziehungen und Freundschaften.“

„Nach dem Zwischenseminar machten wir eine kleine Reise vom südlichsten Punkt Indiens bis nach Mumbai zurück entlang der Küste. Auf dem Weg besuchten wir mehrere Städte und Orte. Übernachteten und fuhren ein paar Tage auf einem Boot den Fluss entlang . Ritten auf Elefanten die wir am Tempel fanden. Schwammen in einem Bach am Wasserfall…

… Erkundigten Sehenswürdigkeiten mit Rikschafahrern. Ritten auf einer Kutsche zum Schloss. Sahen den Sonnenaufgang am Treffpunkt des Indischen Ozeans, des Arabischen Meeres und des Golfs von Bengalen.
Kletterten auf das Dach einer Kirche. Und jede Menge mehr.“

 

„Im Mai haben meine Eltern mich für 2 Wochen besucht. Sie hatten die Möglichkeit meine Arbeit hier vor Ort sehen zu können. Es gab ein leckeres indisches Abendessen mit meiner Gastfamilie und ich durfte sie eine ganze Woche durch Mumbai rumführen.“

„ Die andere Woche verbrachten wir im Dorf. Erkundigten die schöne Natur Indiens. Feierten den 50. Geburtstag meines Vaters und den 20. Geburtstag von Tim am 27. Mai…

 

… Abschließend möchte ich mich bei jeder Person bedanken die ich in meinem Indien Aufenthalt kennenlernen durfte. Bei allen neuen Freunden die mir ans Herz gewachsen sind. Und für die Liebe die in der Gemeinschaft unter uns war.“

 

 

 

 

Aji – Oma

Am Dienstag hatten wir die Ehre ein neues Projekt von Imcares in Pune kennen zu lernen. Unser halber Seek & Care Vorstand (Nancy, Mareike und ich, Rebekka) war mit dem Leiter Timothy Gaikwad vor Ort.

Betreuerin Asha und die Küchenhilfe

„Aji“ ist ein liebevolles Wort für „Oma“. Und das ist genau die Zielgruppe des Projekts. Inmitten des bekanntesten Rotlichtviertels in Pune werden Seniorinnen betreut, die mindestens ihr halbes Leben als Zwangsprostituierte tätig waren und nun für die Gesellschaft „unbrauchbar“ geworden sind. Sie haben keine Familie, niemanden an den sie sich wenden können, um ihre Sorgen und Nöte auszusprechen. Der Titel des Projekts „Aji“ gibt ihnen eine Identität und spricht ihnen eine Rolle in der Gesellschaft zu.

Wir durften die Betreuerin der Frauen kennen lernen, die das Projekt vor Ort leitet. Asha ist sehr herzlich und eigentlich bereits in Rente. Dennoch kümmert sie sich so leidenschaftlich um die Frauen und diese vertrauen ihr. Selbst hat sie uns gesagt, dass dieses Vertrauen die Basis dieser Arbeit sei, ohne die sie sich nicht für die Frauen einsetzen könne.

Aktuell ist das Projekt in der Pilotphase. Es werden die Bedürfnisse der Frauen erörtert und sie werden befragt, wo sie Unterstützung benötigen. Keine der Frauen besitzt Papiere. Dies ist eine der ersten Aufgaben, um die sich Imcares kümmert. Anschließend werden die Frauen dabei unterstützt die ihnen zustehende Rente zu beantragen. Auch wenn dies nicht für den gesamten Lebensunterhalt ausreicht, ist dies dennoch eine finanzielle Hilfe der Regierung, die genutzt werden darf.
Einmal im Monat bekommen die Frauen Nahrungspakete in Form von Trockenrationen (Reis, Linsen, etc).
Ansonsten ist die größte Aufgabe, den Frauen zuzuhören und ihnen einen Raum zu geben, in dem sie gemeinsam lachen und weinen dürfen.

Die Frauen sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Sie erzählten uns ihre Geschichten, die uns alle sehr bewegten. Wir alle hatten Mühe unsere Tränen zurück zu halten. Gleichzeitig war es wie Balsam für die Seele zu erleben, wie sie miteinander lachen konnten und somit für kurze Zeit der Seelenschmerz in den Hintergrund rückte.

Aji ist ein sehr wertvolles Projekt. Einmal mehr hat Imcares eine Nische gefunden, in der noch keine NGO vor ihnen aktiv geworden ist. Die Frauen sind sehr dankbar.
Auch ich bin dankbar. Dankbar, dass es dieses Projekt gibt. Dankbar für Asha, die sich so liebevoll um die Frauen kümmert. Dankbar, dass diese Frauen an diesem Tag gekommen sind und wir sie treffen konnten. „Wir haben keine Eltern, keine Familie. Wo sollten wir sonst hingehen?“, antwortete eine der Frauen auf meine Worte. Wie gut, dass sie nun als „Aji“ ihren Platz finden dürfen.

Zwei neue Projekte in Mumbai und Pune

Projekt Disha zahlt Schulgebühren und Schulmaterialien für begabte Kinder aus bedürftigen Familien in Mumbai.

Eine gute Schulbildung ist wegweisend für den weiteren Lebensweg. Um ihren Kindern Bildung zu ermöglichen, nehmen Familien hohe Schulden auf. Zwar gibt es an staatlichen Schulen keine Schulgebühren, doch Schulmaterialien oder Fahrtkosten müssen gezahlt werden. Wenn Jugendliche und junge Erwachsene eine High School oder Universität besuchen, können sie nicht zum Familieneinkommen. Geraten Eltern in finanzielle Schwierigkeiten, gerät sofort auch die schulische Bildung der Kinder in Gefahr.

“We have to find a way, where they find no way.” Timothy Gaikwad, Imcares

Für ausgewählte Kinder und Jugendliche werden Stipendien für ein Schuljahr vergeben, um familiäre, finanzielle Krisen zu überbrücken. Während dieses Jahres werden die Schüler und ihre Familien sozialpädagogisch begleitet, durch monatliche Hausbesuche. Ein Stipendium deckt etwa die Hälfte der jährlichen Kosten an Schulgebühren oder schulnahen Kosten wie Schulmaterialien und Fahrtkosten. Stipendiaten können Schüler von staatlichen oder privaten Schulen sein, College-Studierende oder Teilnehmer von beruflichen Ausbildungskursen. Ein Stipendium wird mit 10 000 INR angesetzt, was umgerechnet etwa 110 € betragen. Im Jahr 2022 konnten 15 Kinder und junge Heranwachsende ein Stipendium erhalten.

Im April 2022 fand das Kick-Off-Meeting für das Projekt Disha statt. Die Beteiligten Mitarbeitenden von Imcares und Nancy Reichel von Seek and Care waren anwesend.

Meeting imcares

Nancy Reichel besuchte mit Timothy Gaikwad Familien auf den Straßen Mumbais, für die die Förderung vorgesehen ist. “Ich war überrascht, dass ich mich mit allen Kindern und Müttern in englischer Sprache unterhalten konnte. Das hohe Bildungsniveau der Kinder stach sofort heraus. Umso verblüffender war es, die Wohnungen aus Zeltplanen am Straßenrand mitten in Mumbais Altstadt zu sehen. Zwei Fakten, die scheinbar nicht zusammen passen.” Nancy Reichel

Im Jahr 2022 konnte ein weiteres Projekt initiiert werden. Imcares ist nun nicht nur im Rotlichtmilieu und auf den Straßen Mumbais aktiv, sondern auch in Pune. Auch im 150 km entfernten Pune ist Prostitution ein Thema. Was passiert mit den Frauen, die zu alt für das Business geworden sind? In der Regel stranden sie ohne Altersvorsorge und familiären Schutz auf den Straßen. Für diese Frauen wurde eine Beratungsstelle eingerichtet. Ein Raum in Pune wurde gemietet und eine Mitarbeiterin eingestellt, die mehrmals wöchentlich mit den Frauen in Kontakt tritt.

Nähkurse im Imcares Kinderdorf

Seek and Care e.V. hat auf den Wunsch der Mitarbeitenden zwei Nähmaschinen samt Nähtisch gekauft. Die Idee kam auf, als die Kinder Sonali gespannt über die Schulter schauten, als diese bunte Patchworkdecken quiltet. Deshalb sollen sich interessierte Kinder und Jugendliche im kleinen Gruppen an den Maschinen versuchen dürfen.

Vielleicht entdeckt der ein oder andere sein neues Hobby oder den künftigen Berufswunsch.

Nancy Reichel

Mumbai hautnah erlebt – ein Eindruck in den Slums

Im Rahmen unserer Asien Reise durften wir (Nicky und Steffi) die Arbeiten von Imcares kennenlernen und wurden auf eine emotional ergreifende Führung durch das Dhavari-Slum in Mumbai mitgenommen.

Zunächst hat uns Timothy (Leiter dieser Organisation) den Hintergrund und das Leitbild der Hilfsorganisation nahegelegt.

Besonders ergreifend ist die doch sehr große Differenz in der Sozialstruktur Indiens, insbesondere was den Umgang mit Menschen/Kindern mit Behinderungen betrifft. Scham und gar Verstoßung des eigenen Kindes sind die Folge. IMCARES verfolgt dahingehend das Ziel, solchen und auch anderen Betroffenen wieder ein “Gesicht” zu geben. Mit viel Wertschätzung, Einfühlugsvermögen und Kommunikation auf Augenhöhe werden Familien aus Armutsverhältnissen betreut und begleitet.

Die Führung durch das Dhavari-Slum zeigte auf tief treffende Weise wie groß doch die Spaltung in dieser Gesellschaft zwischen Armut und Reichtum zu sein scheint. Auf engstem Raum (zw. 15 – 20 qm) leben über 8 Personen in wallender Hitze. Gerade in Corona Zeiten waren die Zustände während der Ausgangssperre kaum auszumalen… .

Wir danken Imcares und auch Nancy (Vorstand von Seek and Care) für diese wertvolle Erfahrung. Was die Mitarbeiter hier leisten sollte mehr Anklang und Wertschätzung erreichen. Von Herzen Danke und viel Kraft und Durchhaltevermögen für die weitere Zeit.

Viele Grüße

Steffi und Nicki

Unsere Freiwilligendienste starten wieder – Daniel Landes stellt sich vor

Good day, my name is Daniel Landes.

 I am a 22-year-old Physics student currently living in Munich. I was born into a mixed family with a South African mum and a German dad. This left me with either of my feet in two very different realities. 

 In 2008, my family moved from Germany to Cape Town, South Africa. Here my parents would open a child and family centre called Elonwabeni. Elonwabeni was to be a home for kids from struggling families. Naturally, my parents invested much time into the development of this project. My sisters and I had our perfect little world turned on its head. After school, weekends and even holidays were spent at Elonwabeni. Initially, this time led to much boredom and frustration. It was quite tough to get along with the kids at Elonwabeni. We seemingly had nothing in common. 

 But time passed. With this, I began to learn a lot from my friends at Elonwabeni. The contrast of their realities really put my privilege into perspective. I began to understand the importance of a supportive family. It is a gift that I had taken for granted all my life and one that every child deserves. It is up to us as adults to invest time and energy into the well-being of our children. Only this way do we offer them a foundation on which to build a solid future. I hope to join the Agape Village with this in mind. I intend on learning all that I can from the team at Imcares, while hopefully making as big an impact as I can.

Hallo, ich bin der Daniel.

 Ich bin 22 Jahre alt und studiere momentan Physik an der Technischen Universität München. Ich bin in einem gemischten Haushalt aufgewachsen. Meine Mum kommt aus Südafrika und mein Dad aus Deutschland. Dadurch stehe ich mit beiden Füßen in zwei sehr unterschiedlichen Lebenswelten.

 Im Jahr 2008 zog meine Familie von Deutschland nach Kapstadt, Südafrika. Hier haben meine Eltern ein Kinder- und Familien Zentrum namens Elonwabeni eröffnet. Elonwabeni sollte ein Zuhause für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen sein. Natürlich investierten meine Eltern viel Zeit in die Entwicklung dieses Projekts. Für meine Schwestern und mich wurde unsere perfekte kleine Welt auf den Kopf gestellt. Nach der Schule, an den Wochenenden und sogar in den Ferien verbrachten wir unsere Zeit bei Elonwabeni. Anfänglich führte dies zu viel Langeweile und Frustration. Es war ziemlich schwierig, mit den Kindern von Elonwabeni zurechtzukommen. Wir hatten scheinbar nichts gemeinsam.

 Aber die Zeit verging. Und so begann ich, viel von meinen Freunden bei Elonwabeni zu lernen. Der Kontrast zwischen unseren Realitäten hat mir gezeigt, wie privilegiert ich wirklich bin. Ich begann zu verstehen, wie wichtig eine unterstützende Familie ist. Es ist ein Geschenk, das ich mein ganzes Leben lang für selbstverständlich gehalten habe und das jedes Kind braucht. Es liegt an uns Erwachsenen, Zeit und Energie in das Wohlbefinden von Kindern zu investieren. Nur so können wir ihnen ein Fundament bieten, auf dem sie eine solide Zukunft aufbauen können.

Ich hoffe, dass ich in diesem Sinne im Agape Village mitwirken kann. Ich möchte helfen, wo immer ich kann, und dabei selbst so viel lernen wie möglich.

Rückblick mit Weh- und Frohmut

07.März: seit einer Woche sind wir wieder in Deutschland

– ich genieße die Ruhe und vermisse die gut abgestimmte Würze der indischen Küche

– ich freue mich über die nahezu müllfreien Städte und vermisse die spontanen netten Unterhaltungen mit Menschen, die ich noch nie gesehen habe und wohl auch nie mehr sehen werde

– ich bin glücklich, nicht ständig von Klimaanlagen eiskalt umpustet zu werden und vermisse die sommerlichen Außentemperaturen

Ich könnte noch lange weitermachen mit all den Eindrücken, die oft so konträr auf uns einprallten. Den stärksten Eindruck aber machten auf mich die Menschen von IMCares:
– Timothy und Sonali Gaikwad, die sich in westlichen Ländern wie Deutschland oder England genauso gut zurechtfinden wie in ihrer indischen Heimat, die so viel Elend erleben und doch so viel Zuversicht und Hoffnung ausstrahlen, die so vielen hoffnungslosen Menschen durch ihre Projekte wieder Perspektive und Lebensfreude gegeben haben!
– Preeti und Jayant, die Hauseltern von Agape Village, die dort zur Zeit 17 Kinder betreuen, ihnen nicht nur Aufgaben geben, sondern auch Anerkennung und Liebe, eine große Familie, in der man nicht nur miteinander, sondern auch füreinander lebt.
– Rakesh, Deepak und Vivaan (Namen geändert), die drei Jungs, die uns bei unseren Reparaturarbeiten in Agape Village mit großem Eifer unterstützten und so viel handwerkliches Geschick an den Tag legten.
– Raju, Timothy’s Mitarbeiter, der uns mit viel Geduld durch die Slumgebiete von Mahim im Norden von Mumbai führte. Er setzt sich mit so viel Kraft und Liebe für die Kinder im Day Care Center, für Obdachlose auf der Straße und für Behinderte ein und wohnt selbst mit Frau und vier Kindern im Slum in einer viel zu kleinen Wohnung.

Reislieferung für’s “Day Care Center” im Slum. Ganz links: Raju, Mitarbeiter von Imcares

– Joty (Name geändert), die als Tuberkulose-krankes Kind von Timothy’s Mutter gesund gepflegt wurde und dann in Agape Village aufwuchs. Es war bewegend, wie sie uns ihre Geschichte voller Dankbarkeit erzählte.
– Shrutika, die als HIV-positiv von Familie und ihrem Umfeld ausgestoßen worden war und die durch ein Stipendium-Programm von IMCares wieder Perspektive und Lebensmut bekam und schließlich sogar zu einer wichtigen Mitarbeiterin von IMCares wurde.

Ich könnte noch etliche Zeilen anfügen…

Diese Menschen zu erleben war der Höhepunkt der Reise. Ich hoffe sehr, dass wir die Arbeit von IMCares auch weiterhin unterstützen können, durch Wort und Tat, im Gebet und finanziell!

Und ich bin mir bewusst: es sind nicht nur wir, die die Arbeit von IMCares unterstützen – auch umgekehrt gilt: der Dienst dieser Menschen an uns, die Begegnungen, das vorbildliche Glaubensleben, die Liebe im Miteinander und uns gegenüber – mit all diesen Eindrücken profitieren wir von IMCares mindestens ebenso wie IMCares von uns à eine klassische Win-Win-Situation!

Mein Dank geht an alle genannten und ungenannten Mitarbeiter von IMCares, an die Kinder von Agape Village, an unser Reiseteam, das so gut harmonierte und besonders an die “Reiseleiterin” Rebekka mit ihrer “Assistentin” Naomi.

Wolfram