Indische (Aus-) Gelassenheit in der Weihnachtszeit

Liebe Blogleser!

Das neue Jahr hat begonnen und ich möchte euch ein wenig von meiner Weihnachtszeit hier in Indien berichten, die doch ziemlich anders verlaufen ist im Vergleich zu meinen vergangenen zwanzig Jahren in Deutschland.

Das Ganze beginnt natürlich schon mit solchen Dingen wie Wetter: Mitte November ist hier der indische Winter ausgebrochen – genau, die Betonung liegt auf indisch. Das Thermometer steigt in der Nacht bis zu ganzen 12°C herab und in der Mittagszeit erreichen wir höchstens Werte von 28°C – das sind wirklich schon sehr harte Temperaturen für die Inder, aber sie sind natürlich gut vorbereitet und deshalb laufen ab Sonnenuntergang eigentlich alle mit Westen, Pulli, Schal oder, wenn es ganz schlimm kommt, auch mit Mützen herum…  für mich ist das lustig zu beobachten, von was für Frostbeulen ich doch umgeben bin – aber nun mal Spaß beiseite: Ein ganz großer Unterschied am Winter hier ist natürlich, dass ich bisher noch in keinem Haus eine Heizung gesehen habe und man allerhöchstens mit Holz an der Feuerstelle in der Küche das Haus erwärmen könnte. Die Häuser sind meist auch nicht so gut isoliert von außen, sodass die Wärme nicht vorm Entweichen aufgehalten werden kann und bei uns im Haus kommt noch dazu, dass manche Räume nur durch Gitterstäbe nach außen hin abgesperrt sind und manche Fenster fehlen, sodass es, auch nach deutschem Gefühl, kühl wird in der Nacht.

Einen weiteren großen Unterschied betrifft besonders die Weihnachtsvorbereitungen: Während wir in Deutschland ja schon ab Oktober/November weihnachtstypische Dinge in den Schaufenstern wiederfinden, mit der Dekoration Zuhause beginnen oder uns ins Plätzchenbacken stürzen, sehen die Inder dem großen Fest ein wenig gelassener entgegen und sie starten mit allen notwendigen Vorbereitungen eine gute Woche zuvor. Bei uns haben die Kinder die öffentlichen Räume dekoriert, Kaki, die Heimmutter, hat einen Marathon hinter sich gelegt, was Teigkneten, verschiedene Füllungen anbraten und später das „Plätzchen“ frittiert angeht und unsere Jungs haben eine Lebensgroße Krippe aus Bambusstäben, Stricken und Stroh gebaut. Außerdem waren wir an drei Abenden in verschiedenen Familien aus dem Dorf und haben ihnen Weihnachtslieder vorgesungen, worüber sie sich wirklich gefreut haben und unsere Kinder ebenso.

Heilig Abend haben wir am Lagerfeuer verbracht, gemeinsam gesungen, die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu wurde erzählt und dann haben wir um Mitternacht in den 25. hineingefeiert und sogar einen kleinen Kuchen angeschnitten, weil sie es hier so richtig als Geburtstag von Jesus feiern.

Das typische Weihnachtsgefühl, welches bei einem spätestens aufkommt, wenn man als Familie an Heilig Abend zusammen versammelt ist und alles so friedlich scheint, kam bei mir nicht auf, denn dafür war es doch einfach zu anders… Aber das muss vermutlich auch gar nicht sein, denn an Weihnachten geht es doch schließlich um so viel mehr, als Geschenke, Tannenbaum und gutes Essen.

Wodurch ich vermutlich aber auch nicht so wehleidig und traurig geworden bin, war die Tatsache, dass meine Eltern mich kurz nach Weihnachten besucht haben!!!  Es war eine unglaublich große Freude sie nach so einer langen Zeit, endlich wieder in die Arme schließen zu können, mit ihnen ganz persönlich reden zu dürfen und ihnen meine indische Welt zu zeigen. Erst verbrachten wir drei Tage in Mumbai, in denen uns Timothy auch einiges über die Arbeit von IMCARES berichtete und zeigte, sodass wir auch in eines der größten Slumgebiete Mumbais fuhren. Für meine Eltern war das natürlich besonders bewegend und umhauend, all diese Armut und Lebensumstände von so vielen Menschen zu sehen, aber auch mich schockiert es immer wieder neu, denn es scheint einem so menschenunwürdig und fernab der Realität, dass Menschen so leben müssen… aber es gibt zumindest ein wenig Hoffnung, dass unsere Projekte in Mumbai zumindest ein paar dieser Menschen erreichen und wir ihnen helfen dürfen.

Nach der Zeit in Mumbai haben wir uns auf den Weg ins Kinderdorf gemacht und dort liefen schon die Vorbereitungen auf Hochtouren für das alljährliche, große Weihnachtsfest, zu dem Unterstützer und Freunde von IMCARES eingeladen werden und unsere Kinder ein buntgemischtes Programm aufführen. Alle haben gut mitgeholfen und mit angepackt, dann kamen auch noch die Mitarbeiter aus Mumbai zu Besuch und der Festabend wurde richtig schön: Es wurde gesungen, getanzt, ein kleines Tehaterstück vorgeführt und mehrere Ansprachen gehalten. Nach dem offiziellen Teil haben wir sehr lecker gegessen und daraufhin einer kleinen „Familien-Band“ zugehört, die Lieder auf Marathi vorgespielt hat. Nachts fielen wir alle müde, aber glücklich ins Bett und genossen am nächsten Tag die Ruhe nach aller Arbeit.

Mein Vater musste schon wieder früher abreisen, da er nicht mehr Urlaub bekommen hat, aber meine Mutter konnte noch eine Woche länger bleiben und es war richtig schön mit ihr gemeinsam die Zeit im Kinderdorf zu verleben und dass sie nun ebenso viel besser die Menschen kennt, die mich alltäglich umgeben. Am Ende ihrer Zeit sind wir gemeinsam nach Mumbai gefahren, sie flog wieder zurück nach Deutschland und ich arbeitete für vier Tage im Office mit und bin mit den Mitarbeitern in verschiedenen Stadtteilen von Mumbai unterwegs gewesen, um Patienten von uns zu besuchen, mit ihnen zu reden und einfach nach dem Rechten zu schauen. Das war auch wirklich eine sehr interessante Erfahrung und es hat mir geholfen noch besser unsere Kinder zu verstehen, die schließlich genau von diesen Orten zu uns ins Kinderdorf gekommen sind.

Mich verschlug es aber auch nach Mumbai, da fast schon die Hälfte meiner Dienstzeit vorüber ist und wir Freiwilligen in Asien deshalb von unserer deutschen Organisation aus ein einwöchiges Zwischenseminar in Thailand haben, auf dem ich mich zurzeit befinde. Es ist eine sehr schöne Zeit, in der wir uns über unsere Erlebnisse und Erfahrungen austauschen, einander stärken und ermutigen und auch Zeit zum Entspannen und Ausruhen haben. Ebenso ist es auch mal gut aus dem Agape Village rauszukommen und das gesamte Leben dort mit ein wenig Abstand zu betrachten – mit allen Hoch- und Tiefpunkten. Ich muss aber wirklich sagen, dass ich sehr dankbar dafür bin, an diesem Ort in Indien gelandet zu sein und dass ich die Kinder wirklich ein wenig vermisse, auch wenn wir uns bald schon wieder sehen werden. =)

Seid lieb gegrüßt,
Lena

Erste Eindrücke – Besuch bei Imcares

Liebe Blogleser,

mein Name ist Luisa, ich bin 26 Jahre alt und wohne im schönen Hamburg.

Nachdem ich 2016 das erste Mal nach Indien gereist bin und mich direkt in Mumbai verliebt habe, war mein Entschluss gefasst, eine Organisation vor Ort monatlich zu unterstützen.

Nachdem sich die Suche nach einer passenden Organisation schwieriger herausstellte als gedacht, da mir die meisten Projekte zu intransparent waren, fand ich Seek und Care.

Mir war es besonders wichtig die Möglichkeit zu haben, die Projekte vor Ort besuchen zu können. Was von den meisten Organisationen direkt abgelehnt wurde, war bei Seek und Care von Anfang an kein Problem.

Und so kam es, dass ich nun, im November 2019 auf meiner Reise durch Indien und Nepal, erneut einen Stopp in Mumbai gemacht habe.

Ich hatte bereits einige Monate im Voraus meinen Besuch angekündigt und mir wurde zugesagt, dass ich das Büro von Imcares und eventuell auch den Slum besuchen dürfte.

Kurzfristig hat mich Timothy, der Leiter von Imcares, dann jedoch zu einem WochenendeinsAgape Village eingeladen.

Sehr gespannt was mich dort erwarten wird, traf ich mich freitags Abends mit Timothy, seiner Frau Sonali und der neuen Kinderpsychologin Juie im Büro von Imcares.

Im Anschluss starteten wir unsere 5 stündige Fahrt zumAgape Village, wo wir um 4 Uhr morgens eintrafen.

Zusammen mit Juie schlief ich in einem einfachen kleinen Haus neben den Häusern, in welchen die Bewohner schlafen.

Am nächsten Morgen lernte ich alle Bewohner und Mitarbeiter kennen und konnte mir einen Einblick über das Leben vor Ort machen. Das Engagement das Timothy, seine Frau, die Mitarbeiter und auch die Freiwillige aus Deutschland vor Ort zeigen, ist mehr als beeindruckend.

Jedem einzelnen Kind wird so viel Aufmerksamkeit und Zuneigung wie möglich geschenkt und man hat wirklich das Gefühl, dass sich die Kinder hier von dem Schrecken den sie erlebt haben, wieder erholen können.

Zufällig waren an diesem Wochenende ehemalige Bewohner, die mittlerweile erwachsen sind, zu besuch. Es hat mich sehr berührt zu sehen, dass diese Kinder, die so fürchterliches durchgemacht hatten, nachdem Sie imAgape Village aufgewachsen sind, zu so großartigen Erwachsenen wurden.

Ich habe mich mit einigen unterhalten die studiert haben, nun verheiratet sind und teilweise eigene Kinder haben. Alle stehen auf Ihren eigenen Beinen und die Dankbarkeit gegenüber Imcares ist groß.

Nach einem ereignisreichen Wochenende mit viel Essen, Tanz und guter Laune haben wir uns Sonntags wieder auf den Rückweg nach Mumbai gemacht.

Ich bin mehr als glücklich, dass ich das Projekt vor Ort besucht habe. Es hat mir einen Einblick darüber gegeben, wofür das Geld der Spender benutzt wird und ich bin froh und auch stolz, dass ich meinen Teil dazu beitrage, dass Imcares diese unfassbar wichtige Arbeit vor Ort durchführen kann.

Indische Hochzeit und Vorweihnachtszeit

Liebe Blogleser!

Diese Woche haben sich meine vier Monate hier in Indien erfüllt, sodass also schon ein drittel meines Freiwilligendienstes hinter mir liegt. Verrückt, aber auch schön und es ist Zeit euch nochmal ein Update von meinem Leben hier zu geben und von ein paar Highlights zu berichten:

Im Oktober hat mich eine Freundin aus Deutschland für eineinhalb Wochen im Agape Village besucht und vor ihrem Rückflug verbrachten wir noch drei Tage in Mumbai. Oh, es war so schön nochmal jemand vertrautes, deutschsprachiges mit dem gleichen Hintergrund zu treffen und all die vielen Erlebnisse mit ihr gemeinsam zu verarbeiten. Für mich war es aber auch spannend, denn ich habe mich nochmal sehr in meine ersten Wochen zurückversetzt gefühlt und teilweise war es auch interessant, wie angepasst man doch schon nach so kurzer Zeit ist und manche indischen Eigenheiten oder Lebensumstände einem überhaupt nicht mehr so ins Auge fallen. Wir hatten auf jeden Fall eine sehr schöne Zeit zusammen und ebenso auch mit den Kindern und Heimeltern. Zu dieser Zeit haben auch die Diwali-Ferien angefangen, sodass uns der größte Teil der Kinder für zwei Wochen verlassen hat und ich muss schon zugeben, dass es ein wenig hart war, zu sehen, dass es außerhalb von unserem „idyllischen“ Leben hier, noch eine andere Welt gibt, aus der die Kinder eigentlich kommen und durch ihre Familie auch immer noch dorthin verbunden sind.

Am letzten Wochenende der Ferien, als unsere Kinder dann auch wieder zurückkamen, war hier im Agape Village außerdem ein Nachtreffen von ehemaligen Heimkindern, die sich immer mal wieder treffen und nun eben hier in ihrem ehemaligen Zuhause. Es war schon eine kleine logistische Herausforderung all die Gäste gut unterzubringen, für so viele Menschen zu kochen und auch noch die Rückkehr unserer Kinder zu managen, aber die Heimeltern haben es sehr gut hinbekommen und es haben viele helfende Hände mitangepackt. Es war richtig schön ehemalige Kinder kennenzulernen und hat Mut gegeben, die Arbeit hier weiter zu machen, auch wenn man vielleicht nicht immer direkt den Erfolg sieht, denn Gott ist auch mit ihnen, wenn sie diesen sicheren Platz verlassen und in die „weite Welt“ gehen… dass konnte ich nun mit eigenen Augen sehen und bin dankbar dafür.

Ein Wunsch von mir ging vor zwei Wochen ebenso in Erfüllung: Ich war auf einer INDISCHEN Hochzeit (einer IMCARES Mitarbeiterin)!! Sehr, sehr cool und spannend und schon ziemlich anders, als ich es von Zuhause kannte… halt doch sehr indisch… Es begann schon mit der Einladungskarte, auf der z.B. besonders wichtige Gäste oder alle möglichen Familienangehörigen genannt wurden, die ganz besonders dringend eingeladen waren. Außerdem fand die Verlobungsfeier am gleichen Tag wie die Hochzeitsfeier statt, wir saßen auf Plastikstühlen (die aber mit Hussen überzogen waren), alles wurde von unglaublich vielen Handys als Foto und Video festgehalten, die Hochzeit war im Freien, aber wir waren mit einem Zelt überdacht, die Frauen sahen alle sehr prächtig aus in ihren Saris, die Hochzeitszeremonie war ein wenig durcheinander, der Pastor vergaß den Namen des Bräutigams und der Tisch, auf dem die Hochzeitstorte angeschnitten werden sollte, bestand aus zwei Teilen – Platte und Beine, was beim Anheben und Verschieben Schwierigkeiten bereitete… Ihr könnt es euch auf jeden Fall sehr amüsant vorstellen (mir taten irgendwann wirklich die Wangen weh vom Grinsen), aber anders hätte es auch irgendwie nicht sein dürfen, sonst wäre es eben keine indische Hochzeit gewesen und für das Brautpaar war es wirklich ein schöner und unvergesslicher Tag – für mich ebenso! 😀

Gerade befinden wir uns ja in der Vorweihnachtszeit und deshalb haben wir nun schon mit dem Üben für unser Weihnachtsfest begonnen, denn immer kurz vor Weihnachten kommen einige Unterstützer von IMCARES hier ins Agape Village zu Besuch und die Kinder führen Lieder, Tänze oder auch kleine Anspiele vor. Ich bin sehr beeindruckt davon, wie hier Groß und Klein das Tanzbein schwingt und es echt gut ausschaut! Wir sind alle gespannt auf dieses Fest und freuen uns darauf – davon berichten werde ich dann im nächsten Blog.

Ansonsten ist hier das ganz normale Leben am voran schreiten: Die Kinder schreiben Examen, es wird ein wenig „kälter“, denn die Winterzeit bricht herein, es sind zwei neue Jungs im Grundschulalter zu uns gekommen, außerdem hat einer unserer Hunde zwei kleine Hundebabys entbunden, die Moskitos sind weiterhin aktiv, gerade als ich diese Zeilen schreibe, haben wir Stromausfall, ….

Es waren vier Monate mit ganz vielen neuen Eindrücken und Lebenserfahrungen und ich schätze mich glücklich diesen Freiwilligendienst machen zu dürfen.

Liebe Grüße,
Lena

Die Kinderpsychologin für’s Kinderdorf ist da!

Liebe Mitglieder und Freunde,

im September starteten wir eine Spendenaktion, um für die Kinder im Agape Village eine Psychologin engagieren zu können. Unser Spendenziel von zweitausend Euro wurde sogar übertroffen! Insgesamt kamen zweitausendzweihundert Euro zusammen, die wir bereits zu unserem Partner Imcares India weitergeleitet haben.

Die “Initiative Regenbogen” übergibt die gesammelten Spenden an Seek & Care e. V.

Eintausendfünfhundert Euro konnten wir durch die Unterstützung der “Initiative Regenbogen” generieren, die durch regelmäßige Basare gemeinnützige Projekte finanziell unterstützt. Wir sind allen Unterstützern sehr dankbar!

Hier folgt nun ein kleiner Einblick in den Hintergrund der Spendensammlung.
Die Kinder im Agape Village stammen aus stark missbrauchsgefährdeten Verhältnissen auf Mumbais Straßen und aus den Rotlichtvierteln der Metropole. Imcares sucht den Kontakt zu den Frauen, die dort zur Prostitution gezwungen werden. In geduldiger und liebevoller Arbeit bauen die Sozialarbeiter eine vertrauensvolle Beziehung zu den Müttern auf. Mit der Hilfe von Imcares gelingt es den jungen Frauen dann, ihre Kinder aus diesem schrecklichen Umfeld zu retten. Die Betreuung der Müttern geht weiter, während die Kinder in einem familienähnlichen Umfeld außerhalb der großen Stadt aufwachsen dürfen. Dieser Ort heißt “Agape Village”. Hier genießen die vier bis achtzehn Jährigen Schulbildung im angrenzenden Dorf und dürfen ihre Kindheit voll ausleben.

links: Kinderpsychologin Juie rechts: Projektleiterin Sonali Gaikwad

Da die Kinder oft stark traumatisiert sind, ist deren psychologische Betreuung sehr wichtig. Dank der gesammelten Spenden wird nun die Psychologin Juie aus Mumbai eine intensive Anamnese jedes einzelnen Kindes durchführen. Zwei Monate lang, voraussichtlich bis Ende Januar, wird sie jedes Kind in Einzelgesprächen untersuchen. In Zusammenarbeit mit den Eltern und den Betreuern stellt sie die Ressourcen der Kinder heraus und berät die Pädagogen in ihrer Arbeit mit den Kindern.

Am 23.10.2019 erhielten wir vom Geschäftsführer von Imcares, Timothy Gaikwad, folgende Bestätigung:  “Just signed the contract with the child psycholgist for the case study documentation and work already started. Thank you for your support.” (“Soeben heben wir mit der Kinderpsychologin den Vertrag unterschrieben. Ihre Fallstudien und Arbeit hat bereits begonnen. Wir danken Euch für Eure Unterstützung!”)

Auch wir, vom Seek & Care Vorstand, danken Euch herzlich und freuen uns, Euch auf dem Laufenden zu halten!

Von Künstlern, Handwerkern und Sportskanonen

Liebe Blogleser!

Meine ersten eineinhalb Monate hier im Agape Village liegen bereits hinter mir und deshalb möchte ich mich gerne nochmal bei euch melden und euch ein wenig über das Leben hier berichten.

Unser Tag beginnt hier um sechs Uhr mit dem Morgensport, auf dass alle müden Kinder und Mitarbeiter erwachen und wir mit ein bisschen Schwung in den Tag starten. Danach hat jeder seine Aufgaben zu verrichten und sich selbst fertig zu machen, sodass wir dann um acht Uhr mit der Morgenandacht starten, danach das jederzeit soooo leckere Frühstück zu uns nehmen und ich mir daraufhin zwei der Kinder schnappe für den Computerunterricht.

Es war zu Beginn eine richtige Freude, den Kindern dabei zuzusehen, wie begeistert und voller Unwissenheit sie den Laptop bestaunt und bedient haben… oft sind sie fasziniert von vielen Kleinigkeiten, wie z.B. den Standard Hintergrund von Windows, der uns nicht wirklich vom Hocker reißt, oder dass man mit dem Laptop Fotos und Videos machen kann, was uns doch als so normal erscheint, sodass es mich manchmal schon beschämt hat, wie gering meine Dankbarkeit auch für die kleinen Dinge im Leben sind und auch ich einiges von ihnen lernen konnte. Zuerst haben sie die Grundlagen zur Bedienung des Laptops, also Dinge wie den Mausklick, An- und Ausschalten, eine App/Ordner/Datei öffnen, usw. erlernt, danach haben wir die verschiedenen Möglichkeiten ein Dokument zu gestalten getestet und gerade sind sie dabei einen Steckbrief über sich selbst und ihr Leben zu gestalten, um weiterhin vertraut mit der Tastatur zu werden und auch, um ihr Englisch zu verbessern.

Zwischen halb zehn und elf Uhr verlassen dann alle Kinder das Haus, um in die Schule zu gehen, sodass mir ein wenig Zeit bleibt, um etwas zu lesen, mein Zimmer wieder zu ordnen und zu putzen. Gegen zwölf Uhr gehe ich dann runter in die Küche, in der schon Adgie, unsere Haushaltshilfe, am arbeiten ist, um zusammen mit Kaki (= die Heimmutter; Kaki bedeutet in Marathi „Tante“) das Mittagessen vorzubereiten. Ich bin sehr dankbar, dass ich so vieles von ihr über das Kochen lernen darf und mir wird die indische Küche immer lieber! Das Essen ist wirklich fabelhaft und bis jetzt hat alles sehr gut geschmeckt!!

Im Nachmittag verabschieden wir uns dann für die Mittagspause meist auf unsere Zimmer und entweder beantworte ich E-Mails, schlafe ein wenig, schreibe meine Erlebnisse nieder oder telefonier nach Hause.

Um kurz nach fünf kommen alle Kinder aus der Schule wieder und haben natürlich einiges zu erzählen. Nach einem kleinen Snack nehme ich die nächste Gruppe in den Computerunterricht, danach folgen für die Kinder ihre Schulaufgaben, während Kaki und ich (manchmal auch zusammen mit den Mädchen) das Abendessen vorbereiten, welches wir dann nach der Abendandacht verspeisen. Meistens ist dann noch ein wenig Zeit für die Kinder, um die Nachrichten oder ähnliches im Fernsehen zu sehen und dann geht es auch schon wieder ab ins Bett.

Zurzeit fällt aber auch viel Arbeit rund ums Haus an, denn durch die Regenzeit sprießt hier alles grün hervor, aber die Jungs sind alle fleißig dabei wieder Ordnung herzustellen.

Außerdem hat es sich noch ergeben, dass ich nun den älteren Mädchen Stricken beibringe, was teilweise schon gut klappt, aber mal sehen, ob wir wirklich etwas zustande bekommen, denn gerade bei Stricken ist ja auch Wille und Ausdauer gefragt.

Liebe Grüße aus dem schönen Indien
eure Lena

Einleben und Andersartigkeiten

Liebe Blogleser!

Nun bin ich schon seit zwei Wochen hier in Indien und somit auch schon voller Eindrücke von diesem Land und den Menschen hier. Am Flughafen wurde ich von Timothy in Empfang genommen und durfte auch gleich darauf schon den verrückten Verkehr von Mumbai kennenlernen… Es ist wirklich ein Abendteuer, aber nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich tatsächlich daran, dass hier scheinbar jeder nach seinen eigenen Regel Auto fährt.

In der ersten Woche haben wir erstmal noch alles wichtige fürs Visum erledigt, Sonali und ich waren indische Kleidung kaufen, ich durfte einige Mitarbeiter von Imcares kennenlernen, wir haben auf dem Roller Mumbai erkundet, ich war das erste Mal in der Kirchgemeinde (es war auf Hindi, aber mir wurde glücklicherweise ins Englische übersetzt), mein Mund hat sich an das scharfe Essen gewöhnt, ….

Und eine gute Woche später sind wir dann am „Independence Day“ ins Agape Village gefahren! Das Dorf liegt in den Bergen weit entfernt vom Trubel der Großstadt, sodass es hier natürlich viel ruhiger zugeht und das Klima für mich auch angenehmer ist. Sehr herzlich wurde ich von den Kindern und Heimeltern in Empfang genommen und ich freue mich sehr, dass ich nun die nächsten Monate hier mit ihnen verleben darf. Die Kinder sind sehr lebendig und aktiv und ich glaube, dass es eine schöne Zeit zusammen werden kann. Manchmal hindert leider die Sprachbarriere ein wenig beim Kommunizieren, denn die meisten Kinder sprechen kaum Englisch und nur Marathi, aber irgendwie mit Händen und Füßen, kann man sich doch verständigen!
Meine Aufgaben sind unter anderem Wissen bezüglich des Computers/Internets zu vermitteln (auf dass die Laptops auch gut genutzt werden können), das Mithelfen im Haushalt, die Leitung des Morgensports, auf Englisch mit den Kindern reden, bei den Hausaufgaben mithelfen und hier und da mit anpacken, wo es gerade benötigt wird.

Manchmal überfordern mich die vielen neuen Eindrücke und Andersartigkeiten und da passiert es mir auch, dass ein wenig Heimweh nach Zuhause, nach meiner Familie in meinem Herzen aufkommt. Aber, Gott sei Dank, werden diese Momente immer weniger und ich lebe mich hier in meiner „neuen Familie“ immer besser ein.
Sehr gespannt bin ich, was in dem kommenden Jahr so geschehen mag und freue mich auf die vor mir liegende Zeit hier in Indien.

Liebe Grüße

Eure Lena

Kein Goodbye, sondern ein Bis bald

 

Wir werten den Aufenthalt gemeinsam aus und blicken in die bevorstehenden gemeinsamen Monate.

Vor unserem Abflug wurden zum CEO von Imcares,Timothy und seiner Frau Sonali zum Tee eingeladen. Wir besprachen unseren Aufenthalt und stellten viele Fragen über das was ist und wie es bei Imcares und Seek and Care weiter gehen soll. Im Mai kommt Timothy nach Deutschland und freut sich, die Teammitglieder wieder zu sehen. Auch die daheimgebliebenen freuen sich auf seinen Besuch. Der Vorstand von Seek and Care plant derzeit Timothys Deutschlandreise. Wer Timothy in seine Stadt einladen möchte, kann sich gern bei uns melden. info@seekandcare.de

Timothy Gaikwad kommt gern für eine Gesprächsrunde zu Ihnen.

Schüler aus dem Erzgebirge schicken Grüße nach Indien

Die Jenaplanschule Markersbach hat sich am Spendenaufruf für das Kinderdorf beteiligt. Eine sechste Klasse sammelte bei einem Kuchenbasar Geld, welches es uns mit netten Briefen der Schüler an die Kinder im Agape Village mitgab. Mit Begeisterung ordneten die indischen Kinder die Briefe einem beigelegten Gruppenbilder der Schulklasse zu. Mit der Aussprache der Namen hatten manche so ihre Schwierigkeiten. Mit viel Liebe zum Detail gestalteten die Kinder eine Rückantwort an die Schulklasse.

 

Vielen Dank Jenaplanschule Markersbach!!

Der neue Study room mit Laptops

Feierlich weihen wir an unserem letzten Abend den neu gestalteten Study room mit den Laptops ein.

Mit großen Augen betrachten die Kinder die Neuanschaffungen. Es braucht etwas Zeit, bis sie sich an die Bedienung des Touchpads gewöhnt haben. Auch der Jüngste (6 Jahre alt) sitzt aufgeregt vor dem Bildschirm. Seine “Didis” und “Dadas” (Schwester und Brüder) rufen ihm durcheinander zu, wohin er den Curser bewegen soll. Als der Taschenrechner die richtige Lösung errechnet hat, klatschen wir in die Hände.

In der Schule lernen die Kinder zwar den Umgang mit dem Computer, allerdings an einem Desktop-PC. Mit einem dicken “Thank you” bedanken sie sich für die Lenovo-Laptops, die wir über den Spendenaufruf im Februar 2019 finanzieren konnten. Ein IT-qualifizierter Mitarbeiter soll die Kinder zukünftig in der Computernutzung schulen.

Neben den Computerarbeitsplätzen entstehen in dem schönen hellen Raum auch drei Arbeitsplätze um sich auf die “Final Exams” nächste Woche vorbereiten zu können.

 

Slackline: Was ist das denn??

Frühstück, Besorgungen im Ort und Ordnung bringen in den „Kabelsalat“, stand bis Mittag auf dem Plan. Ebenso wurde sich ein Bild vom Wasserpumpenproblem am Fluss verschafft. Die Pumpe ist leider schon länger defekt und es fehlt eine wichtige Wasserquelle für den Garten. Somit verabschieden sich immer mehr Bananen- und Papayapflanzen. Es gab einen Brand am Flussufer und dadurch wurde das Kabel und der Schlauch komplett zerstört. Das hatte zur Folge, dass die Pumpe im Fluss herrenlos auf Dauertauchstation gegangen ist und nur mit großem Aufwand geborgen werden kann um sie wieder in Stand zu setzen. Traurig wurde entschieden, dass wird eine Nummer zu groß für unseren Kurzeinsatz.

In der Spielzeit am Nachmittag weihten wir das Volleyballfeld ein und anschließend die Slackline, welche Sabine in ihrem Gepäck hatte. Alle sind sich einig, dass das eine sehr gute Anschaffung ist, die bestimmt robust genug ist, um lange Freude zu bringen sowie Motorik und Gleichgewicht zu schulen.

Zum Abendbrot gab es heute zum ersten Mal das beliebte Chabattibrot. Unterstützung bei der aufwendigen Zubereitung bekam die Küche durch Nancy, Marcus und Michelle, sie ist zur Zeit als Volunteer aus Thüringen hier.

Viele Grüße sendet Birgit.